Djokovic bleibt in Australien auf Finalkurs

Djokovic schlägt Alcaraz in Melbourne-Hit – Nun gegen Zverev

Dienstag, 21. Januar 2025 | 16:33 Uhr

Von: APA/dpa

Novak Djokovic hat bei den Australian Open in Melbourne das erste Gipfeltreffen gewonnen. Der 24-fache Tennis-Grand-Slam-Turniersieger aus Serbien schlug Carlos Alcaraz im Viertelfinal-Hit am Dienstag in vier Sätzen mit 4:6,6:4,6:3,6:4. Im Halbfinale trifft der 37-Jährige nun am Freitag auf Alexander Zverev. Der Deutsche rang den US-Amerikaner Tommy Paul (USA-12) ebenfalls in vier Sätzen nieder. Aryna Sabalenka und Paula Badosa stehen einander im Frauen-Halbfinale gegenüber.

Die Weltranglisten-Erste aus Belarus gewann gegen Anastasia Pawljutschenkowa (RUS-27) 6:2,2:6,6:3. Die Spanierin hatte Coco Gauff (USA-3) davor mit 7:5,6:4 besiegt. “Ich habe heute nur gebetet. Es war sehr schwer zu spielen, sie hat toll und sehr aggressiv gespielt. Ich bin superhappy, dass ich irgendwie das Match gewonnen habe”, sagte eine erleichterte Sabalenka nach ihrem ersten Satzverlust in Melbourne nicht nur in diesem Turnier, sondern seit ihrem ersten Endspiel 2023. Sie strebt “down under” den Titel-Hattrick an.

Djokovic nach Behandlungspause in Fahrt

Djokovic wahrte die Chance auf seinen 25. Grand-Slam-Titel, den elften in Melbourne. Dabei sah es für Alcaraz nach 50 Minuten sehr gut aus. Der 21-jährige Iberer holte sich nach einem 0:2-Rückstand mit 6:4 den ersten Satz, und Djokovic hinkte und bekundete Probleme. Der Serbe ließ sich außerhalb des Centre Courts kurz behandeln, sein linker Oberschenkel wurde einbandagiert. Danach spielte sich Djokovic in einen Lauf. In den Sätzen zwei, drei und vier geriet er nie mehr in Rückstand. “Die Medikamente haben definitiv geholfen. Es ist mir danach besser gegangen”, gab der 37-Jährige Einblick.

Nach drei Stunden und 38 Minuten nützte Djokovic den ersten Matchball und behielt damit wie im jüngsten Duell im Olympia-Finale 2024 in Paris die Oberhand. “Ich wünschte mir, das Match heute wäre das Finale gewesen”, sagte der Routinier, der im Interview auf dem Platz von “einem der epischsten Matches” seiner Karriere sprach. Er schaute auch auf die Uhr und sagte dann: “Ich weiß nicht, ob Sascha Zverev um ein Uhr noch wach ist und es gesehen hat.”

8:4 im Head-to-Head

Lobende Worte für den Serben hatte er jedenfalls schon zuvor parat gehabt. “Novak ist der beste Spieler aller Zeiten”, betonte Zverev. Im Head-to-Head hat Djokovic mit 8:4-Siegen klar die Nase vorne, beim bisher letzten Aufeinandertreffen gab es 2023 in Cincinnati einen Sieg von Djokovic. “Der Schlüssel ist jetzt Erholung, der Extra-Tag ohne Spiel kommt zur perfekten Zeit für mich”, sagte Djokovic. Eine scherzhafte Aussage in Richtung Zverev ließ er sich auch entlocken. “Wir haben eine Vereinbarung, solange ich spiele, lässt er mich in Grand-Slam-Spielen gewinnen.”

Zverev will endlich seinen langersehnten ersten Major-Titel gewinnen. Dafür muss sicher noch eine Steigerung her. Der als Nummer zwei gesetzte Deutsche bot in den 3:28 Stunden gegen den US-Amerikaner Tommy Paul beim 7:6(1),7:6(0),2:6,6:1 noch nicht unbedingt eine titelreife Leistung. Denn das scheinbar recht klare Ergebnis beim Viersatz-Sieg trügt. “Um ehrlich zu sein, muss ich hier mit 0:2 nach Sätzen zurückliegen, er hat besser gespielt als ich”, gestand der Olympiasieger von 2021. “Ich bin sehr glücklich, wieder im Halbfinale zu stehen.”

Zverev nur in Tiebreaks richtig stark

Zum dritten Mal hat er die Vorschlussrunde des ersten Majors des Jahres erreicht. Wie ein Titelanwärter hat Zverev eigentlich nur in den Tiebreaks gespielt. Im ersten Satz hatte Paul bei 6:5 einen Satzball, im zweiten Durchgang führte der Außenseiter schon 5:2 und vergab bei 5:4 erneut eine Chance zum Satzgewinn. Aufregung im Match gab es, als der Schiedsrichter einen Ballwechsel wegen einer herabfallenden Vogelfeder regelkonform unterbrach. Zverev ärgerte das so sehr, dass er verwarnt wurde.

Bereits zuvor hatte sich die 27-jährige Badosa erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier für das Semifinale qualifiziert. “Ich bin ein bisschen emotional”, sagte die Spanierin kurz nach dem bisher größten Triumph ihrer Karriere. “Für mich wird ein Traum wahr.” Sie habe versucht, ihr bestes Tennis gegen die US-Open-Gewinnerin von 2023 zu spielen. “Ich denke, das habe ich getan.” Für die sichtlich enttäuschte Gauff war es die erste Niederlage nach zuvor neun gewonnenen Saisonmatches in Serie.

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