Geteilte Freude bei Fabio Gstrein (r.) und Manuel Feller

Feller und Gstrein erlösten ÖSV-Fans mit Schladming-Podiums

Donnerstag, 30. Januar 2025 | 13:00 Uhr

Von: apa

Im neunten Slalom des Ski-Weltcup-Winters hat es für Österreichs Spezialisten mit den ersten Podestplätzen geklappt. Hinter Sieger Timon Haugan aus Norwegen vollbrachten Manuel Feller und Fabio Gstrein als Zweiter und Dritter sogar einen Doppelpack auf dem Siegertreppchen. “Sie waren sehr geduldig mit uns, die Skifans”, sagte Feller. “Es war für die ganze Mannschaft eine sehr schwierige Phase bis jetzt.” Als “cool” kommentierte Gstrein seinen ersten Podestplatz.

Feller sprach im Zielstadion der Planai von einem “Befreiungsschlag”. “Es ist schon ein großer Stein vom Herzen gefallen. Ich meine, dass wir schnell sind, dass wir das Skifahren nicht verlernt haben, das haben wir gewusst, aber wir waren zu unkonstant, wir haben einfach keine zwei guten Läufe ins Ziel gebracht”, erklärte der 32-Jährige. “Umso schöner ist es, dass es genau da vor dem Publikum funktioniert hat.” Wenn man im Starthaus den Lärm höre, “gibt einem das schon einen unglaublichen Boost”.

Gstrein überwand “Angst vor dem Podest”

Mit einem guten Lauf im Finale kletterte Feller von Halbzeitrang vier auf den zweiten Platz. Gstrein verbesserte sich um vier Plätze von sieben auf drei. “Natürlich wollen wir ganz oben stehen. Aber für heute nehmen wir einmal das dankend an”, meinte er. Mit Gstrein freute er sich besonders. “Jetzt hat er endlich das gezeigt, was er kann, weil im Training fährt er uns teilweise um die Ohren. Wir haben schon gesagt, er hat Angst vor dem Podest. Das hat mich ein bisschen angespornt, weil ich will natürlich auch nicht, dass er vor mir ist.”

Gstrein musste bis zu seinem 89. Weltcup-Rennen für seinen ersten Stockerlplatz warten. Großes Potenzial wurde dem Ötztaler, im Team von allen “Ötzi” gerufen, schon seit Langem nachgesagt. Bei den gemeinsamen Trainings sei der 27-Jährige beständig einer der Schnellsten, wenn nicht der Schnellste, hört man von überall. “Das erste Podium daheim zu holen, in Schladming, ist wirklich cool. Das freut mich schon sehr”, sagte er. Vor seinem zweiten Durchgang habe er sich vorgenommen, “es wie im Training zu machen, sauberes Skifahren zu zeigen und nicht gestresst zu sein”.

Rätselraten vor WM-Nominierung

Noch ein paar Fragezeichen gibt es bezüglich der WM-Aufstellungen in den technischen Disziplinen. Im Slalom haben Feller, Gstrein und wohl auch Marco Schwarz als Kitzbühel-Sechster und Wengen-Siebenter – trotz seines Einfädlers am Mittwoch – ihr Ticket sicher. Dominik Raschner, Michael Matt, Adrian Pertl und Johannes Strolz schieden in Schladming aus und lieferten wenig Anhaltspunkte.

Der Vorarlberger Strolz darf sich trotzdem gewisse Hoffnungen machen, nach Saalbach mitgenommen zu werden, zeigte er doch zuletzt ansteigende Form. Ein gewisser Bonus könnte ihm als Doppel-Olympiasieger zukommen. Für Raschner bietet sich eine Hintertür, denn er gilt als bester Parallel-Läufer in der Mannschaft. 2023 wurde er in Courchevel/Méribel Vizeweltmeister in der Disziplin, die in Saalbach aber nur als Teambewerb ausgetragen wird.

Auch die Nominierung von Matt ist nicht vom Tisch, war er doch als Neunter in Adelboden als Einziger neben Feller, Gstrein und Schwarz in den Top Ten. Er könne seine Emotionen gar nicht richtig beschreiben, sagte der Tiroler am Mittwoch, “weil eigentlich gar nichts da ist”. Normales Skifahren hätte gereicht, meinte er nach seinem Patzer im ersten Durchgang. “Jetzt fahre ich erst einmal heim, dann schauen wir weiter.”

Auch RTL-Quartett noch offen

Im Riesentorlauf fährt aktuell Stefan Brennsteiner den schnellsten Schwung in der ÖSV-Mannschaft und gilt als gesetzt. Dazu könnten sich Schwarz und Patrick Feurstein gesellen, obwohl Feursteins Formkurve seit seinem zweiten Platz in Val d’Isere nach unten zeigt. Weitere Anwärter sind Feller und Raphael Haaser, Lukas Feurstein ist wohl aus dem Rennen. Alle Genannten werden aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ohnehin im WM-Aufgebot sein, sodass die Trainer vor Ort entscheiden können. Dabei werden neben den Trainingsleistungen auch die Schneeverhältnisse und anderes einfließen.

Das ÖSV-Team für Saalbach-Hinterglemm wird am Sonntag nach dem finalen Bewerb vor den Weltmeisterschaften, der Abfahrt der Männer in Garmisch-Partenkirchen, bekanntgegeben. Österreich darf 24 Athletinnen und Athleten nominieren, höchstens 14 pro Geschlecht.

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