Von: ka
Bozen – Ein Südtiroler Derby der feinsten Art erlebten am Mittwochabend die 200 Zuschauer in Brixen, bei dem sich der SSV Loacker Bozen Volksbank mit einer kämpferisch starken Leistung zum verdienten Sieger kürte. Im Match gegen den SSV Brixen im Rahmen des sechsten Spieltags der Serie A Beretta hieß es nach einer Stunde Spielzeit 27:24 für den nach wie vor makellosen Tabellenführer.
Experten hatten schon von vornherein prophezeit, dass der SSV Brixen für die Weiß-Roten das härteste Stück Arbeit seit dem Saisonstart werden würde. Kaum war die Partie angepfiffen, wurde sofort deutlich, wie viel Feuer in beiden Mannschaften loderte. Beide Mannschaften kämpften um jeden Zentimeter, wovon neun Zwei-Minuten-Strafen allein in der ersten Halbzeit zeugen.
In der ersten Spielminute brachte Marino den SSV Loacker Bozen Volksbank mit 1:0 in Führung. Es sollte aber die einzige weiß-rote Führung für längere Zeit bleiben. Der SSV Brixen glich durch Brugger aus und ging anschließend mit dem bärenstarken Spielertrainer Davor Cutura in Führung (2.). Danach behielten die Domstädter das Zepter in der Hand. Vor allem mit Cutura und Kreisläufer Basic hatte die Sporcic-Truppe in der Defensive ihre schöne Mühe, auf der eigenen Seite waren mit dem Rückraum-Duo Turkovic und Udovicic aber einmal mehr zwei Bozner Spieler in Höchstform. So rettete ein Turkovic-Treffer in der letzten Minute den SSV Loacker Bozen Volksbank mit einem Tor Rückstand in die Halbzeitpause.
Bozen mit der Souveränität eines Champions
Auch nach dem Seitenwechsel war der SSV Brixen am Drücker, auch wenn Sporcic von nun an Cutura manndecken ließ und es den Eisacktalern somit viel schwerer machte, gefährlich aufs Tor zu kommen. In der 39. Minute waren die Gastgeber dank eines Basic-Treffers zum 16:19 mit drei Toren davongezogen. Doch Turkovic (39.), Udovicic (41.), Greganic (42.) und Sonnerer stellten das Ergebnis auf den Kopf – 20:19. Dabei profitierten die Talferstädter von einigen Glanzparaden ihres Brasilianers Hermones, der sich vor allem in der zweiten Halbzeit mehrmals auszeichnen konnte.
In der Folge schaltete der SSV Loacker Bozen Volksbank auf schwungvollen Offensiv-Handball und übernahm in der Schlussphase auch die Initiative, da der SSV Brixen nun ein wenig zu schwächeln begann. Immer wieder waren es Turkovic und Udovivic, die dem Brixner Torwart-Duo Sampaolo und Wierer mit hammerharten Rückraumwürfen das Nachsehen gaben. In der 54. Minute erhöhten zuerst Sporcic (es war sein 999. Treffer für Bozen) auf eine Drei-, Greganic (55.) auf eine Vier- und schlussendlich Marino (57.) auf eine respektable Fünf-Tore-Führung, an die der SSV Brixen nicht mehr rankommen sollte. Die letzten Treffer von Pivetta und Amato dienten nur noch der Ergebniskosmetik, denn der SSV Bozen stand zu diesem Zeitpunkt bereits als Derbysieger fest. Für die Weiß-Roten war es der insgesamt 29. Erfolg im 59. Duell mit den Domstädtern.
Die Stimmen zum Spiel:
Mario Sporcic (Spielertrainer SSV Loacker Bozen Volksbank): „Es war eine Partie, wie wir sie uns vorgestellt haben. In der ersten Hälfte konnten wir unser Spiel nicht aufziehen und taten uns sehr schwer, nach dem Seitenwechsel profitierten wir aber von wichtigen Paraden von Hermones und konnten uns so den Sieg einfahren.“
Davor Cutura (Spielertrainer SSV Brixen): „Es war ein sehr intensives, umkämpftes Spiel, bei dem wir uns lange Zeit sehr gut präsentierten. Nach einer Dreiviertelstunde haben wir aber abgeschaltet und gegen den SSV Bozen, die beste italienische Mannschaft seit vielen Jahren, darf man sich das nicht erlauben. So war es dann auch ein verdienter Sieg, Komplimente an Bozen.“
Martin Sonnerer (SSV Loacker Bozen Volksbank): „In der ersten Halbzeit haben wir uns sehr schwergetan. Vor allem ihre Kreisläufer bereiteten uns große Mühe. Ab der zweiten Halbzeit lief das dann aber viel besser, auch weil wir es geschafft haben, Cutura aus dem Spiel zu nehmen. So ein Derbysieg ist am Ende immer etwas Besonderes.“
SSV Loacker Bozen Volksbank – SSV Brixen 27:24 (13:14)
SSV Loacker Bozen Volksbank: Hermones, Rottensteiner; Greganic 3, Kammerer, Marino 2, Montagna, Michael Pircher 1, Rossignoli, Sonnerer 3, Sporcic 1, Starcevic 1, Turkovic 8, Udovicic 8, Venturi, Walcher
SSV Brixen: Sampaolo, Wierer; Amato 2, Basic 8, Brugger 1, Coppola, Cutura 7, Di Giulio 3, Dorfmann, Iballi, Mitterrutzner 1, Mühlögger, Pivetta 2, Puntaier, Schatzer
Schiedsrichter: Simone/Montillo