Von: apa
Der EC Red Bull Salzburg hat sich den Showdown vor heimischer Kulisse erarbeitet. Nach dem Erfolg in Bozen will der Titelverteidiger der ICE Hockey League am Dienstagabend (19.30 Uhr/live Puls24) gegen den HCB Südtirol den entscheidenden vierten Sieg in der Halbfinal-Serie nachlegen. Die Bozner wissen jedoch, wie es sich anfühlt, im Salzburger Volksgarten zu gewinnen. Sie haben dort schon zwei von drei Auftritten im “best of seven” für sich entschieden.
“Wir wollen diese ‘big moments’ haben, und etwas Größeres als ein Spiel sieben gibt es nicht”, sagte Salzburgs Kapitän Thomas Raffl vor dem Entscheidungsspiel. Sein Team schaffte am Samstagabend mit einem 4:1 den zweiten Auswärtssieg in der Serie. Salzburg überzeugte dabei mit einer kompakten Defensivleistung und hatte mit Torhüter Atte Tolvanen in kritischen Phasen den nötigen Rückhalt.
“Die Jungs haben die große Bedeutung des Spiels gut weggesteckt. Aber wir haben jetzt noch eines auf uns zukommen”, meinte Salzburgs Head Coach Oliver David schon im Ausblick auf Spiel sieben. Raffl sah den Schlüssel zum Erfolg erneut in der Defensivarbeit. “Da müssen wir uns am Dienstag noch einmal steigern.” Die Qualität für Tore sei in seinem Team immer vorhanden.
Das zeigten bisher aber auch die Talferstädter. Die Bozner siegten in Salzburgs Heimarena 2:0 und 3:2 im ersten und fünften Spiel der Serie. Sie wollen die erste verpasste Chance auf den Final-Einzug gut weggesteckt haben. “Wir haben nur eine Schlacht verloren. In Salzburg haben wir schon zweimal Geschichte geschrieben. Am Dienstag fahren wir in die Eisarena, um Spiel sieben zu gewinnen”, betonte HCB-Kapitän Daniel Frank.
Sollte Bozen gewinnen, wäre der KAC zum 33. Mal österreichischer Meister. Die Klagenfurter sind nach ihrem “sweep” (4:0) im Halbfinale gegen Pustertal seit einer Woche spielfrei und dürfen den Dienstag als interessierter Beobachter genießen. Gegen Salzburg ging es für Österreichs Eishockey-Rekordmeister in einer Final-Serie bisher zweimal (2009, 2011). Die diesjährigen Entscheidungsspiele um den Titel starten am Freitag (19.30 Uhr/live Puls24) in Klagenfurt.
Viertes Aufeinandertreffen in den Playoffs
Zum vierten Mal in der Geschichte der multinationalen Liga treffen der EC Red Bull Salzburg und der HCB Südtirol Alperia in den Playoffs aufeinander. Bei jedem Aufeinandertreffen ging die Serie bisher über die volle Distanz. Allerdings fanden die Duelle bisher ausschließlich im Finale statt. Nun kommt es zum ersten Mal zu einem Showdown um den Finaleinzug. In den drei vorangegangenen Playoff-Begegnungen (2014, 2018, 2023) setzte sich jeweils das Auswärtsteam im entscheidenden Spiel durch (2014 und 2018 Bozen, 2023 Salzburg), wobei alle diese Spiele mit einem Tor Unterschied entschieden wurden. In den bisherigen Serien zwischen Salzburg und Bozen wurde zudem stets mindestens ein Spiel in der Overtime entschieden. In der aktuellen Halbfinalserie steht eine Entscheidung in der Verlängerung noch aus.
Das erste Entscheidungsspiel zwischen den beiden Teams im Jahr 2014 konnte nach 60 Minuten noch keinen Sieger eruieren. Im fünften Spiel des Jahres 2014, als noch im Best-of-Five-Modus gespielt wurde, erzielte Žiga Pance dann in der 72. Minute den entscheidenden Treffer und sicherte Bozen den Meistertitel in seiner Premierensaison. Zwei Spieler, die auch heute noch für ihre Clubs spielen, waren bereits damals im entscheidenden Spiel vor zehn Jahren auf dem Eis: Thomas Raffl (RBS) und Enrico Miglioranzi (HCB). Letzterer verletzte sich allerdings in der laufenden Kampagne im zweiten Viertelfinalspiel gegen Villach und musste seine Saison vorzeitig beenden.
Aus dem Game Seven von 2018, das ebenfalls von Bozen gewonnen wurde, sind noch mehrere Akteure für Bozen aktiv. Mit Luca Frigo kann Bozen sogar auf den Torschützen des damaligen Game-Winning-Goal zählen. Zudem waren Mike Halmo, Angelo Miceli und Daniel Frank damals wie heute für den HCB im Einsatz. Bei den Red Bulls waren schon damals die „Dauerbrenner“ Raffl, Mario Huber und Peter Hochkofler bei der 2:3-Niederlage dabei.
Im Finale der letzten Saison konnte sich der EC Red Bull Salzburg erstmals in einem siebten Spiel gegen den HCB Südtirol Alperia durchsetzen. Wiederum behielt das Gastteam die Oberhand. Insgesamt standen 25 Feldspieler – sowie die beiden Torhüter – im Game Seven vor knapp einem Jahr ebenfalls auf dem Eis: 14 Feldspieler vom EC Red Bull Salzburg und elf Feldspieler des HCB Südtirol Alperia, die auch am Dienstag wieder erwartet werden. Auch zwischen den Torstangen hat sich seit dem 21. April 2023 – dem Tag des Salzburger Titelgewinns – nichts geändert. Die Red Bulls sicherten sich im Februar 2024 erneut die Dienste von Nicolai Meyer, dem Torschützen des entscheidenden Treffers im siebten Spiel gegen die Foxes im letzten Jahr.