Feralpi zieht ins Achtelfinale ein

FCS verliert in Salò

Donnerstag, 01. November 2018 | 11:42 Uhr

Von: luk

Bozen – Der FC Südtirol verabschiedet sich aus dem Italienpokal der Serie C: Man verliert das direkte Duell in Salò gegen Feralpi im Sechzehntelfinale. Das Team aus der Provinz Brescia setzt sich im Elfmeterschießen gegen die Weiß-Roten durch, nachdem es nach 90 und 120 Minuten 1:1-Unentschieden gestanden hatte. Costantino traf zur zwischenzeitlichen Führung für den FCS. Die Jungs von Mister Zanetti sind aber zumindest noch in der Coppa Italia der “höchsten” Serie – dem Tim Cup – mit von der Partie, wo man am kommenden 6. Dezember im Stadio Olimpico auf keine geringere Mannschaft als den FC Turin trifft. In der Zwischenzeit jedoch richtet sich die Konzentration der Weiß-Roten auf die Serie-C-Meisterschaft: Am Sonntag sind Fink und Co. nämlich im heimischem Drususstadion im Einsatz (Anpfiff um 14:30 Uhr) – der Gegner wird auch dort – an jenem zehnten Spieltag – FeralpiSalò heißen.

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Mister Zanetti mischte seine Elf in Salò einmal ordentlich durch und gönnte jenen Spielern eine Verschnaufpause, die in diesem ersten Saisonsabschnitt am meisten auf dem Platz standen. Dafür schmiss der Coach der Weiß-Roten die Rotationsmaschine an und gab jenen Akteuren wichtige Spielpraxis, die bisher auf weniger Einsätze kamen. Eine vertretbare Entscheidung, wenn man den vollen Spielkalender betrachtet, der Fink und Co. bis Ende Dezember erwartet.

Die Zuschauer in Salò bekamen einen ausgeglichenen Beginn zu sehen: Der FCS versuchte sofort, hoch zu pressen, während Feralpi auf ein schnelles Umschaltspiel setzte und so probierte, Konter zu starten.

In der zehnten Minute erarbeitete sich der heutige Kapitän der Weiß-Roten, Fabian Tait, einen Freistoß aus aussichtsreicher Position: Berardocco trat an, doch sein Schuss wurde von der Mauer abgefälscht und flog von dort aus in die Arme von Livieri.

In Minute 22 machte sich FeralpiSalò zum ersten Mal offensiv bemerkbar: Mehr als ein Schüsschen von Lanza schaute aber nicht heraus – Ravaglia hielt souverän.
Nur zwei Zeigerumdrehungen später die vermeintliche Führung für den FC Südtirol: Boccalari leitete einen hohen Ball per Kopf zu De Cenco weiter, der – ebenso mit Köpfchen – Livieri überwand. Schiedsrichter Monaldi hatte aber den Stürmer der Weiß-Roten zuvor im Abseits gesehen. Somit blieb es vorerst beim 0:0.

Im Anschluss passierte eine Weile nichts mehr, beide Teams neutralisierten sich überwiegend im Mittelfeld – bis zur 42. Spielminute, als De Cenco von der Strafraumgrenze die Möglichkeit zum Abschluss bekam: Sein Schuss ging jedoch von Livieri aus gesehen links vorbei.

Es sollte die letzte Chance der ersten 45 Minuten sein, Schiri Monaldi pfiff relativ pünktlich zum Pausentee.

Mister Zanetti nahm in der Halbzeitpause zwei Auswechslungen vor: In der Verteidigung nahm er Casale runter und brachte Ierardi, im Sturm kam Costantino für De Cenco. Und der zweite Wechsel sollte sich sogleich bezahlt machen, denn nicht einmal zwei Minuten nach Wiederanpfiff war es der Bomber der Weiß-Roten, der die Gäste in Führung brachte: Ein Eckball von der rechten Seite von Boccalari fand den Kopf von Costantino, der sich diese Chance nicht nehmen ließ. Es war der erste Treffer der Nummer 9 des FCS seit dem ersten Meisterschafts-Spieltag (er markierte das Tor zum 1:0 gegen Teramo).

Nicht einmal zehn Minuten später hatten die Mannen von Zanetti eine gute Chance zum Doppelschlag: In Spielminute 56 spielte Mazzocchi auf der rechten Seite in die Mitte zu Sturmpartner Costantino, welcher wenige Schritte vor dem Tor Livieri anschoss und somit nur einen Eckball herausholte.

In der 64. Minute zeigten die Hausherren den ersten Hauch einer Reaktion auf den Rückstand, Mordini kam über die linke Seite, doch die Hintermannschaft der Weiß-Roten war auf ihrem Posten.

Sieben Minuten später gelang dies den Hausherren dann auf deutlich gefährlichere Weise: Martin auf der linken Seite mit dem Ballgewinn und der anschließenden Flanke in die Mitte auf Moraschi, der dort per Kopf den Pfosten zur Rechten von Ravaglia traf.

Was sich kurz zuvor angedeutet hatte, wurde in der 75. Spielminute dann Realität – Feralpi kam zum Ausgleich: Ambro mit dem scharfen Querpass von der rechten Angriffsseite in die Mitte, wo Zanon unglücklich abfälschte, Ravaglia überraschte und somit zum 1:1 überwand.

Und die Gastgeber setzten nach: In Minute 79 fasste sich Vita aus 30 Metern Torentfernung ein Herz – knapp vorbei.

Mittendrin sei noch zu erwähnen, dass der 19-jährige Francescon durch seine Einwechslung für Boccalari sein Pflichtspieldebüt in der ersten Mannschaft feierte.

Der zweite Youngster auf dem Platz, Zanon, war im Anschluss sichtlich auf Wiedergutmachung aus, immer wieder beackerte der äußerst aktive 17-jährige (!) die rechte Seite und kam in der 86. Minute zur Chance zur erneuten Führung: Einen im Strafraum der Hausherren aufspringenden Ball bugsierte er gekonnt mit der Fußspitze Richtung langes Eck, Livieri bewahrte Feralpi mit einer Glanztat vor einem erneuten Rückstand.

Dann passierte nicht mehr viel, nach drei Minuten Nachspielzeit ging die reguläre Spielzeit zu Ende. Eine Verlängerung musste her, um einen Sieger in diesem Sechzehntelfinale der Coppa Italia der Serie C zu ermitteln.

Diese begann mit einer Schrecksekunde für die Weiß-Roten: Ravaglia setzte in der 95. Minute zu einem gefährlichen Dribbling vor dem eigenen Kasten an und riskierte, das Leder zu verlieren. Er konnte aber rechtzeitig klären.

In Spielminute 101 dann Fink mit einem guten Kopfstoß im Anschluss an einen Eckball – Livieri verwehrte mit einer weiteren Glanzparade eine erneute weiß-rote Führung.
In der 116. Minute tat es Ravaglia seinem Gegenüber gleich: Einen Abschluss von Magnino aus wenigen Metern Entfernung entschärfte der Schlussmann des FCS klasse.

Die Verlängerung endete ebenfalls mit 1:1. Somit musste ein Elfmeterschießen zur Entscheidung herangezogen werden. Nach vier Elfern pro Team war alles in der Reihe, als entscheidend erwies sich schließlich der Fehlschuss von Mazzocchi, welcher der fünfte und letzte Schütze der Weiß-Roten war. Parodi behielt im Anschluss die Nerven und brachte FeralpiSalò ins Achtelfinale.

 

FERALPISALO’ – FC SÜDTIROL 5:4 n.E. (1:1)

FERALPISALO’: Livieri, Mordini (91. Marchi), Dametto, Ambro (76. Magnino), Corsinelli (66. Parodi), Martin, Libera, Kwarteng, Moraschi, Pasotti, Lanza (57. Vita)
Auf der Ersatzbank: Arrighi, De Lucia, Chimini, Risatti, Lanzone
Trainer: Domenico Toscano

FC SÜDTIROL: Ravaglia, Casale (46. Ierardi), Antezza, Della Giovanna, Boccalari (76. Francescon), Mazzocchi, Procopio, Berardocco (65. Fink), De Cenco (46. Costantino), Tait (52. Zanon), Oneto
Auf der Ersatzbank: Offredi, Morosini, Jamai
Trainer: Paolo Zanetti

SCHIEDSRICHTER: Marco Monaldi aus der Sektion Macerata
TORE: 0:1 Costantino (47.), 1:1 Eigentor Zanon (75.)
ELFMETER: Fink (FCS) trifft, Vita (FER) trifft, Antezza (FCS) schießt drüber, Martin (FER) schießt vorbei, Della Giovanna (FCS) trifft, Dametto (FER) trifft, Costantino (FCS) trifft, Magnino (FER) trifft, Mazzocchi (FCS) schießt drüber, Parodi (FER) trifft
ANMERKUNGEN: herbstliche Temperaturen, Rasen nicht in bestem Zustand
Gelbe Karten: Antezza (FCS, 59.)

Bezirk: Bozen