Von: APA/Reuters/dpa
Der Absturz einer Passagiermaschine nach dem Zusammenstoß mit einem Militär-Hubschrauber in Washington hat auch den internationalen Eiskunstlauf erschüttert. Bei dem Unglück am Mittwochabend (Ortszeit) sind ehemalige Stars und Coaches sowie hoffnungsvolle Nachwuchssportler ums Leben gekommen. Auch vom Kreml in Moskau bestätigt wurde der Tod von Jewgenia Schischkowa und Wadim Naumow, die beiden hatten sich 1994 in Chiba zu Paarlauf-Weltmeistern gekürt.
Im August 1995 hatte das Paar geheiratet, 1998 sind sie in die USA übersiedelt. Bis zuletzt waren die 52-jährige Schischkowa und der 55-jährige Naumow als Eiskunstlauf-Trainer aktiv. Ihr 23-jähriger Sohn Maxim Naumow tritt für die USA an und soll beim Absturz in den Fluss Potomac entgegen ersten Berichten nicht mit an Bord der Unglücksmaschine gewesen sein.
Das Trainer-Ehepaar Schischkowa und Naumow war mit einer Gruppe junger Aktiver unterwegs, laut russischen Medien deren 13. Viele von ihnen waren Kinder von aus Russland in die USA ausgewanderten Personen. Laut dem US-Eiskunstlauf-Verband war die Gruppe auf dem Rückflug von einem Trainingscamp in Wichita/Kansas, wo in der vergangenen Woche auch die nationalen Meisterschaften stattgefunden haben. “Wir sind über diese unaussprechliche Tragödie erschüttert und schließen die Familien der Opfer eng in unsere Herzen”, hieß es in einem Statement.
Eislauf-Welt “tief geschockt”
Die Organisation könne bestätigen, “dass mehrere Mitglieder unserer Eiskunstlauf-Gemeinschaft leider an Bord des American-Airlines-Flugs 5342 waren, der gestern Abend in Washington D.C. mit einem Hubschrauber kollidierte”. Der Weltverband (ISU) teilte in einem Statement mit, dass die Eislauf-Welt “tief geschockt” sei. “Es bricht uns das Herz, zu erfahren, dass Eiskunstläufer zusammen mit ihren Familien, Freunden und Trainern an Bord waren.” Die nahe dem Ronald-Reagan-Airport (DCA) verunglückte, aus Wichita gekommene Maschine hatte 64 Menschen an Bord.
Auch der Kreml kondolierte, und zwar den Familien russischer Staatsbürger, deren Leben bei der Katastrophe wohl zu Ende ging. “Es sind sehr schlechte Nachrichten von Washington. Es tut uns sehr leid, wir schicken unsere tiefste Anteilnahme”, ließ Kreml-Sprecher Dimtri Peskow verlauten. Es seien noch andere Mitbürger an Bord gewesen, ergänzte Peskow. So berichtete die Nachrichtenagentur TASS, dass die ehemalige, 1966 geborene russische Paarläuferin Inna Woljanskaja an Bord gewesen sei. Sie war zuletzt in einem Club in Washington als Trainerin tätig.
Der Sportmanager Ari Sakarjan sagte dem russischen Sport-Fernsehsender Match TV, dass an Bord “Vertreter der russischen Eiskunstlaufschule” gewesen seien. “Ich möchte keine Namen nennen, aber unsere waren an Bord.” Offiziell bestätigt sind die Todesfälle von US-Behörden noch nicht.
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