Sinners Fitnesscoach lobt Südtirols Tennisstar

“Ein Körper wie ein Zehnkämpfer” 

Donnerstag, 10. April 2025 | 14:18 Uhr

Von: luk

Rom/Sexten – Jannik Sinner ist derzeit nicht nur die Nummer eins der Tenniswelt, sondern laut seinem Athletiktrainer Marco Panichi auch ein echtes sportliches Ausnahmetalent. „Er hat den Körper eines Zehnkämpfers, er kann alles – und das auf höchstem Niveau“, sagte Panichi in einem Interview mit dem Corriere della Sera.

Seit September vergangenen Jahres ist Panichi für Sinners körperliche Verfassung verantwortlich. Der ehemalige Weitspringer war zuvor lange Zeit Teil des Teams von Tennislegende Novak Djokovic und bringt jahrzehntelange Erfahrung mit. Umso höher ist seine Einschätzung des Sextners zu bewerten: „Wenn Jannik heute eine fast perfekte Maschine ist, verdanken wir das seinen Eltern Hanspeter und Siglinde – sie haben ihm die Gene mitgegeben“, so Panichi.

Die vergangenen drei Monate, in denen der Südtiroler aufgrund einer Clostebol-Sperre pausieren musste, nutzte das Team für ein intensives Aufbauprogramm. Der ansonsten dicht getaktete ATP-Kalender ließ bislang kaum Raum für langfristige Trainingszyklen. „Wir konnten zum ersten Mal ein durchgehendes Programm umsetzen, ohne ständig durch Reisen und Turniere unterbrochen zu werden“, erklärte Panichi. Statt kurzfristiger Mikrozyklen habe man nun mit detaillierten, aufeinander abgestimmten Makrozyklen gearbeitet.

Das Ziel: Ein gestärkter und bestens vorbereiteter Sinner, der bei dem anstehenden Turnier in Rom wieder erfolgreich einsteigt. Die italienischen Meisterschaften starten unmittelbar nach dem Ende der Sperre und der 23-Jährige will dort ein starkes Comeback feiern.

Teil des neuen Trainingsansatzes war laut Panichi auch die bewusste Entscheidung, sich von alten Gewohnheiten zu lösen, etwa vom Tragen von Knöchelbandagen. „Das war eine schwierige, aber wichtige Entscheidung“, so der Coach. Zudem sei es wichtig gewesen, dass sich Sinner Zeit für sich selbst nimmt und neue Erfahrungen sammelt, Dinge, die im Turnieralltag oft zu kurz kommen.

Besonders beeindruckt zeigt sich Panichi von der mentalen Stärke seines Schützlings: „Janniks größte Gabe ist die Fähigkeit, auch in angespannten Momenten ruhig und fokussiert zu bleiben, ob im Training oder im Match. Diese operative Ruhe ist außergewöhnlich.“

Mit Rückenwind und gestärktem Selbstvertrauen blickt Sinner nun auf die Sandplatzsaison. Er will dort beweisen, dass er nicht nur körperlich, sondern auch mental bereit ist, seine Spitzenposition zu verteidigen.

Bezirk: Pustertal

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