Von: apa
Wenn Atomic mit seinen Ski-Stars zum Medientag lädt, ist der Weltcup-Auftakt nicht mehr weit. Am Donnerstag, 16 Tage vor dem traditionellen Startschuss in Sölden, läutete die prominente Abordnung um Mikaela Shiffrin, Rückkehrer Lucas Braathen, Manuel Feller und Sofia Goggia den Countdown ein. Einige Athleten mit Rang und Namen werden die ersten Rennen oder sogar mehr jedoch verpassen.
Shiffrin stand ohne ihren Verlobten Aleksander Aamodt Kilde Rede und Antwort. Der vor neun Monaten in Wengen schwer gestürzte Norweger absolvierte gleichzeitig wichtige Untersuchungen. Von einem Comeback ist er noch weit entfernt. Und auch Marco Schwarz muss sich noch einer Bandscheiben-OP gedulden. Goggia wird nach einer September-OP, in der Fixierungen an ihrem rechten Schienbein entfernt wurden, noch ein einmonatiges Übersee-Camp einlegen. Auch Niels Hintermann fehlte beim Auftakt-Event des Salzburger Skiherstellers nach seiner zuletzt bekanntgewordenen Krebsdiagnose.
Shiffrin war in diesem Sommer weniger als Trainingspartnerin denn als gute Seele für ihren verletzten Partner gefordert. Zuletzt aber war sie fast drei Monate auf Trainingscamps in den USA und Südamerika. Dementsprechend groß war die Vorfreude auf ein Wiedersehen in Innsbruck. “Das wird ein lustiger Abend”, scherzte die 29-Jährige.
Wann Kilde, der sich schwer an der rechten Wade und der linken Schulter verletzte, zurückkehren könnte, ließ sie offen. “Ich träume von dem Moment, wenn er wieder im Starthaus steht”, sagte die 97-fache Weltcupsiegerin. “Aleksander Kilde – diese brutale Kraft, so viel Persönlichkeit, er geht auf den Kurs und du denkst dir nur: Heilige Scheiße, er ist so schnell. Ich hoffe, wir dürfen das wieder erleben.”
Schwarz peilt eine Rückkehr noch in diesem Jahr an. “Ich hoffe stark auf 2024. Ich will mir aber überhaupt keinen Druck machen. Zuerst muss ich zurück auf Schnee kommen.” Ohne den einzigen Gesamtweltcup-Aspiranten im ÖSV-Team stimmte sich die Kollegenschaft zuletzt drei Tage bei guten Bedingungen in Sölden ein.
Manuel Feller berichtete von einer einwandfreien Vorbereitung. Den Druck, seine Fabelsaison zu bestätigen, fühlt der Slalom-Beste des Vorwinters eigenen Angaben zufolge nicht. “Ich habe mehr erreicht, als ich als Kind je zu träumen gewagt hätte. Alles, was dazu kommt, nehme ich dankend an.” Von Zufriedenheit wollte der Tiroler aber nicht sprechen. “Ich will das noch einmal, ich will das öfter erleben. Vor allem hat mir Skifahren selten zuvor so viel Spaß gemacht.”
Von “unerledigtem Business” sprach Braathen. Der 24-Jährige, der vor einem Jahr im Ötztal mit seinem Rückzug für eine Sensation sorgte, ist unter brasilianischer Flagge zurück. Er möchte die Südamerikaner mit seiner Liebe für den Skisport inspirieren. “Ich finde das wichtiger, als das Skifahren an sich nach Brasilien zu bringen.” Neu im Atomic-“Stall” ist Adrian Pertl. Der Kärntner Slalom-Spezialist vollzieht nach einer Saison ohne Top-Ten-Resultat den Neustart unter neuer Marke.