Von: ka
Bozen – Nach zuletzt zwei Unentschieden in Folge kehrt das Team von Mister Zanetti wieder auf die Erfolgsspur zurück: Im heimischen Drusus-Stadion besiegen die Weiß-Roten Sambenedettese mit 2:1. Turchetta avanchierte in der 86. Minute zum Matchwinner, nachdem Morosini (42.) und Stanco (44.) in der ersten Halbzeit innerhalb von zwei Minuten die Führung für den FCS beziehungsweise den Ausgleich für die Gäste besorgten.
Es ist ein Sieg von großem Wert, haben sich Fink und Co. mit den drei Punkten doch mathematisch für die Play-Offs qualifiziert – und das vier Spieltage vor Ende der Meisterschaft. Mit dem Dreier festigen die Weiß-Roten außerdem ihren Platz in den Top Five (mit drei Punkten Vorsprung auf Rang 6, da Monza eine Niederlage hinnehmen musste) und liegen nun vier Zähler hinter dem dritten Tabellenplatz. Zudem erwähnenswert: Der 2:1-Sieg über die Samb bedeutet das 13. positive Resultat (sieben Siege und sechs Remis) aus den letzten 14 Spielen.
MATCH PREVIEW
Nach den beiden Unentschieden gegen Vicenza (2:2) und Tabellenführer Pordenone (0:0) und als Tabellenfünfter – punktegleich mit Monza – der in den letzten 13 Spielen zwölf nützliche Resultate (sechs Siege und ebenso viele Unentschieden) einfahren konnte, in denen man einzig das Heimspiel gegen Giana Erminio (1:2) verlor, greift der FC Südtirol nach der mathematisch sicheren Qualifikation für die Play-Offs: man empfängt im Drusus-Stadion den Tabellenzehnten Sambenedettese, welcher letzten Sonntag zuhause beim 1:1 gegen Virtus Verona punkten konnte.
Zuhause, wo man die letzten beiden Spiele nicht gewinnen konnte, hat der FCS bisher 25 seiner insgesamt 51 Zähler geholt. Auf heimischem Rasen gab es sechs Siege, sechs Remis und drei Niederlagen, die letzte erlitt man vor vier Wochen beim 1:2 gegen Giana Erminio. Sambenedettese ergatterte auswärts 13 seiner insgesamt 41 Punkte. In der Ferne feierte man einen Sieg (in Verona gegen VirtusVecomp Anfang Dezember), holte zehn Unentschieden und erlitt fünf Niederlagen.
Die Formation von Mister Zanetti weist hinter Fermana mit 25 Gegentoren die zweitbeste Abwehr der Liga auf. Gegen die Samb muss Mister Zanetti neben den verletzten Della Giovanna und Crocchianti auch auf Fabian Tait verzichten, der mit Fieber fast die gesamte Woche im Bett lag. Der Trainer der Weiß-Roten vertraut deshalb auf ein 4-3-3-System, in dem Ierardi den Rechtsverteidiger gibt und Lunetta das Sturmtrio neben Romero und Turchetta komplettiert.
LIVE MATCH
Der Beginn der Partie gehörte den Weiß-Roten, das Team von Mister Zanetti versuchte, sich von Beginn an in der Hälfte der Samb festzubeißen, doch die erste Möglichkeit hatten die Gäste aus San Benedetto del Tronto: Nach Foulspiel von Ierardi brachte Russotto in der 4. Minute den anschließenden Freistoß gefährlich vor das Tor von Nardi, wo Stanco zum Kopfball kam, diesen jedoch knapp drüber legte. Der Keeper des FCS wäre machtlos gewesen.
Nach dieser anfänglichen Möglichkeit der Gäste schwingte das Pendel der Partie aber gleich wieder zurück zu den Weiß-Roten, die auf der rechten Seite Platz zur Entfaltung fanden. So auch in der 9. Minute, als Morosini von De Rose während einer Spielverlagerung von links nach rechts bedient wurde und aus 25 Metern einfach mal draufhielt – sein Strahl auf den Kasten von Sala verfehlte selbigen nur haarscharf. Die Samb schlug aber postwendend zurück: In der 11. Spielminute kam das Spielgerät nach einer guten Aktion im Strafraum zu Stanco, der – von links aus spitzem Winkel – mit seinem linken Fuß aufs kurze Eck abzielte. Nardi war jedoch zur Stelle.
Die Zuschauer im Drusus-Stadion sahen früh eine unterhaltsame Partie mit einem hohen Spielrhythmus – in der 18. Minute kamen die Gäste erneut gefährlich auf: Rapisarda brachte eine genaue Flanke von rechts in die Mitte und fand Stanco am zweiten Pfosten, der jedoch aus wenigen Metern Entfernung nicht genug Kraft hinter seinen Kopfstoß bekam. Das Kunstleder endete deshalb harmlos in den Armen von Nardi.
Die Mannen von Mister Zanetti wurden in der 20. Minute wieder offensiv präsent: Einen Freistoß aus 20 Metern Distanz brachte Morosini unter der Mauer hindurch auf den Kasten von Sala, der Schlussmann von Sambenedettese war aber auf der Hut und wehrte zur Seite ab. Und der FCS blieb am Drücker: Nur zwei Minuten später befreite sich Turchetta im Strafraum und zog im Anschluss aus äußerst spitzem Winkel ab – sein Versuch streifte haarscharf am langen rechten Pfosten vorbei.
In der 25. Minute fehlten erneut nur Zentimeter zur Führung der Weiß-Roten: Lunetta wurde auf der linken Seite auf die Reise geschickt und hatte urplötzlich ganz viel Wiese, aber keinen Gegenspieler vor sich. Er zog schließlich – von zwei Gegenspielern verfolgt – in den Strafraum ein und visierte das lange rechte Eck an, doch Sala war mit einer Glanztat zur Stelle, indem er seine Fingerspitzen an den Ball bekam. Deshalb trudelte das Leder nicht ins Tor, sondern haarscharf am rechten Pfosten vorbei ins Toraus. Es ging weiter hin und her – in Spielminute 34 wurde die Samb wieder gefährlich, als eine Hereingabe von rechts von Celjak am zweiten Pfosten Fissore erreichte, der aus unmittelbarer Distanz den Kasten der Südtiroler nicht traf.
Was der Partie noch fehlte, waren Tore – doch auch die ließen nicht lange auf sich warten: Der FC Südtirol ging in der 42. Minute verdient in Führung. Fink brachte mit dem rechten Innenrist von der linken Seite eine klasse Flanke in die Mitte, wo Romero das Spielgerät zwar nicht unter Kontrolle bekam, dahinter aber Morosini an den Ball kam. Er legte sich das Leder kurz mit rechts zurecht und verlud Sala mit einem Linksschuss innerhalb des Fünfmeterraums, der im kurzen Eck einschlug. 1:0 für die Weiß-Roten. Doch die Gäste aus San Benedetto del Tronto kamen postwendend zum Ausgleich: Rapisarda mit der Flanke in die Mitte, wo Stanco Vinetot entwischte und zum 1:1 einköpfte. Der Schlagabtausch ging weiter.
Der FCS zeigte sich aber keineswegs vom Ausgleichstreffer geschockt – die Mannen von Zanetti kamen in der Nachspielzeit sogar fast zum erneuten Führungstreffer: De Rose hielt aus 25 Metern einfach mal drauf und traf die Innenseite der Querlatte, von dort sprang der Ball ins Feld zurück, wo Lunetta den Abstauber per Kopf links vorbeisetzte. Es war der 19. Alutreffer der Weiß-Roten im 34. Meisterschaftsspiel. Ein Wert, der ligaweit wohl seinesgleichen sucht. Kurz darauf war Pause. Eine hochklassige erste Hälfte fand in ihrer fulminanten Schlussphase ein würdiges Ende. Mit dem 1:1 ging es in die Kabinen.
Beide Teams gingen zunächst unverändert in die zweiten 45 Minuten. Die erste Chance nach Wiederanpfiff gehörte den Weiß-Roten: Turchetta brachte einen Freistoß aus zentraler Position am Rande des Sechzehners gut aufs Tor von Sala, doch der Keeper der Gäste ist erneut zur Stelle und wehrt zur Seite ab (50.). In Spielminute 58 erneut die Südtiroler: Nach einer schönen Kombination zwischen Lunetta, Fink und Morosini zog letzterer nach Assist des Kapitäns der Weiß-Roten von der Strafraumgrenze ab, traf das Gehäuse der Gäste aber nicht.
Mister Zanetti versuchte, mit zwei Wechseln frischen Wind von der Bank zu bringen. Mazzocchi und De Cenco kamen in der 64. Minute für Lunetta und Romero. Im Anschluss flachte die Partie ein wenig ab, doch die Weiß-Roten ließen den Ball weiterhin gut laufen und versuchten, freie Räume zu finden. Die Samb schien auf den richtigen Moment zu warten, um einen Konter zu starten.
In Spielminute 75 dann aber die Riesenchance zur erneuten Führung für den FCS: Der wie immer äußerst quirlige Turchetta kam auf der rechten Seite durch und brachte eine genaue Flanke an den Fünfmeterraum, wo jedoch zuerst De Cenco und dann Mazzocchi das Kunstleder nicht entscheidend Richtung Tor umlenken konnten. Die Weiß-Roten machten weiter Druck: Fabbri legte sich den Ball auf der linken Seite auf seinen rechten Fuß und flankte in die Mitte, wo er den Kopf von De Cenco fand. Die Nummer 20 des FCS legte seinen Versuch nur knapp am langen linken Pfosten vorbei.
Nur vier Minuten später brachte Morosini einen Freistoß aus 30 Metern Entfernung direkt auf den Kasten der Gäste, doch Sala fischte den Ball mit einer herausragenden Parade aus dem rechten Kreuzeck (85.). Im Anschluss an den folgenden Eckball war es schließlich soweit: Der FC Südtirol ging verdientermaßen mit 2:1 in Führung: Turchetta gewann nach dem Morosini-Corner einen Ball auf der linken Seite des Strafraums zurück, zog in die Mitte und traf mit seinem rechten Fuß per Drehschuss ins lange rechte Eck. Sala im Tor der Gäste war für einmal ohne Chance.
Dann passierte nicht mehr viel und nach vier Minuten Nachspielzeit stand der schlussendlich verdiente 2:1-Sieg der Weiß-Roten über Sambenedettese fest. Der FCS ist somit mathematisch für die Play-Offs qualifiziert und belegt – zumindest für einige Stunden bis zum Imolese-Gastspiel in Verona – Rang 4.
FC SÜDTIROL – SAMBENEDETTESE 2:1 (1:1)
FC SÜDTIROL (4-3-2-1): Nardi; Ierardi, Pasqualoni, Vinetot, Fabbri (81. Mattioli); Morosini, De Rose (89. Berardocco), Fink; Turchetta (89. Casale), Lunetta (64. Mazzocchi); Romero (64. De Cenco)
Auf der Ersatzbank: Gentile, Ravaglia, Antezza, Oneto, Romanò
Trainer: Paolo Zanetti
SAMBENEDETTESE (3-4-1-2): Sala; Celjak, Biondi, Miceli; Rapisarda, Rocchi (67. Signori), Gelonese, Fissore; Ilari (76. Caccetta); Stanco, Russotto (76. Di Massimo)
Auf der Ersatzbank: Pegorin, Rinaldi, Bove, De Paoli, D’Ignazio, Panaioli
Trainer: Giuseppe Magi
SCHIEDSRICHTER: Marco Ricci aus Firenze (Die Assistenten: Maninetti-Rondino)
TORE: 1:0 Morosini (42.), 1:1 Stanco (44.), 2:1 Turchetta (86.)
ANMERKUNGEN: windiger Nachmittag mit bedecktem Himmel. Im Gästeblock sind ca. 50 Fans des FC Bayern München anwesend, die eine Fan-Freundschaft mit den Unterstützern von Sambenedettese verbindet.
Gelbe Karten: De Rose (FCS, 28.), Ierardi (FCS, 28.), Rapisarda (SAMB, 51.), Gelonese (SAMB, 59.), Caccetta (SAMB, 85.), Celjak (SAMB, 90. + 1)