Von: apa
Österreichs Tennis-Team hat den Aufstieg in die zweite Qualifikationsrunde für die Davis Cup Finals frühzeitig fixiert. Die ÖTV-Auswahl ging am Samstag im Erstrundenduell im Schwechater Multiversum gegen Finnland mit 3:0 in Führung, da Alexander Erler/Lucas Miedler ihrer Favoritenrolle beim 4:6,7:6(7),7:6(6) gegen Patrick Kaukovalta/Patrik Niklas-Salminen nach Abwehr eines Matchballs noch gerecht wurden. Als nächste Hürde wartet Mitte September Kanada oder Ungarn.
Die beiden Teams treffen erst am Samstagabend und Sonntag in Montreal aufeinander. Gegen Kanada hätten die Österreicher im Kampf um einen Platz bei den Finals in Bologna zwischen 12. und 14. September Heimrecht, gegen Ungarn würde es auswärts gehen. “Ich würde Kanada nehmen, weil ein Heimmatch wäre schon ein Pluspunkt”, sagte Miedler. Aus sportlicher Sicht sei allerdings ein kanadisches Team in Topbesetzung über Ungarn zu stellen. “Gegen Ungarn hätten wir ein bisschen eine bessere Chance.”
7. Sieg im 7. Duell
Die Österreicher behielten auch ohne den nach seinen beiden Fersenoperationen fehlenden Topspieler Sebastian Ofner gegen die Finnen ihre “weiße Weste”, auch im siebenten Länderkampf gab es ein Happy End. “Natürlich kannst du mit einem 3:0 nicht rechnen. Es wäre eine Lüge gewesen, zu sagen, wir sind Favorit und gewinnen das leicht. Wir haben uns das erarbeitet und uns den Sieg als Team verdient”, resümierte Miedler.
Das Doppel hätte kaum spannender sein können. “Der Sieg fühlt sich viel besser an als ein 6:2,6:2. Wir genießen das jetzt einmal”, sagte Erler nach seinem womöglich längsten Doppel-Match seiner Karriere. Erst nach 2:52 Stunden war der Sieg in der Tasche. Die anderen beiden ÖTV-Punkte hatten am Freitag Lukas Neumayer (6:4,6:7,6:3 gegen Otto Virtanen) und Jurij Rodionov (2:6,6:3,6:3 gegen Eero Vasa) geholt. Im bedeutungslosen vierten und abschließenden Einzel misst sich derzeit Filip Misolic mit Vasa.
Krimi vor knapp 1.000 Fans
Erler/Miedler waren trotz ihrer Trennung auf der Tour Ende Oktober 2024 klar favorisiert in die Partie gegangen. Miedler schwächelte allerdings vor knapp 1.000 Zuschauern in der neuerlich nicht ausverkauften Halle bei seinem ersten Aufschlagspiel, das Break zum 1:2 war die Folge. Die Finnen waren in allen Belangen leicht besser und verwerteten nach 39 Minuten ihren ersten Satzball.
Im 2. Satz gab Erler gleich sein Service ab, diesmal gelang zum 3:3 das Rebreak. Die Entscheidung fiel im Tiebreak, in dem ein finnischer Matchball durch einen kurzen Erler-Volley abgewehrt wurde. Das ÖTV-Duo hingegen verwertete Satzball Nummer zwei zum 9:7. Das warf die Finnen nicht zurück, sie hielten das Geschehen offen, es blieb extrem eng. Erler/Miedler ließen eine Breakchance bei 3:3 aus.
Sonst gab es bis zum neuerlichen Tiebreak keine. Da lagen Erler/Miedler schnell 0:5 zurück, erarbeiteten sich mit sechs Punkten aber sensationell einen Matchball. Dieser wurde zwar vergeben, der zweite dafür genutzt. Damit hat Österreichs Paradedoppel bei sieben Davis-Cup-Einsätzen weiter nur eine Niederlage kassiert. “Wir haben es nach dem 0:5 irgendwie geschafft, zurückzukommen. Viel Zeit zum Nachdenken hat man nicht, man muss einfach schauen, dass man liefert”, sagte Erler. Und Miedler ergänzte: “Bei so engen Matches machen es Kleinigkeiten aus, ein bisschen Glück war auch dabei.”
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