Von: luk
Bozen – Er war mehr als ein Jahrzehnt die Galionsfigur beim FC Südtirol, ist noch immer Rekordspieler beim einzigen heimischen Profiklub und bekleidete bei den Weiß-Roten das Amt des Kapitäns. Nach einem Abstecher in die Landes-, bzw. Oberliga mit dem ASC St. Martin beendete Hansrudi Brugger vor zwei Jahren seine herausragende Fußballerlaufbahn. Nun hat der „Capitano“ Zeit für seine andere Leidenschaft: die Berge. Beim Südtirol Skyrace (69 km/3930 Höhenmeter) will sich der 37-Jährige aus St. Leonhard/Passeier am Samstag, 29. Juli erstmals bei einem Wettkampf dieser Streckenlänge messen.
Die Fußballschuhe von Hansrudi Brugger hängen seit Mai 2015 am oft zitierten Nagel. Dafür schnürt der 37-Jährige seither fleißig seine Laufschuhe. Mit Teilnahmen am Stettiner Cup, am Reschenseelauf und am Soltn-Berghalbmarathon hat sich Brugger langsam an die 69-Kilometer-Distanz des Südtirol Skyrace herangetastet. „Ich habe mir immer schon gedacht, dass ich dieses Rennen gerne einmal bestreiten möchte: um zu schauen, was mein Körper leisten kann, wo meine Grenzen liegen“, sagt der ehemalige Fußballprofi und leidenschaftliche Bergsteiger.
Hansrudi Brugger hat sich in den vergangenen Monaten penibel auf das Südtirol Skyrace vorbereitet. Drei bis vier Trainingseinheiten absolvierte er wöchentlich, eigentlich immer vor seiner Haustür, in den von ihm geliebten Bergen des Passeiertals. „Nach der Arbeit bin ich meistens losgestartet. Das Längste, was ich bis dato im Training gelaufen bin, waren 30 Kilometer. In knapp zwei Wochen müssen wir aber die doppelt so lange Distanz zurücklegen. Ich freue mich schon ungemein darauf“, strahlt Brugger.
Bruggers Strategie: Nicht zu schnell starten und Kräfte gut einteilen
Eine Strategie für das Südtirol Skyrace hat sich Hansrudi Brugger ebenfalls schon zurechtgelegt: „Ich bin bei der Hornattacke von Bozen nach Pemmern gelaufen und weiß, dass es fatal wäre, zu schnell los zu starten. Dieser Schuss würde nach hinten losgehen. Deshalb werde ich mein Tempo gehen und mich nicht mitreißen lassen. Sollte ich auf dem Salten noch genügend Kraftreserven haben, kann ich eventuell ja dort das Tempo noch einmal verschärfen.“
Ein konkretes Ziel, sprich ein Zeitlimit für sein Debüt beim Südtirol Skyrace, hat sich Brugger nicht gesetzt. „Ich habe sehr großen Respekt vor dem Skyrace und mein Ziel ist es einzig und allein durchzukommen. 69 Kilometer sind nicht ohne und wie gesagt, ich muss erst schauen, ob das mein Körper auch durchhält“, so der Passeirer.
Wer Hansrudi Brugger als Fußballer einmal hat die Außenbahnen beackern sehen, der weiß, dass aufgeben für den 37-Jährigen nie in Frage kommt. Dieser Kampfgeist wird ihm auch beim Südtirol Skyrace zu Gute kommen.