Von: mk
Bozen – FC Südtirol gegen Vicenza ist das Match, auf das alle schon lange warten. An diesem Sonntag, 1. Dezember ist es soweit. Der FCS empfängt im ausverkauften Drusus-Stadion den Tabellenführer. Der Anpfiff zum Match gegen die ‘Lanerossi‘ erfolgt um 15.00 Uhr.
Fabian Tait und Co haben die bittere Last-Minute-Niederlage gegen Triestina hinter sich gelassen und wollen an diesem Wochenende wieder voll angreifen. Zurzeit liegt der FC Südtirol punktegleich mit Carpi und Padova auf dem zweiten Tabellenplatz. Mit 26 erzielten Treffern haben die Weißroten den zweitstärksten Angriff der Meisterschaft. Nach den anfänglichen Ausrutschern gegen Carpi und Reggiana konnte der FC Südtirol die folgenden fünf Heimspiele alle für sich entscheiden.
Gegner Vicenza erwies sich in dieser Meisterschaft als äußerst auswärtsstark. Mit fünf Siegen, zwei Unentschieden und nur einer Niederlage konnten die ‘Lane‘ aus den bisherigen acht Gastspielen 17 Punkte mitnehmen.
Im Feld
Coach Stefano Vecchi muss am Sonntag auf die Verletzten Hannes Fink und Marco Crocchianti, sowie auf den gelb-gesperrten Kévin Vinetot verzichten. Vor Spielanpfiff wird Fabian Tait im Feld für seine 200 Einsätze im FCS-Dress prämiert. Das Aufgebot für das Spitzenspiel gegen Vicenza wird am Samstagnachmittag auf unserer Facebook-Seite veröffentlicht.
Der Gegner
In Vicenza lebt man den Fußball wie in wenigen anderen Städten Italiens. Der weißrote Club, gegründet im Jahr 1902, wurde von der „International Federation of Football History & Statistics“ in den 15 wichtigsten italienischen Vereinen des 20. Jahrhunderts gelistet. Und das zu Recht. 30 sind die Teilnahmen in der Serie A, in welcher sie konstant von 1955 bis 1975 mitspielten. Das beste Ergebnis in der höchsten Spielklasse ist der zweiten Platz in der Saison 1977/78, als der weißrote Sturm vom jungen Paolo Rossi angeführt wurde.
Des Weiteren kann Vicenza in der Vereinsgeschichte eine Teilnahme am Uefa Cup und den Gewinn des Italienpokals 1996/97 vorweisen. Dank letzterem qualifizierten sich die Weißroten von Coach Franscesco Guidolin für den Europapokal der Pokalsieger, wo sie erst im Halbfinale gegen Chelsea ausschieden.
Viele Spieler, die italienische Fußballgeschichte geschrieben haben, streiften sich in ihrer Karriere das Vicenza-Dress über: die Fußballlegende Roberto Baggio, der in Superga verunglückte Romeo Menti, Giovanni Lopez, der Bozner Stefan Schwoch und der aktuelle Vicenza-Coach Domenico „Mimmo“ Di Carlo.
Nach 115 Jahren Vereinsgeschichte musste Vicenza am Ende der Saison 2017/18 Insolvenz anmelden. Dank der Fusion mit dem Nachbarverein Bassano durfte Vicenza auch in der darauffolgenden Saison in der Serie C spielen. Der offizielle Name des Vereins, der im Modeunternehmer Renzo Rosso (Diesel) seinen Eigentümer und Präsidenten hat, lautet seither L.R. Vicenza Virtus. Nach einem durchwachsenen ersten Jahr, hat sich Vicenza im Laufe dieser Saison als Titelkandidat Nummer eins erwiesen. Einen großen Verdienst daran hat Coach Domenico Di Carlo, der im Sommer – nach über zehn Jahren – zum Verein zurückkehrte. Der 55-jährige aus Cassino hat als Trainer von Parma, Chievo, Sampdoria, Livorno und Cesena über 200 Serie A-Spiele bestritten. Aus der Sicht des aktuellen Tabellenführers gab es in der ersten 16 Spielen elf Siege, zwei Unentschieden und drei Niederlagen. Auf die Heimniederlage gegen Padova (3. November) folgten zuletzt drei Siege gegen Triestina (0-3), Ravenna (1-0) und Fano (2-1). Der aktuelle Top-Torjäger des Teams ist Alessandro Marotta (5), gefolgt von Simone Guerra und Stefano Giacomelli jeweils mit drei. Insgesamt konnten sich bei Vicenza in dieser Saison bereits zehn Spieler in die Torschützenliste eintragen. Der erfahrenste Akteur im Kader ist der Mittelfeldspieler Luca Rigoni mit 303 Serie A-Einsätzen (30 Treffer).
Die „Ex“ des Spiels
Für den FC Südtirol gibt es am Sonntag ein Wiedersehen mit Torhüter Matteo Grandi (sechs Einsätze in der Saison 2012/13) und Verteidiger Daniel Cappelletti (28 Einsätze und ein Treffer in der Saison 2013/14). In den Reihen des FCS ist Matteo Rover der einzige, der auf einen seiner Ex-Clubs trifft. Der 20-jährige Angreifer streifte sich in der letztjährigen Hinrunde drei Mal das Dress von Vicenza über.
Die Bilanz
In den sechs bisherigen Begegnungen gab es vier Siege für den FCS, ein Unentschieden und einen Erfolg für Vicenza. Das letzte Aufeinandertreffen zwischen den beiden Teams (24. März 2019) endete mit einem 2:2-Unentschieden. Die anfängliche Zwei-Tore-Führung der Gäste wurde von Romero und Lunetta in der zweiten Spielhälfte wettgemacht.
Referee der Begegnung ist Matteo Marchetti aus Ostia Lido (Claudio Barone aus der Sektion Rom 1 und Nicola Mariottini aus Arezzo).