FCS-Saison endet mit einem bitteren Beigeschmack

Ein Wechselbad der Gefühle

Samstag, 11. Mai 2024 | 09:55 Uhr

Von: AP

Bozen – Freitagabend um 22.29 Uhr ist die laufende Saison des FC Südtirol mit einer knappen 0:1 Niederlage gegen Palermo beendet. Im fast ausverkauften Drususstadion mit mehr als 5.000 Fans verabschiedete sich die Mannschaft in die Sommerpause.

Palermo kämpfte noch um eine gute Ausgangsposition für die Playoffs, für den FCS ging es nur mehr um die Ehre. Vor dem letzten Spiel der Saison äußerte FCS-Trainer Federico Valente: “Bei einem Sieg wäre die Party noch besser gewesen!” Trotzdem überwog bei Spielern und Fans unmittelbar nach dem Schlusspfiff die Freude über eine insgesamt starke Saison.

Eine Saison, in der der FC Südtirol sämtliche Höhen und Tiefen des Fußballs erlebte. Sie begann mit einem fulminanten Start in die Meisterschaft, geriet dann jedoch in eine tiefe Krise, die dazu führte, dass Erfolgstrainer Pierpaolo Bisoli seinen Trainerposten räumen musste. Mit dem zum Cheftrainer beförderten Primavera-Trainer Federico Valente (und den richtigen Winter-Neuzugängen wie Jasmin Kurtic) konnten sich die Südtiroler stabilisieren und am Ende souverän den angestrebten Ligaverbleib sichern.

Ein weiterer emotionaler Gesichtspunkt des gestrigen Abends war der Abschied von Kevin Vinetot. Er bestritt sein 184. und letztes Pflichtspiel für den FCS. Der französische Verteidiger prägte die Geschichte der Weißroten maßgeblich in den letzten sieben Jahren. Eines seiner Highlights war das legendäre Aufstiegsmärchen in der Saison 2021/22. Nun gibt es keine Vertragsverlängerung mehr für den 35-Jährigen. Jedoch wurde Vinetot während und nach dem Spiel von den Fans und dem Verein ausgiebig gefeiert.

So verlief das letzte Spiel des FCS:

Zweimal steht es kurz vor einem Elf-Meter gegen den FCS.  Zuerst erfolgte ein Foulspiel von Raphael Kofler an Palermos Star-Stürmer Matteo Brunori nur Zentimeter vor dem Strafraum, dann brachte Silvio Merkaj einen Gegner im Sechzehner zu Fall. Beide Male wurde der Video-Schiedsrichter konsultiert, aber beide Male gab es jedoch keinen Elf-Meter.

Die angereisten Fans von Palermo jubelten, als nach einer Ecke Salim Diakité in der 64. Spielminute zum 1:0 einschoss.

Das letzte Mal kam Kevin Vinetot für den FC Südtirol zum Einsatz und wurde bei seiner Einwechslung in der 72. Minute mit viel Applaus begleitet. Er erhielt innerhalb weniger Sekunden auf dem Spielfeld eine gelbe Karte, nachdem er gegen Parlermos Brunori mit einer Grätsche vorgegangen war.

In der 87. Spielminute schickte die nicht immer souveräne Schiedsrichterin Maria Sole Ferrieri Caputi Simone Davi mit einer roten Karte vom Platz. Der Leiferer ging in der hitzigen Schlussphase des Spiels zu aggressiv gegen einen am Boden liegenden Gegner vor.

FC Südtirol – Palermo Football Club 0:1

FCS (3-5-2): Drago; Kofler (ab 72. Vinetot), Masiello (ab 83. Rauti), Cagnano; Molina, Peeters (ab 61. Cisco), Arrigoni, Mallamo (ab 72. Casiraghi), Davi; Merkaj, Odogwu (ab 61. Lonardi) Coach: Valente

Palermo (3-5-2): Desplanches; Graves, Lucioni, Nadelcearu; Diakite, Segre, Ranocchia, Di Francesco (ab 90. Mancuso), Lund; Insigne (ab 89. Henderson), Brunori (ab 79. Soleri) Coach: Mignani

Zuschauer: 5.221 (davon 599 Gäste)

Tore: 0:1 Diakité (64.)

Rote Karte: Davi (87.)