Von: apa
Radprofi Felix Gall ist bei der Tour de Suisse als Zehnter im Spitzenfeld gelandet, ein Exploit wie bei seinem Etappensieg im Vorjahr gelang dem Osttiroler diesmal aber nicht. Platz acht auf einer der Bergetappen war sein bestes Ergebnis, im abschließenden Bergzeitfahren wurde er 14. Im Hinblick auf die Tour de France sei das Abschneiden aber zufriedenstellend, so Gall. Schließlich habe er die Vorbereitung auf die Frankreich-Rundfahrt heuer etwas anders angelegt.
“Ich wusste, dass ich nicht ganz die gleiche Form habe wie letztes Jahr. Wir haben ein bisschen eine andere Vorbereitung gemacht mit etwas mehr Stunden, dafür etwas weniger Intensität, einfach im Hinblick auf die Tour, dass ich dort topfit bin”, erläuterte Gall. Der Decathlon-Kapitän will sich trotz erneut ausgebliebener Podestplätze nicht aus der Ruhe bringen lassen will: “Mir fehlt einfach das letzte Prozent, damit ich wirklich ganz vorne mitfahren kann, aber ich bin zufrieden. Die ersten paar Tage hatte ich Schwierigkeiten mit der Intensität, aber ich fühlte mich jeden Tag besser.”
Die Gesamtwertung ging an den Briten Adam Yates, der das Rennen mit seinem UAE-Teamkollegen Joao Almeida durch gemeinsame Doppelsiege auf den letzten vier Etappen dominierte. Der Portugiese Almeida gewann das Bergzeitfahren über 16 km von Aigle nach Villars-sur-Ollon am ersten Jahrestag nach dem Rennunfalltod von Gino Mäder neun Sekunden vor Yates. Dritter wurde 21 Sekunden zurück Vorjahressieger Mattias Skjelmose (DEN/Lidl-Trek). Gall verlor am Schlusstag weitere zwei Minuten und büßte einen Platz ein, insgesamt fehlten dem Vorjahresachten nach acht Etappen deren sechseinhalb auf Yates.
“UAE ist extrem schwer zu knacken, selbst wenn ich hier in Topform wäre”, sagte Gall. Machtlos gegen die UAE-Mannschaft war aber nicht nur er, sondern auch alle anderen wie Egan Bernal (Ineos). Das Duo Yates/Almeida wird bei der Tour de France das enorm starke Edelhelferaufgebot des Emirate-Rennstalls von Topfavorit Tadej Pogacar anführen.
Gall will sich seinen letzten Schliff für die am 29. Juni beginnende Tour mit einem Höhentrainingslager in den französischen Seealpen holen, wo die Tour diesmal in der Schlusswoche rollen wird. 2023 gewann Gall bei der Tour die Königsetappe und wurde nach weiteren Spitzenplätzen Achter der Gesamtwertung und Zweiter im Bergklassement. Ein Spitzenplatz in der Gesamtwertung ist auch diesmal sein erklärtes Ziel.