Von: ka
Neumarkt – Die 15. Auflage des DolomitenCup ist Geschichte – und endete mit einem Premierensieger. Der EHC Biel-Bienne hat bei seiner ersten Teilnahme in Neumarkt gleich den Turniersieg davongetragen und am Sonntagabend in einem hochspannenden Finale den Rekord-Champion der Augsburger Panther mit einem 2:0-Triumph entthront.
500 Fans auf den Rängen, die unter strengen Corona-Vorschriften für eine Stimmung sorgten, die in Südtirols Eisstadien so lange so sehr vermisst wurde. Ein Finale, das intensiv, kompromisslos und auf hohem Niveau geführt wurde. Und am Ende ein mehr als würdiger Sieger – der DolomitenCup macht auch heuer wieder trotz hochsommerlicher Temperaturen große Lust auf die anstehende Eishockeysaison.
Strahlender Sieger in der Würth-Arena war am Ende nicht der Rekordsieger Augsburg, der die letzten beiden Ausgaben gewinnen konnte und gerne seine insgesamt sechste Trophäe mit nach Hause genommen hätte, sondern der dreifache Schweizer Meister Biel, der sich auch dank seines überragenden Schlussmanns Joren van Pottelberghe (er kassierte im ganzen Turnier keinen Gegentreffer) zum Champion kürte.
Biel und Augsburg schenken sich nichts
Pre-Season? Von wegen! Im Finale wurde schon nach wenigen Augenblicken klar, dass sich Augsburg und Biel nichts schenken würden. Bereits nach drei Minuten gab es die erste handfeste Auseinandersetzung, nach der Panther-Crack Scott Valentine für vier Minuten in die Kühlbox musste. Das war der Auftakt eines Drittels, in dem die Referees gegen insgesamt sieben Spieler Strafen austeilten. Es war also mächtig Feuer drin – auch, weil die gut 400 mitgereisten Augsburg-Fans für eine Hexenkessel-Stimmung sorgten. Zwei Mal wurde es in der Würth-Arena aber ganz leise: Nämlich dann, als die starken Bieler ihre beiden Treffer erzielten.
Zuerst gab Gaëtan Haas – im letzten Jahr noch bei den Edmonton Oilers in der NHL unter Vertrag –Panther-Goalie Markus Keller mit einem feinen Handgelenksschuss das Nachsehen. Dann erhöhte Yannick Rathgeb während einer Überzahlsituation mit einem kräftigen Blueliner auf 2:0. Augsburg hatte in diesem Startdrittel nur wenig entgegenzusetzen.
Das änderte sich im Mittelabschnitt, in dem der DolomitenCup-Rekordsieger offensiv mutiger wurde und bei zwei Überzahlsituationen mehrmals gefährlich nahe am Anschlusstreffer dran war. Doch der Bieler Schlussmann van Pottelberghe war an diesem Abend – wie schon im Halbfinale gegen die Eisbären Berlin – einfach nicht zu bezwingen und brachte die Augsburger Offensivkräfte mehrmals zum Verzweifeln. Am Ergebnis änderte sich deshalb nichts mehr und der Bieler Triumph in Neumarkt war um 22.19 Uhr perfekt. Gefeiert wurde von den zahlreichen Augsburger Fans trotzdem – denn der DolomitenCup war einmal mehr ein Eishockeyfest.
Die Eisbären krallen sich Platz 3
Bereits am späten Nachmittag hatten sich die Eisbären Berlin und die italienische Nationalmannschaft den 3. Platz ausgespielt. Dabei war der amtierende deutsche Meister eine Nummer zu groß für das Blue Team und setzte sich mit 4:1 durch. Yannick Veilleux, Zach Boychuk, Kevin Clark und Mark Zengerle sorgten für die Berliner Tore, Angelo Miceli gelang der Ehrentreffer für die Azzurri.
Augsburger Panther – EHC Biel-Bienne 0:2 (0:2, 0:0, 0:0)
Augsburg: Keller (Roy); Valentine-Lamb, Rogl-Bergman, Haase-Graham, Gottwald-Miller; McClure-Leblanc-Payerl, Clarke-Campbell-Nehring, Trevelyan-Stieler-Kharboutli, Magnus Eisenmenger-Maximilian Eisenmenger-Sternheimer
Coach: Mark Pederson
Biel: Van Pottelberghe (Paupe); Yakovenko-Rathgeb, Lööv-Delémont, Forster-Stampfli; Hofer-Haas-Hügli, Künzle-Hischier-Tanner, Kohler-Froidevaux-Kessler, Bärtschi-Garessus-Schläpfer
Coach: Antti Törmänen
Tore:0:1 Gaëtan Haas (11.12), 0:2 Yannick Rathgeb (13.55/PP)
Best Player Augsburg: Rogl
Best Player Biel: Haas
Schiedsrichter: Alex Lazzeri, Andrea Moschen
Zuschauer: 500
15. Internationaler DolomitenCup
Freitag, 13. August
Augsburger Panther (GER) – Italienische Nationalmannschaft (ITA) 4:1
Samstag, 14. August, 20 Uhr
EHC Biel-Bienne (SUI) – Eisbären Berlin (GER) 2:0
Sonntag, 15. August, 16 Uhr
Spiel um Platz 3: Italienische Nationalmannschaft (ITA) – Eisbären Berlin (GER) 1:4
Sonntag, 15. August, 20 Uhr
Finale: Augsburger Panther – EHC Biel-Bienne 0:2
Ehrentafel Dolomitencup:
2006
1. Frankfurt Lions (DEL)
2. Servette Geneve (NLA)
3. Augsburger Panther (DEL)
4. HC Neumarkt Selection
2007
1. Frankfurt Lions (DEL)
2. TWK Innsbruck (EBEL)
3. ERC Ingolstadt (DEL)
4. Team Italy
2008
1. Frankfurt Lions (DEL)
2. SC Langnau Tigers (NLA)
3. TWK Innsbruck (EBEL)
4. Team Italy
2009
1. Kölner Haie (DEL)
2. EV Zug (NLA)
3. Black Wings Linz (EBEL)
4. Team Italy
2010
1. EV Zug (NLA)
2. Ice Tigers Nürnberg (DEL)
2011
1. EHC München (DEL)
2. Klagenfurter AC (EBEL)
3. HC Pustertal (Serie A)
4. Team Italy (ITA)
2012
1. HC Lugano (NLA)
2. Iserlohn Roosters (DEL)
3. Black Wings Linz (EBEL)
4. Lorenskog IK (GET-LIGAEN)
5. HC Pustertal (SERIE A)
2013
1. Augsburger Panther (DEL)
2. Villacher SV (EBEL)
3. HC Pustertal (ELITE A)
4. SC Langnau Tigers (NLB)
5. Grizzly Adams Wolfsburg (DEL)
6. HC Innsbruck (EBEL)
2014
1. Augsburger Panther (DEL)
2. Schwenninger Wild Wings (DEL)
3. HC Ambrì Piotta (NLA)
4. Ishockeyklubb Lorenskog (GET-Ligaen)
5. EHC Olten (NLB)
2015
1. Kloten Flyers (NLA)
2. ERC Ingolstadt (DEL)
3. Adler Mannheim (DEL)
4. Sparta Prag (EXTRALIGA)
2016
1. Augsburger Panther (DEL)
2. Nürnberg Ice Tigers (DEL)
3. Klagenfurter AC (EBEL)
4. HC Kometa Brno (EXTRALIGA)
2017
1. EV Zug (NLA)
2. Augsburger Panther (DEL)
3. Les Rapaces de Gap (FRA)
4. Nürnberg Ice Tigers (DEL)
2018
1. Augsburger Panther (DEL)
2. EV Zug (NLA)
3. HC Bozen (EBEL)
4. Düsseldorfer EG (DEL)
2019
1. Augsburger Panther (DEL)
2. SC Bern (NLA)
3. Valerenga Oslo IF (GET-Ligaen)
4. Eisbären Berlin (DEL)
2021
1. ECH Biel-Bienne (NLA)
2. Augsburger Panther (DEL)
3. Eisbären Berlin (DEL)
4. Italienische Nationalmannschaft (ITA)