Von: ka
Bozen/Bruneck – Erstes Derby der noch jungen Saison 23/24, und die Voraussetzungen können unterschiedlicher nicht sein. Die Wölfe kommen nach fünf Siegen mit der Tabellenführung in petto nach Bozen, die Füchse sind dagegen alles andere als gut in den Herbst gestartet und hoffen zumindest auf den Trainereffekt, nachdem nun seit einer Woche Armani und Egger statt Sundblad an der Bande stehen.
Das Spiel ist von Beginn an emotional. In den ersten zehn Minuten gibt es drei (kleinliche) Strafen (Atwal, Mantenuto, Andergassen); das Powerplay spielen die Hausherren konsequenter. Die größte Chance vergibt dabei Halmo, der in der neunten Minute am Pfosten scheitert. Auf der Gegenseite trifft auch Akeson mit einem schön verzögerten Schuss nur den Innenpfosten (10.). Dies ist der Auftakt für die erste starke Phase der Wölfe, die durch den Führungstreffer von Schofield ihre Krönung erfährt. Nach einem Schuss von Stanton reagiert die Nummer 23 am schnellsten und stochert den Puck vor Svedberg über die Linie (0:1; 11. Minute). Die Reaktion der Füchse ist bescheiden; bei einem Blueliner von Teves ist Bernard zur Stelle (15.). Dafür machen die Schwarzgelben ernst: in einem schnellen Gegenzug über Akeson spielt Morley quer auf Frycklund, und dieser trifft zum 0:2 (17. Min.) – ein wunderschöner Treffer!
Im Mittelabschnitt geht es weiter mit Strafminuten gegen den HCP. Bis zur 30. Minute müssen hintereinander Catenacci, Sill und Hannoun in die Kühlbox. Die Hausherren spielen ein gefälliges Powerplay nach dem anderen und decken Bernard auch mit Schüssen ein, doch die richtig zwingenden Chancen sind nicht dabei. Und wenn einmal ein schöner Pass an den zweiten Pfosten kommt, vergeben sie kläglich. In einer der wenigen Phasen im fünf gegen fünf entwischt Morley mutterseelenallein, scheitert aber an Svedberg (30. Minute). Nach einer weiteren tollen Offensivaktion durch Akeson und Morley dürfen auch die Wölfe in Überzahl ran, können dabei aber nicht gefährlich werden. Der Höhepunkt des Drittels ist eine zweiminütige 3:5-Unterzahlsituation der Wölfe: nach einem erneut zweifelhaften Pfiff gegen Catenacci lässt sich Atwal zu Protesten hinreißen und muss mit auf die Strafbank. Stanton, Messner und Schofield spielen daraufhin ein geniales zweiminütiges Penaltykilling ohne eine einzige Unterbrechung und treiben gemeinsam mit Bernard, der alle Abschlüsse souverän blockt, die weißroten Angreifer zur Verzweiflung.
Im Schlussabschnitt spielen die Wölfe den Vorsprung souverän über die Zeit. Bozen vergibt zwei weitere Überzahlsituationen und versucht es mit Abschlüssen aus allen Lagen. Doch Kasastul und Co. werfen sich beherzt in jeden Schuss, blocken eine Unmenge von Angriffsversuchen, und wenn einmal ein Puck diese Mauer durchbricht, ist der an diesem Abend überragende Andi Bernard zur Stelle und entschärft die brenzlige Situation. Dadurch bleibt es nach 60 gespielten Minuten beim 0:2, und die 500 mitgereisten Pusterer Fans feiern ihre Lieblinge in der Eiswelle. Somit bringen die Wölfe auch aus der Landeshauptstadt 3 Punkte mit ins Pustertal und festigen die Tabellenführung in der ICE Hockey League.
Weiter geht es bereits am Sonntag: um 18.00 Uhr ist Olimpija Ljubljana in der Intercable Arena zu Gast. Die Slowenen sind nach starkem Saisonbeginn heute gegen die Pioneers mit 1:7 untergegangen und wollen sich sicher schnell rehabilitieren.