Pekel und Co. waren chancenlos

Ersatzgeschwächtes St. Pölten geht in CL bei Barca 0:7 unter

Dienstag, 12. November 2024 | 23:07 Uhr

Von: apa

Eine extrem ersatzgeschwächte Elf des SKN St. Pölten ist in der Fußball-Frauen-Champions-League beim FC Barcelona in ein Debakel geschlittert. Zum Abschluss der Hinrunde der Gruppe D verlor Österreichs Serienmeister im Estadi Johan Cruyff am Dienstagabend mit 0:7 (0:5). Nach drei Partien sind die Niederösterreicherinnen weiter ohne Punkt, der nicht in Bestbesetzung angetretene Titelverteidiger feierte den zweiten Kantersieg in Folge.

Ewa Pajor (32.), mit der es Österreich Ende November/Anfang Dezember im Duell mit Polen um ein EM-Ticket zu tun bekommt, leitete den Torreigen ein. Francisca Nazareth (38.), Weltfußballerin Aitana Bonmati (40.), Keira Walsh (42.) und Claudia Pina (45.) erhöhten innerhalb weniger Minuten auf eine 5:0-Pausenführung. Pina schnürte danach mit einem Elfmeter (52.) einen Doppelpack. Für den Schlusspunkt sorgte Caroline Graham Hansen (87.). Nächste Woche am Donnerstag (21.00 Uhr) kommt es in der Wiener Generali Arena neuerlich zum Aufeinandertreffen.

St. Pölten musste im Vergleich zum jüngsten CL-Duell mit Manchester City die gesamte Abwehr verletzungsbedingt vorgeben. Trainerin Liese Brancao versuchte mit einer Fünferkette für Stabilität zu sorgen, in dieser wirkten aber wegen der Personalprobleme mit Rita Schumacher auch eine Stürmerin sowie mit Kamila Dubcova und Anna Johanning zwei Mittelfeldspielerinnen mit. Unter diesen Voraussetzungen verkaufte sich die SKN-Truppe in der ersten halben Stunde gut. Vicky Lopez (6.) und Pajor (14.) vergaben Kopfballchancen, zudem konnte sich Carina Schlüter bei Schüssen von Nazareth (18.) und Pina (28.) auszeichnen.

In der 32. Minute war der Bann der Heimischen gebrochen. Pajor rutschte in eine Hereingabe von Ona Batlle und traf ins Eck. Damit war von einem Moment auf den anderen die Ordnung in der SKN-Abwehr dahin, Barca kombinierte sich nach Belieben zu Einschussmöglichkeiten und traf nach einem Latten-Kopfball von Marta Torrejon (34.) am laufenden Band. Schlüter konnte einen Bonmati-Schuss nur kurz abwehren und Nazareth staubte ab. Zwei Minuten später war es bei einer ähnlichen Aktion Bonmati, die richtig stand und einschoss.

Tor Nummer vier ging auf das Konto von Walsh, die aus 17 Metern erfolgreich war. Kurz vor dem Pausenpfiff verschätzte sich Schlüter bei einer Lopez-Flanke und Pina beförderte den Ball akrobatisch über die Linie. Gleich nach Wiederbeginn kam Kamila Dubcova im Strafraum im Duell mit Batlle zu spät, den verhängten Strafstoß versenkte Pina ohne Mühe.

Danach zeigte sich die große Kaderqualität der Gastgeberinnen. In der 57. Minute kam mit Alexia Putellas eine ehemalige Weltfußballerin für die am rechten Oberschenkel bandagierte Bonmati, zudem Topstürmerin Graham Hansen für Pajor. Barca spielte weiter nach vorne. Eine Pina-Flanke senkte sich an die Latte (72.), zudem vergaben Ingrid Engen (80.) und Graham Hansen (85.) weitere Chancen. Letztere traf noch nach Idealzuspiel von Patri Guijarro. Lopez knallte den Ball kurz danach an die Latte (89.). So blieb es bei einem niedrigeren Sieg als es das Heim-9:0 gegen Hammarby war.

St. Pölten konnte nur zweimal wechseln, da nicht mehr fitte Spielerinnen zur Verfügung standen. Bei nur 29 Prozent Ballbesitz schaute über mehr als 90 Minuten kein nennenswerter Abschluss heraus. Nach einem 0:2 bei Hammarby und Heim-2:3 nach 2:1-Führung gegen ManCity gab es wieder nichts Zählbares. Die Engländerinnen gewannen mit einem 2:0 gegen Hammarby auch ihre dritte Partie. In der Gruppe C ist Bayern München ohne Punktverlust. Der deutsche Meister gewann gegen Valerenga mit 3:0.

ÖFB-Teamspielerin Sarah Zadrazil sorgte mit einem Schuss von knapp innerhalb des Strafraums für den Schlusspunkt (92.). Für die 31-Jährige war es der zweite Karriere-Treffer in der “Königsklasse”, in dieser Saison hatte sie zuvor einmal in der Liga getroffen. Katharina Naschenweng fehlte weiter verletzt. Nicht zum Einsatz kamen Manuela Zinsberger und Laura Wienroither beim 4:0 von Arsenal bei Juventus Turin. Die Londonerinnen halten bei sechs Zählern.

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