Nach Foul an Costantino wurde Strafstoß verwehrt

FCS setzt Positivserie in Rimini mit erneutet Nullnummer fort

Sonntag, 28. Oktober 2018 | 18:07 Uhr

Von: mk

Rimini/Bozen – Die Jungs von Mister Zanetti spielen in Rimini – schon wieder, möchte man fast sagen – 0:0-Unentschieden und holen ihr fünftes positives Resultat in Serie. Im zweiten Auswärtsspiel in Folge für die Weiß-Roten gibt es also das zweite torlose Remis – bereits letzten Sonntag in Gubbio endete die Partie mit einer Punkteteilung und ohne Tore. Im neunten Spiel gibt es also das fünfte 0:0 für Fink und Co, die die spielerische Überlegenheit in Rimini nicht nutzen konnten, drei Punkte aber durchaus verdient gehabt hätten – vor allem, weil ein Elfmeterpfiff nach klarem Foul an Costantino ausblieb und die Weiß-Roten durch Costantino selbst und De Cenco zwei „Hundertprozentige“ nicht verwerteten. Auf der anderen Seite sollte erwähnt werden, dass Petti nach einem Eckball den Pfosten traf. Offredi wäre in jener Aktion nämlich machtlos gewesen. Das Gebälk half also ein bisschen mit, dass der Keeper des FCS erneut ohne Gegentor blieb – die Null steht hinten nun seit 453 Minuten. In acht der bisherigen neun Partien hielten Vinetot und Co. den eigenen Kasten dicht, eine doch beeindruckende Statistik, die (fast) ihresgleichen sucht.

Nach dem torlosen Unentschieden in Gubbio, welches nach dem Sieg gegen Triestina (2:0) und den beiden weiteren 0:0 gegen Albinoleffe und Fermana das vierte nützliche Resultat in Serie für die Weiß-Roten bedeutete, trifft der FC Südtirol – zurzeit mit 13 Zählern zusammen mit Vicenza und Imolese Tabellendritter – im Romeo-Neri-Stadion von Rimini auf das Team aus der Emilia-Romagna, welches zurzeit mit sieben Punkten auf Tabellenplatz 17 steht. Rimini unterlag zuletzt Imolese, was die zweite Niederlage in Serie bedeutete. Der Aufsteiger wartet seit sechs Spielen auf einen Sieg, ist aber zuhause noch ungeschlagen: Auf heimischem Rasen gewann man gegen Triestina (2:1) und spielte gegen Tabellenführer Pordenone (2:2) und Teramo (1:1) Remis.

Zu Beginn der Woche hat das Team aus der Emilia-Romagna seinen Trainer gewechselt: Gianluca Righetti ist am letzten Sonntag nach der Niederlage gegen Imolese zurückgetreten – er wurde am Montag durch den erfahrenen Leonardo Acori ersetzt, der somit seine dritte Amtszeit auf der Trainerbank von Rimini angeht.

Der FCS, der hinter Ternana die zweitbeste Verteidigung der Liga aufweist (bisher drei Gegentore, welche man allesamt in Verona gegen Virtus Vecomp kassierte), hielt den eigenen Kasten in ganzen sieben der acht bisherigen Meisterschaftspartien sauber.

Mister Zanetti muss in Rimini auf den gesperrten Morosini und den langzeitverletzten Crocchianti verzichten. Der Trainer der Weiß-Roten nimmt im Vergleich zur Formation, die Triestina besiegen konnte und in Gubbio 0:0 spielte, zwei Änderungen in der Startelf vor: Im Mittelfeld wird Morosini von Berardocco ersetzt, der als Spielmacher agiert. De Rose rückt deshalb auf die halblinke Position in der Fünferreihe. Außerdem spielt im Angriff Costantino für De Cenco von Beginn an.

Das Spiel

Abtasten Fehlanzeige im Romeo-Neri-Stadion: Der FCS wurde mit Fabbri in der zweiten Minute sofort gefährlich, welcher das Leder von links in die Mitte zu Costantino spielen wollte. Ein Verteidiger von Rimini war jedoch vor dem Stürmer der Weiß-Roten am Ball und klärte in letzter Sekunde. Nur fünf Minuten später brannte es aber bereits lichterloh im Strafraum der Gäste: Ein Weitschuss der Hausherren, welcher abgefälscht wurde, rollte in den Sechzehner der Weiß-Roten und nach einem Getümmel in der Box landete der Ball im Kasten von Offredi. Zählte das Tor? Nein. Der Linienrichter hatte – wohl zurecht – eine Abseitsposition gesehen. Schiri Maggio erkannte daraufhin den Treffer ab.

In dieser Phase konzentierte sich das Offensivspiel der Weiß-Roten großteils auf ihre linke Angriffsseite mit dem Duo Fabbri-Turchetta. In der 16. Minute kamen die Weiß-Roten wieder offensiv zur Geltung: Turchetta setzte Kapitän Fink in Szene, welcher aus 30 Metern einfach mal draufhielt. Scotti aber konnte abwehren.

Erneut nur fünf Zeigerumdrehungen später dann aber wieder die Hausherren: Nach Ballverlust von De Rose im Mittelfeld wurde Guiebre auf der linken Seite auf die Reise geschickt. Er legte im Anschluss eine flache Hereingabe in die Mitte, die die Hintermannschaft des FCS jedoch problemlos klären konnte. Nach einer halben Stunde Spielzeit begann die Partie, etwas nervöser zu werden – Spieler aus beiden Teams gerieten immer wieder aneinander.

In Minute 35 bekam Rimini – im Anschluss an die gelbe Karte für Ierardi – aus 20 Metern Entfernung einen Freistoß zugesprochen. Cecconi führte aus, legte seinen Versuch aber ein Stück über den Kasten von Offredi. Ein heute gut aufgelegter Turchetta kam immer wieder über die linke Seite und brachte mit seinen gefährlichen Flanken die Verteidigung der Gastgeber in Schwierigkeiten.

Kurz vor der Halbzeitpause noch einmal eine gute Möglichkeit zur Führung für die Weiß-Roten: Torwart Scotti mit dem Fehler, er ließ den Ball im Strafraum nach vorne abprallen. Doch zuerst Vinetot und dann Costantino konnten die ihnen gebotenen Chancen nicht nutzen. Dann war Halbzeit: Nach einer Minute Nachspielzeit ging es mit einem 0:0 in die Kabinen.

Beide Teams gingen zunächst unverändert in die zweiten 45 Minuten. Die zweite Hälfte begann ähnlich wie die erste, der FCS versuchte, das Spiel im Mittelfeld zu dominieren und schnell die Seiten zu verlagern.

Die erste Möglichkeit gehörte dieses Mal aber Rimini: In der 54. Minute fasste sich Montanari aus 30 Metern ein Herz, doch sein Schuss ging weit über den Kasten von Offredi. In der 62. Spielminute zeigte der quirlige Guiebre eine gute Einzelaktion: Nach Ballgewinn der Hausherren in der eigenen Hälfte machte die Nummer elf von Rimini gut 50 Meter mit dem Ball am Fuß und schloss aus 20 Metern Torentfernung ab. Sein flacher Schuss war für Offredi aber kein Problem. Mister Zanetti gab sich mit dem Unentschieden noch nicht zufrieden: Er nahm in Minute 66 Kapitän Fink runter und brachte in Mazzocchi einen dritten Stürmer. Die Weiß-Roten stellten also auf ein 3-4-3 um.

Der Wechsel zeigte seine Wirkung – nur zwei Minuten später Pech für die Weiß-Roten: Costantino überlief Ferrani und es wäre im Strafraum nun zum Eins-gegen-eins-Spiel gegen Scotti gekommen. Doch Ferrani checkte die Nummer neun der Weiß-Roten zu Boden, die – wie das gesamte Team der Gäste – einen Strafstoß forderte. Schiri Maggio ließ aber weiterlaufen, eine offensichtliche Fehlentscheidung.

Die Jungs von Zanetti erhöhten die Schlagzahl: Tait legte in Spielminute 73 auf De Rose, der Mazzocchi im Strafraum gekonnt in Szene setzte. Sein Rechtsschuss aus vollem Lauf wurde von Scotti per Fußabwehr zur Ecke geklärt. Erneut nur drei Zeigerumdrehungen später jedoch die beste Chance der Partie – und das für Rimini: Petti kam im Anschluss an einem Eckball zum Kopfball und traf den linken Pfosten. Offredi wäre machtlos gewesen. Dieser Möglichkeit folgte postwendend die beste für den FCS: Nach einem Getümmel im Strafraum der Hausherren verfehlte De Cenco den Kasten aus wenigen Schritten Entfernung. In der Schlussphase drückten die Gäste nochmal auf das Gaspedal: Einen super Schuss von Berardocco aus 30 Metern wehrte Scotti aber ab.

Außer einer Verwarnung für Venturini passierte dann aber nicht mehr viel: Nach vier Minuten Nachspielzeit ging die Partie mit einem – weiteren, möchte man fast sagen – 0:0 zu Ende. Es war ein Spiel, das die Weiß-Roten über weite Teile dominierten. Man hatte mehr vom Spiel und mit De Cenco fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit DIE Chance zur Führung. Auf der anderen Seite traf Petti nur den Pfosten. Trotzdem hätten die Mannen von Mister Zanetti etwas mehr verdient gehabt als das fünfte 0:0 der Saison.

RIMINI – FC SÜDTIROL 0:0 (0:0)
RIMINI (4-4-1-1): Scotti; Venturini, Ferrani, Petti, Viti; Badjie (84. Danso), Montanari, Alimi, Guiebre; Candido; Cecconi (67. Bounaventura)
Auf der Ersatzbank: Nava, Brighi, Buscè, Variola, Cicarevic, Serafini, Marchetti, Cavallari, Battistini
Trainer: Leonardo Acori

FC SÜDTIROL (3-5-2): Offredi; Ierardi, Casale, Vinetot; Tait, De Rose (89. Antezza), Berardocco, Fink (66. Mazzocchi), Fabbri; Costantino (76. De Cenco), Turchetta
Auf der Ersatzbank: Ravaglia, Della Giovanna, Boccalari, Procopio, Zanon, Oneto
Trainer: Paolo Zanetti

SCHIEDSRICHTER: Enrico Maggio aus der Sektion Lodi
TORE: Fehlanzeige

ANMERKUNGEN: regnerischer Nachmittag, schwierig zu bespielender, weil rutschiger, Platz.
Gelbe Karten: Ierardi (FCS, 34.), Vinetot (FCS, 67.), Venturini (RIM, 90. + 2)

Bezirk: Bozen