Von: apa
Die Schweizer Ski-Asse haben die alpinen Männer-Weltcuprennen in Beaver Creek dominiert. Der 35-jährige Thomas Tumler feierte am Sonntag im Riesentorlauf unerwartet seinen ersten Weltcup-Erfolg, nachdem an den Vortagen Justin Murisier die Abfahrt und Marco Odermatt den Super-G gewonnen hatten. Das Riesentorlauf-Podest komplettierten Lucas Pinheiro Braathen (BRA/+0,12 Sek.) und Zan Kranjec (SLO/+0,58). Der Salzburger Stefan Brennsteiner wurde als ÖSV-Bester Zehnter (+1,87).
Für den 33-Jährigen sind es die ersten Weltcup-Punkte auf der “Birds of Prey”, nachdem er bei den davor letzten drei Riesentorläufen in Beaver Creek von 2017 bis 2019 zweimal ausgefallen war und sich einmal nicht für die Entscheidung qualifiziert hatte. Er war auch zur Halbzeit Zehnter gewesen und holte nach zwei schwereren Fehlern im zweiten Lauf den dritten Top-Ten-Rang für Österreichs Riesentorläufer im zweiten Saison-Rennen, nachdem Patrick Feurstein beim Auftakt in Sölden hinter Haaser Achter geworden war. Die ÖSV-Crew hatte sich diesmal freilich mehr erwartet.
Brennsteiner: “Habe alles gegeben”
“Ich habe alles gegeben, was ich gehabt habe, bin aber leider gleich mit einem Fehler reingestartet”, resümierte Brennsteiner. “Zweimal so ein Verschneider – das ist auf dem Schnee ein Phänomen. Wenn man nicht sauber steht, bekommt man da gleich den Fehler präsentiert. Im Großen und Ganzen passt das Skifahren gut. Aber ich muss es zusammenhängen – das ist die Aufgabe für die nächsten zwei Wochen.” Zum Saison-Auftakt in Sölden war Riesentorlauf-Spezialist im ersten Lauf mit einer Top-Zwischenzeit ausgefallen.
Der Sölden-Siebente Raphael Haaser war als Halbzeit-30. gerade noch in den zweiten Lauf gekommen, in dem er mit Startnummer eins zehn Positionen wettmachte und somit 20. wurde (+3,37). Keiner der anderen vier gestarteten Österreicher kam in die Punkte. Der Super-G-Dritte Lukas Feurstein (34./+3,43), Cousin Patrick Feurstein (37./+3,74) sowie bei seinem Riesentorlauf-Weltcupdebüt Stefan Babinsky (50./+5,54) verpassten die Qualifikation für Lauf zwei. Vincent Kriechmayr war im ersten Lauf früh ausgefallen, Manuel Feller wegen Hüftschmerzen in der Heimat geblieben.
Odermatt erneut out
Odermatt als Riesentorlauf-Dominator der vergangenen Saisonen schied wie in Sölden aus. Hatte es ihn im Ötztal im ersten Lauf erwischt, war das Rennen für den Schweizer diesmal nach Halbzeitrang acht nach nur wenigen Sekunden im zweiten Lauf vorbei. Das norwegische Podest-Trio von Sölden mit Alexander Steen Olsen, Henrik Kristoffersen und Atle Lie McGrath kam auf die Ränge neun, fünf und vier. Laufbestzeit von Halbzeitrang vier aus markierte Braathen, der Sölden-Vierte erreichte Brasiliens erstes Weltcup-Podest. “Ich habe keine Worte”, sagte der 24-Jährige glücklich.
Tumler hatte den Sieg nicht gleich realisiert. “Ich habe lange gebraucht, bis ich die grüne Zeit gesehen habe. Dann habe ich die Reaktion von meinen Teamkollegen gesehen. Sensationell, es fühlt sich richtig gut an”, meinte er im ORF über den Moment des Sieges. Mit einem Guthaben auf den in Lauf eins viertplatzierten Braathen war er in den zweiten Durchgang gegangen. “Ich habe schon in Sölden einen guten ersten Lauf gemacht und noch viele Plätze verloren. Jetzt habe ich mir gedacht, das will ich nicht noch einmal, habe attackiert und es ist mir sehr gut gelungen.”
Der erste, von einem französischen Trainer atypisch sehr eng gesetzte Lauf hatte vielen Athleten Probleme bereitet, Tumler bewältigte die Aufgabe von den beiden vorigen Renntagen unbelastet mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung auf Kranjec klar am besten. Der Eidgenosse hatte schon vor sechs Jahren in Colorado als Riesentorlauf-Dritter überzeugt, Dritter wurde er auch heuer im März im kommenden WM-Ort Saalbach. Dazu kam ein zweiter Rang 2020 in Chamonix in einem Parallel-Riesentorlauf.
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