Von: mk
Wolkenstein – Die Mountainbike-Veranstaltung, die vom 14. bis 17. Juni 2018 in Gröden in Südtirol stattfindet, stellt den Höhepunkt einer touristischen Welle dar, die den ganzen Sommer über andauert. Der BMW HERO Südtirol Dolomites, der über 20.000 Gästeankünfte generiert, hat Auswirkungen auf Wirtschaft, Umwelt und auf das Soziale.
Am Samstag, dem 16. Juni, findet in Gröden zum neunten Mal der BMW HERO Südtirol Dolomites statt, den Brancheninsider als härtestes Mountainbike-Rennen der Welt werten. Jahr für Jahr gelingt es der Veranstaltung, die Zahl der Biker, die sich über die steilen Anstiege rund um das Sellamassiv quälen wollen, weiter wachsen zu lassen. Für die Auflage 2018 werden 4.018 Teilnehmer am Start erwartet.
Ein Event, das so viele Menschen zu mobilisieren versteht – dazugerechnet werden müssen auch noch Begleitpersonen, Dienstleister und freiwillige Helfer – fordert zum Nachdenken über die Auswirkungen auf den Tourismus und die Umwelt der Dolomitenregion auf. Dies umso mehr, da das Rennen in das BMW HERO Bike Festival vom 14. bis 17. Juni 2018 eingebettet ist, ein Wochenende mit dichtem Programm rund um die Welt des Mountainbikens.
„Ein Event wie der HERO ist für uns wirklich etwas Außergewöhnliches“, unterstreicht Günther Prinoth, Geschäftsführer und Inhaber des Hotel Piccolo in Wolkenstein. „Dank des Rennens können wir als ein auf Mountainbiker spezialisierter Betrieb die Saison schon zwei Wochen früher eröffnen als normal und bereits ab Mitte Juni auf hohe Gästezahlen setzen. Doch die große Bedeutung des HERO liegt in dem großen Zustrom an Mountainbikern, den wir im Zeitraum nach dem Rennen erleben.“
Der HERO und die wirtschaftlichen Auswirkungen auf das Gebiet
Bei der Analyse einer Veranstaltung wie dem BMW HERO Südtirol Dolomites lassen sich in Sachen nachhaltige Auswirkungen drei Bereiche unterscheiden. Der erste ist die Wirtschaft, deren Effekt bei der Auflage 2017 mit vier Millionen Euro berechnet wurde, erzeugt von 8.500 Gästeankünften mit insgesamt 23.000 Übernachtungen in der Woche der Veranstaltung, wobei die Gäste aus 45 Ländern und fünf Kontinenten kamen. „Unser Event hat aber auch Beschäftigungs- und Einkommenseffekte für Mitarbeiter und Dienstleister“, kommentiert Gerhard Vanzi, Ideator des HERO. „Zudem schafft er allein durch die Gästeübernachtungen Steuereinnahmen in Höhe von 805.000 Euro.“
Und das ist nicht etwa schon alles: Der BMW HERO Südtirol Dolomites trägt dazu bei, die Dolomiten als Idealziel für Fahrradtourismus bekanntzumachen, weil er dieses Bild durch internationale Sichtbarkeit im TV (70 Länder weltweit), über das Internet und andere Medien transportiert – mit einem Kommunikationswert in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Der auf den Radsport spezialisierte Tourismus in Gröden und in den anderen Tälern rund um das Sellamassiv hat sich seit der ersten Auflage des Rennens im Jahr 2010 entwickelt und zur Eröffnung von 30 Geschäften und zahlreichen Bike-Verleihs geführt, welche in gewisser Weise die sommerliche „Fortführung“ des winterlichen Skiverleihs darstellen. Dazu kommen die mehr als 100 Menschen, die als MTB-Guides arbeiten, ein Berufsbild, das sich in diesen letzten Jahren in den vier Tälern rund um den Sella (neben Gröden auch in Hochabtei, Arabba Fodom und im Fassatal) herausgebildet hat und das wiederum für kontinuierliche Berufstätigkeit der sonst auf winterliche Aktivitäten beschränkten Skilehrer steht.
Investitionen in den Mountainbike-Tourismus
Nicht zuletzt hat der Mountainbike-Sport verschiedene private Unternehmen sowie lokale Verwaltungen zu Investitionen in den Bau neuer und spezifischer Offroad-Wege für bikende Gäste angeregt, die auch die ursprünglich für den Wintersport errichteten Bergbahnen nutzen. Damit wird das problematische Zusammenleben zwischen Wanderern und Bikern auf denselben Bergpfaden entschärft. „Der HERO ist mit Sicherheit ein sehr wichtiger Event für Gröden, nicht nur, weil er gut organisiert ist und die Sommersaison eröffnet, sondern weil er dazu beiträgt, unser Land zur idealen Destination für begeisterte Radfahrer zu machen, ganz speziell für Mountainbiker“, so Judith Schenk, Obfrau des Hoteliers- und Gastwirteverbands von Gröden. „Die Auswirkungen der Veranstaltung auf unser Tal sind mehr als positiv“.
Ein „Green Event“ für Südtirol
Der zweite Aspekt betrifft die Nachhaltigkeit. Verschiedene Faktoren tragen dazu bei, die Auswirkungen auf die örtliche Naturlandschaft minimal zu halten. So wird der BMW HERO Südtirol Dolomites auf bereits bestehenden Wegen und Strecken ausgetragen, ohne dass zusätzlich in die Landschaft eingegriffen werden muss. Nach Abschluss des Rennens werden bei Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten alle eventuellen Schäden am Wegenetz repariert sowie der Abfall an den Wegstrecken eingesammelt. Dank solchem und anderem umsichtigen Verhalten wurde die Veranstaltung als „Green Event Südtirol“ klassifiziert, eine Auszeichnung, welche Events erhalten, die Umweltschutz in sämtlichen Phasen der Organisation betreiben, weitgehend biologisch abbaubare Öko-Materialien verwenden und bewusst Energie sparen. Erwähnt werden muss an dieser Stelle auch, dass der HERO keinen Autoverkehr und außerdem weniger Abfälle als eine Woche Hochsaison im Sommer generiert. All das sind Elemente, die das Rennen zu einem Event mit niedriger Umweltbelastung machen.
Der Gruppenspirit beim HERO
Der letzte Indikator schließlich ist der soziale. Hier verbindet sich das starke Gefühl der Genugtuung bei den 10.000 teilnehmenden Personen (Wettkämpfern, Begleitern, Freunden) mit den bei der einheimischen Bevölkerung vorherrschenden Werten der Gastfreundschaft, Identifikation und Teilnahme. In der Tat helfen jedes Jahr mehr als 500 Freiwillige während des Wochenendes mit, das sich als Moment des sozialen Austauschs, der wechselseitigen Beziehungen und Erfahrungen zwischen den vier ladinischen Tälern herauskristallisiert. Auch was die aktive Teilnahme am Rennen betrifft, sind die Bewohner der drei Provinzen Bozen, Trient und Belluno gut vertreten – mit 186 Fahrern beim HERO Marathon und 150 Kindern bei der HERO Kids.
„Wir glauben, dass der BMW HERO Südtirol Dolomites als Veranstaltung zeigt, wie man auf nachhaltige Art und Weise neue Touristen gewinnen kann“, so Gerhard Vanzi abschließend. „Und zwar dank eines Events, der über das reine Rennen hinaus auch zahlreiche Nebenaktivitäten miteinschließt, welche die Positionierung dieser touristischen Destination im internationalen Markt des Aktivurlaubs stärken.“ Diese Erwägungen bestätigen den Wunsch der einheimischen Bevölkerung danach, dass die Veranstaltung auch in den kommenden Jahren ausgetragen werden möge sowie den gemeinsam geteilten Grundgedanken – den nämlich, die Dolomiten genauso alternativ und nachhaltig zu leben, wie es das Mountainbike ist.
Weitere Informationen unter www.herodolomites.com