Von: apa
Deutschland hat auf dem Weg zum angepeilten Heimtriumph bei der Fußball-EM die nächste Hürde genommen. Der Turnier-Gastgeber setzte sich am Samstagabend im Achtelfinale gegen Dänemark in Dortmund mit 2:0 (0:0) durch und buchte damit als zweites Team nach der Schweiz das Ticket für die Runde der letzten acht. Dort wartet am 5. Juli in Stuttgart entweder Spanien oder Georgien. Die deutschen Tore erzielten Kai Havertz (53./Elfmeter) und Jamal Musiala (68.) nach der Pause.
Bayern-Offensivspieler Musiala zog mit seinem dritten Turniertreffer an der Spitze der Schützenliste mit dem Georgier Georges Mikautadze gleich. Die Partie ging später als geplant zu Ende, da ein starkes Gewitter mit Blitzen und Hagelschauer nach 34 gespielten Minuten eine rund 25-minütige Unterbrechung zur Folge gehabt hatte. Die zweite Hälfte konnte dann ohne Unterbrechung bei besseren Witterungsbedingungen über die Bühne gebracht werden.
Die Deutschen zogen mit den neu in die Startelf gerückten Nico Schlotterbeck, David Raum und Leroy Sane zu Beginn ein Powerplay auf, ließen den mit den rechtzeitig fit gewordenen Christian Eriksen und Thomas Delaney agierenden Dänen kaum Zeit zum Atmen. Kasper Schmeichel musste einen Kimmich-Weitschuss übers Tor abwehren (7.) und war auch bei Abschlüssen von Schlotterbeck (7.), Havertz (10.) und Robert Andrich (11.) gefordert.
Die Dänen wankten, fanden aber nach rund 20 Minuten etwas besser in die Partie und setzten auch in der Offensive zumindest Nadelstiche. Ein Eriksen-Schuss wurde geblockt (21.), Joakim Maehle zielte aus spitzem Winkel vorbei (24.). Ausgerechnet in der besten Phase der Dänen setzte starker Regen ein, der ein Gewitter mit Blitzen zur Folge hatte und die Unterbrechung nötig machte. Nach rund 20 Minuten kamen die Kicker wieder aufs Feld, fünf Minuten später pfiff Schiedsrichter Michael Oliver die Fortsetzung wieder an. Und für Highlights war gleich gesorgt.
Schmeichel zeigte bei einem Havertz-Kopfball eine Traumparade, gleich danach köpfelte Schlotterbeck ins Außennetz (37.). Kurz darauf rückte der Innenverteidiger auf der anderen Seite negativ in den Mittelpunkt, verdribbelte sich im eigenen Strafraum, hatte aber Glück, dass der Ex-Grazer Rasmus Höjlund nur das Außennetz traf (42.). Noch gefährlicher wurde Höjlund in Minute 45, konnte Manuel Neuer im 1:1-Duell nach einem schönem Konter aber nicht bezwingen. Nach Wiederbeginn ging es flott und munter weiter, beide Teams wollten sich mit dem Remis nicht begnügen.
Joachim Andersen staubte mit links nach einem missglückten Abschlussversuch von Delaney zum vermeintlichen 1:0 ab, der Treffer wurde allerdings wegen einer hauchdünnen Abseitsstellung des Assistgebers zurückgenommen (48.). Kurze Zeit später folgte eine noch bitterere VAR-Intervention für die Dänen. Ausgerechnet Andersen bekam den Ball bei einer Raum-Hereingabe an die Hand, der Elfmeter war daher gerechtfertigt und wurde von Havertz sicher verwandelt. Der Solo-Stürmer hätte nachlegen müssen, verfehlte aber, nachdem er alleine aufs Tor von Schmeichel zugelaufen war, dieses ganz knapp (59.).
Das hätte sich rächen können, Neuer machte aber eine weitere Höjlund-Topchance zunichte (66.). Die Deutschen waren effizienter. Nach weitem Schlotterbeck-Pass zögerte Schmeichel beim Herauslaufen, ging dann zurück ins Tor und hatte dort keine Chance mehr, den platzierten Schuss von Musiala zu parieren. Danach hätte der Erfolg der Truppe von Teamchef Julian Nagelsmann noch höher ausfallen können, weitere Treffer wurden aber zurecht nicht anerkannt. Für die Dänen, Sensations-Europameister von 1992, endete das Turnier damit ohne Sieg, waren sie doch zuvor in der Gruppe C als Zweiter mit drei Unentschieden aufgestiegen.