Von: ka
Bozen – Nur selten gelingen sportliche Märchen wie der EBEL-Triumph der heimischen Foxes. Um am Ende den Pokal in den Händen zu halten, mussten sich die Spieler des HC Bozen Südtirol Alperia von ganz unten nach ganz oben durcharbeiten.
Letztes Jahr hätte niemand auch nur einen Pfifferling auf einen Meisterschaftsgewinn der Foxes gewettet. Nach mehreren verlorenen Spielen stand der HCB im Herbst ganz am Ende der Tabelle. Der im Sommer vollmundig angekündigte „beste Kader aller Zeiten“ stand im Kreuzfeuer der Kritik der Fans und der Presse. Nicht nur der Trainer musste gehen. Nicht weniger als vier Torhüter wurden verschlissen, bis ein Finne endlich für den nötigen Rückhalt im Kasten sorgte.
Aber ab dann ging es stetig aufwärts. Dank mehrerer Siege gelang es den Foxes, einen der begehrten Plätze der Qualification Round zu ergattern. In einem „Herzschlagfinale“ gegen Znojmo sicherte sich der HCB die Teilnahme an den Finaldurchgängen. Nach packenden Duellen durch „halb Österreich“ – die Klagenfurter, die Wiener und die Salzburger waren hintereinander die Gegner der „Füchse“ – hoben die Foxes den begehrten Meisterschaftspokal in den Salzburger Himmel.
In Bozen bekamen dann alle Fans, die die ganze Achterbahnfahrt der Saison 2017/18 lang immer hinter „ihren Foxes“ gestanden hatten, Gelegenheit mit den Cracks den EBEL-Triumph zu feiern.
Aber die Füchse haben nicht nur Freunde. Einigen in der Politik, deren Hauptaufgabe es zu sein scheint, auf den Tribünenrängen Fahnen und Trikots zu zählen, ist der Eishockeyverein, der kaum wie ein anderer mit seiner Stadt verbunden ist, wahlweise zu italienisch oder zu ausländisch. Denen, die am Tag des HCB-Meisterschaftstriumphs vielleicht lieber ihren Kopf in den Sand gesteckt hätten, sei ins Buch geschrieben, dass die EBEL – eine attraktive und sportlich hochwertige Meisterschaft mit Mannschaften aus halb Mitteleuropa – mehr zur Völkerverständigung und zur Überwindung von Grenzen beiträgt, als manche Verlautbarungen verbissener Erbsenzähler.