Landeswintersportverband Südtirol ist besorgt

“Einheitliche Bildungszeit in der jetzigen Form wäre Aus für den Wintersport”

Montag, 19. August 2024 | 12:41 Uhr

Von: luk

Bozen – Vor knapp zwei Wochen wurde bekannt, dass die Landesregierung die Einführung einer einheitlichen, gleitenden Bildungszeit von 7.30 bis 14.30 Uhr plant. Die Gespräche in diese Richtung sollen in der zweiten Augusthälfte fortgesetzt werden. Der Landeswintersportverband Südtirol spricht sich klar gegen den aktuellen Vorschlag aus, weil dadurch das Training an den Nachmittagen unter der Woche für gewisse Sportarten nicht mehr möglich wäre.

Der Landeswintersportverband Südtirol ist mit rund 6.000 Mitgliedern einer der zahlenmäßig größten Fachsportverbände des Landes. Tausende junge Nachwuchssportler werden in den Wintermonaten ausgebildet und trainieren wochentags mehrmals, um dann am Wochenende an den verschiedensten Wettkämpfen – von Naturbahnrodeln, über Biathlon und Skispringen bis hin zum Alpinen Skirennlauf – teilzunehmen. In diesen jungen Jahren wird die Basis gelegt, die manchmal bis zu einer höchst erfolgreichen Profikarriere führt. Viele, die den Weg dorthin aus den verschiedensten Gründen nicht schaffen, bleiben dem Wintersport als Trainer, Betreuer, aber auch als Ausbildner oder Ski-, Snowboard- oder Langlauflehrer erhalten.

“Mit der Einführung einer einheitlichen, gleitenden Bildungszeit von 7.30 bis 14.30 Uhr würde den Kindern jedoch die Möglichkeit genommen, aktiv am Trainingsbetrieb teilzunehmen. Wenn die Schule um 14.00 Uhr oder gar erst um 14.30 Uhr endet, dann ist es de facto nicht mehr möglich zum Beispiel ein Skitraining zu absolvieren. Bis die Kinder auf der Piste sind ist es frühestens 15.00 Uhr, vielleicht sogar noch später. Und dann bleibt keine Zeit mehr, um effektiv zu trainieren, weil die Lifte ja bereits ab 16.00 Uhr zusperren. Aber auch an Skispringen, Langlauf oder Biathlon ist mit Einbruch der Dunkelheit nicht mehr zu denken“, erklärt Markus Ortler, Präsident des Landeswintersportverbandes Südtirol.

Ortler respektiere den Wunsch der Eltern nach einheitlichen Bildungszeiten und erkenne auch die Bemühungen der Landesregierung an. „Allerdings dürfen diese Änderungen nicht auf dem Rücken der zahlreichen ehrenamtlichen Sportvereine im Lande und letzten Endes auf dem Rücken der Kinder geschehen. Ich denke, dass es auch anderen Fachverbänden wie uns ergeht. Je länger die Schule am Nachmittag dauert, desto weniger Zeit bleibt für die Ausübung einer Sportart. Und Sport trägt nun einmal wesentlich zu einem gesunden Lebensstil bei und vermittelt zahlreiche Werte, wie Einsatz, Fleiß, Disziplin, Respekt usw., die später im (Berufs)Leben wichtig sind“, so Ortler weiter.

Abschließend wünscht sich Ortler, dass die Fachsportverbände in die Gespräche miteinbezogen würden. „Bis zum heutigen Zeitpunkt waren wir in die Diskussion nicht eingebunden. Ich denke, dass es aber wichtig wäre, auch unsere Sicht der Dinge anzuhören und Vertreter aus der Sportwelt in eventuelle Planungen einzubeziehen. Wir sehen die aktuelle Diskussion als eine große Chance, den Sport und die Sportvereine noch besser in das Schulsystem einzubauen. Wir diskutieren intern ja schon lange darüber eine Möglichkeit zu schaffen, dass etwa das Training als Schulstunde angerechnet wird. Vielleicht könnte der Sport auf diese Weise direkt in das Schulsystem integriert werden. Wir sind jedenfalls immer gesprächsbereit“, so der Präsident des Landeswintersportverbandes Südtirol.

Bezirk: Bozen

Kommentare
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So ist das
3 Monate 2 Tage

Wie wäre es wieder mit Schule am Samstag 🤔🫢

elvira
elvira
Universalgelehrter
3 Monate 2 Tage

wie wäre es mit samstags wieder arbeiten??

MartinSchmidt
MartinSchmidt
Tratscher
3 Monate 2 Tage

Wenn man mal Experten zuhören oder Studien lesen würde… Es isch schon lange bekannt dass ein früher Schulstart für fast 50% der Kinder ein riessen Nachteil ist. Es gibt wissenschaftlich belegte Typen von Menschen die viel besser später lernen als früher. Alle führenden Bildungsstaten haben die Schulzeiten verspätet. 

krokodilstraene
3 Monate 2 Tage

es gibt sogar sehr viele, die weder früher noch später gut gelernt haben…
das sind dann jene (Politiker), die solche Regelungen einführen wollen…

MartinSchmidt
MartinSchmidt
Tratscher
3 Monate 2 Tage

So ein Blödsinn! Einheitliche Schulzeiten würden den Verkehr komplett überfordern. Was brings sowas?

MartinSchmidt
MartinSchmidt
Tratscher
3 Monate 2 Tage

Natürlich ist das ein “Wunsch der Eltern” und niemand denkt and das Wohl der Kinder… 

RS
RS
Grünschnabel
3 Monate 2 Tage

Vor Jahren wurde die 5 – Tage Woche eingeführt, gegen den Willen der Lehrpersonen.(die man mittels Umfrage befragte). Dies um die Herbstferien zu ermöglichen, die man damals “Sharm El Sheik” Woche nannte. Wenn ich mich nicht irre, wurde diese eingeführt, um den Hoteliers Familien einen gemeinsamen Urlaub zu ermöglichen! Welch ein nobler Gedanken…mal sehen was nun erfunden wird…ganz im Sinne der Schüler und Schülerinnen sowie der so hoch gepriesenen Schulautonomie.

elvira
elvira
Universalgelehrter
3 Monate 1 Tag

die herbstferien wurden eingeführt weil die sommerferien um a woche verkürzt wurden…weil, grod für die kluanen kinder dar zeitraum fa mitte september bis ende dezember ohne ferien zu long isch…du hosch echt kuan schimmer fa wos du redsch, du wiedersprichsch dir jo selber…

RS
RS
Grünschnabel
3 Monate 16 h

Nein, ich habe keinen Schimmer! Zum Glück gibt’s solche kluge Mitbürger wie Sie es sind!

https://www.altoadige.it/cronaca/bolzano/a-scuola-le-vacanze-sharm-el-sheik-1.457109

Goji
Goji
Neuling
3 Monate 2 Tage

Warum soll man bei Dunkelheit nicht mehr Langlaufen können?
Haben wir immer so gemacht nach der Arbeit.

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