Von: apa
Stephanie Venier hat sich in der ersten Einzel-Entscheidung von Saalbach-Hinterglemm zur Super-G-Weltmeisterin gekrönt. Die 31-jährige Tirolerin eroberte Gold bei Prachtwetter mit 0,10 Sekunden Vorsprung auf die Italienerin Federica Brignone. Bronze holten ex aequo die junge US-Amerikanerin Lauren Macuga und Kajsa Vickhoff Lie aus Norwegen (+0,24). Mit der ersten Goldenen der ÖSV-Aktiven in Saalbach ist das österreichische Team bereits jetzt erfolgreicher als vor zwei Jahren.
Es ist die achte WM-Goldmedaille einer Österreicherin im Super-G, die erste seit Nicole Schmidhofer 2017 in St. Moritz. 34 Jahre nach Ulrike Maier triumphierte erneut eine Heimische im Super-G einer Saalbach-WM, dies auf der mittlerweile nach der 1994 zu früh verstorbenen Maier benannten Piste. Die Mitfavoritinnen Cornelia Hütter (10./+0,91), Sofia Goggia (5.) und Lara Gut-Behrami (8.) gingen leer aus. Ariane Rädler (+1,80) kam mit der Strecke erneut nicht zurecht, Ricarda Haaser schied aus.
Nervosität als “gutes Omen”
“Ich war heute am Start extrem nervös, habe nicht gewusst, wie ich damit umgehen soll. Anscheinend war es ein gutes Omen”, sagte Venier im ORF. Es ist ihr zweites WM-Edelmetall nach Abfahrtssilber 2017 in St. Moritz. Am Donnerstag brillierte sie auf einem vom österreichischen USA-Trainer Alexander Hödlmoser extrem flotten, abfahrtsähnlichen Super-G. US-Superstar Lindsey Vonn konnte die Steilvorlage ihres Coaches mit Startnummer 30 nicht nutzen und stürzte nach wenigen Fahrsekunden.
Haaser legte mit der 3 aus österreichischer Sicht los, stürzte aber mit Rücklage bei der Landung nach einem Sprung. Die Tiroler Allrounderin rutschte danach vorsichtig selbst ins Tal und wurde am Knie untersucht. Brignone mit der 6 machte als erste Top-Favoritin eine neue Zeitrechnung auf und jubelte im Ziel bereits überschwänglich. Venier quetschte mit Topspeed nach dem Panoramasprung noch eine zusätzliche Zehntel raus.
Gut-Behrami verpasste Rekord
Gut-Behrami konnte da mit weiterer Linie nicht mithalten und verpasste es, als erste Frau vier Super-G-Medaillen bei Weltmeisterschaften zu gewinnen. Goggia fuhr gewohnt mit dem Messer zwischen den Zähnen, streute aber Fehler ein. Gefährlicher wurde Ester Ledecka, die nach einer Minute auf 2/100 an Venier dran war, im Finish aber alles verspielte. Auch bei Macugas Fahrt hieß es zittern.
Hütter erwischte hingegen keine optimale Fahrt. Nach Schwierigkeiten beim Panoramasprung wuchs der Rückstand der Mitfavoritin sukzessive bis auf neun Zehntel an. “Es gibt Tage, da verliert man und es gibt Tage, da gewinnen die anderen”, sagte Hütter und analysierte – kurz und bündig – eine “schlechte” Fahrt.
Vickhoff Lie gelang die Wiederholung eines besonderen Kunststücks. Vor zwei Jahren hatte die Norwegerin ebenfalls Super-G-Bronze – damals ex aequo mit Hütter – gewonnen.
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