Von: ka
Bozen – In der ersten Serie-B-Saison wurden die Weißroten umjubelt, in der zweiten zeigten sie mit dem vorzeitig errungenen Klassenerhalt eine solide Leistung, aber in der dritten Saison stehen sie nach dem ersten Halbjahr mit dem Rücken zur Wand. Nach der Entlassung des Trainers Federico Valente, der nicht mehr überzeugt hatte, musste nach vier Niederlagen und zehn Gegentoren bei nur einem einzigen eigenen Treffer nach nur 33 Tagen in Weißrot auch sein Nachfolger Marco Zaffaroni den Hut nehmen.
Da diese zwei Übungsleiter auch nicht auf der Brennsuppe dahergeschwommen kamen, liegt der Verdacht nahe, dass der Hund nicht nur unter der Bank begraben ist. In der Tat zeigen die Spieler, insbesondere die Routiniers, durchwegs schlechte Leistungen, was darauf hindeutet, dass der FC Südtirol bei den Spielerverpflichtungen kein goldenes Händchen hatte. Da der Kader nicht Serie-B-tauglich zu sein scheint, muss sich Sportdirektor Paolo Bravo, der für die ganzen Entlassungen und Verpflichtungen hauptverantwortlich ist, auch an die eigene Nase fassen.
Nach dem Willen des Sportdirektors soll es nun der aus dem Ruhestand zurückgekehrte Fabrizio Castori richten. Mit seinen 70 Lenzen gehört er zu den ältesten aktiven Trainern Italiens, aber vielleicht kann ja gerade der Pensionist aus den Marken, der wie kaum ein anderer über viel Erfahrung verfügt, jenes Feuer entfachen, das den FCS noch vor zwei Jahren ausgezeichnet hat. Um die Weißroten, die inzwischen auf einem direkten Abstiegsplatz stehen, zu retten, wird man kaum umhinkommen, auf dem Transfermarkt zuzugreifen.
Die weißrote Krise freut die hiesigen FCS-Gegner und -Neider natürlich tierisch. Bei aller Kritik an den Ausgaben für das Drususstadion und das Trainingszentrum sollte jedoch bedacht werden, dass dank des bisher erfolgreichsten Fußballvereins Südtirols mehr Jugendliche und junge Leute Fußball spielen. Seitdem der FCS in der Serie B spielt, knistert es in der heimischen Fußballszene. Insbesondere die Kinder und Jugendlichen sind begeistert und können seither davon träumen, bei den Profis mitzuspielen.
Fabrizio Castori, der einen Vertrag bis zum Sommer besitzt, ist zum Erfolg verdammt, aber der 70-Jährige wäre nicht der erste Trainer, der im Alter noch einmal so richtig aufblüht. Der “Pensionist” kann es richten!
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