Von: luk
Antholz – Das erste Verfolgungsrennen am Samstag beim Weltcup in der Südtirol Arena wurde zur ganz großen Biathlonparty: Laura Dahlmeier holte sich vor 22.000 begeisterten Zuschauern den Sieg, Zweite wurde die umjubelte Lokalmatadorin Dorothea Wierer.
Die amtierende Verfolgungs-Weltmeisterin Laura Dahlmeier hat ihre aufsteigende Form mit einer Glanzleistung im Antholzer Biathlonzentrum bestätigt. Die wohl beste Skijägerin der Welt ging als Zweitplatzierte ins Rennen und büßte nach einem Fehler beim ersten Schießen einige Plätze ein. Danach allerdings blieb sie makellos und ließ eine Konkurrentin nach der nächsten hinter sich. Dahlmeier bejubelte den 19. Weltcupsieg in ihrer Karriere, den zweiten in der laufenden Saison.
Im Kampf um die weiteren Podiumsplätze entfachte sich ein packender Zweikampf zwischen Darya Domracheva und Dorothea Wierer. Letztere startete als Siebte und machte, trotz jeweils einem Fehler im ersten und dritten Schießen, beständig Boden gut. Wenige hundert Meter vor dem Ziel ging sie an der zweitplatzierten Domracheva vorbei. Als die Weißrussin Wierer in der Schlusskurve auf den Stock stieg und dieser verloren ging, war das Duell entschieden. Domracheva startete fairnesshalber keinen Gegenangriff mehr und so war die dritte Einzel-Podiumsplatzierung der Rasnerin im Olympiawinter unter Dach und Fach. In Antholz strahlt Wierer bereits zum dritten Mal vom „Stockerl“.
Hinter Domracheva belegte die norwegische Sprintsiegerin vom Vortag, Tiril Eckhoff, den vierten Rang – unmittelbar vor „Oldie“ Kaisa Mäkäräinen, die vom 26. auf den fünften Platz lief. Sie führt im Gesamtweltcup weiter vor der heute elftplatzierten Anastasiya Kuzmina und Wierer.
Alle „Azzurre“ in den Top 30
Eine noch beeindruckendere Aufholjagd legte die formstarke Belluneserin Lisa Vittozzi hin, die im Sprint nicht über Platz 40 hinausgekommen war. Obwohl sie ein Mal in die Strafrunde musste, preschte sie als Neunte noch in die Top Ten. Eine gute Vorstellung boten auch die beiden Südtirolerinnen Federica Sanfilippo und Alexia Runggaldier, die als 21. bzw. 23. zahlreiche Weltcuppunkte einheimsten. Während Sanfilippo bei drei Fehlschüssen besonders in der Loipe überzeugte, glänzte Runggaldier mit einem tadellosen Auftritt am Schießstand. Die vierte „Azzurra“ im Bunde, Nicole Gontier, schaffte es als 25. ebenfalls unter die besten 30.
Das heutige Programm beim Biathlon-Weltcup in Antholz wird um 15 Uhr mit dem Verfolgungsrennen der Männer fortgesetzt. Am Sonntag folgen die Massenstartbewerbe.
Ergebnisse Biathlon-Weltcup Antholz (ITA):
Verfolgung Damen, 10 km
1. Laura Dahlmeier (GER) 29.45,0 Minuten (1 Fehler)
2. Dorothea Wierer (ITA/Rasen) +17,3 (2)
3. Darya Domracheva (BLR) +20,2 (2)
4. Tiril Eckhoff (NOR) +1.09,9 (4)
5. Kaisa Makarainen (FIN) +1.18,4 (2)
6. Galina Vishnevskaya (KAZ) +1.20,1 (0)
7. Veronika Vitkova (CZE) +1.27,5 (3)
8. Anais Bescond (FRA) +1.30,8 (3)
9. Lisa Vittozzi (ITA) +1.32,9 (1)
10. Franziska Preuss (GER) +1.35,8 (2)
11. Anastasiya Kuzmina (SVK) +1.54,1 (4)
…
21. Federica Sanfilippo (ITA/Ridnaun) +2.21,0 (3)
23. Alexia Runggaldier (ITA/St. Christina) +2.27,4 (0)
25. Nicole Gontier (ITA) +2.49,4 (5)
Die Stimmen zum Rennen
Laura Dahlmeier (GER), Siegerin: „Es ist fantastisch, hier zu gewinnen. Für mich war es ein perfektes Rennen, auch wenn ich beim ersten Schießen einen unnützen Fehler gemacht habe. Bei einer solchen Kulisse alleine ins Ziel laufen zu können ist unbeschreiblich.“
Dorothea Wierer (ITA/Niederrasen), zweiter Platz: „Ich bin sehr glücklich über den zweiten Platz. Vor heimischen Publikum ist es noch einmal schwerer, da viele Leute hohe Erwartungen in dir haben. Ich wusste, dass ich nur wenige Fehlschüsse machen durfte, aber zum Glück haben auch die anderen Athletinnen gepatzt.
Heute fühlte ich mich auf den Skiern sehr gut, es war ein tolles Rennen. Die letzten Meter griff ich noch einmal an und es war ein super Gefühl, Domracheva im Finish zu überholen.“
Darya Domracheva (BLR), dritter Platz: „Es ist ein sehr wichtiges Podest für mich. Ich werde von Rennen zu Rennen besser, das gibt mir viel Selbstvertrauen, auch im Hinblick auf die Olympischen Spiele.“