Von: mk
Antholz – Nach einer Wettkampfpause am gestrigen Montag werden die Biathlon Weltmeisterschaften in Antholz am Dienstag mit dem Einzelwettkampf der Frauen fortgesetzt. Die besten Biathletinnen der Welt müssen auf ihren schmalen Langlaufskiern insgesamt 15 Kilometer zurücklegen und ihr Können am Schießstand insgesamt vier Mal (liegend, stehend, liegend, stehend) unter Beweis stellen. Für jeden Fehlschuss wird zur Laufzeit eine Strafzeit von einer Minute addiert.
Wird Dorothea Wierer wieder vom höchsten Treppchen des Podiums strahlen? Holt sich Überfliegerin Marte Olsu Røiseland ihre insgesamt vierte WM-Medaille? Oder greift in der Südtirol Arena eine Außenseiterin nach den Sternen? Das sind die Fragen, die es ab 14.15 Uhr im Einzelwettkampf der Frauen zu beantworten gilt.
Im Laufe dieses Winters wurden bis dato insgesamt zwei Einzelwettkämpfe ausgetragen. Im schwedischen Östersund hatte die Französin Justine Braisaz die Nase vorn, bei der WM-Generalprobe in Pokljuka (Slowenien) trug Denise Hermmann aus Deutschland den Tagessieg davon. Braisaz, die in den beiden Einzeln insgesamt 90 Zähler sammelte, ist vor dem letzten Einzelwettkampf des Winters 2019/20 auch die Trägerin des Roten Trikots, Herrmann liegt mit nur sieben Punkten Rückstand auf dem dritten Platz.
Italiens Medaillenhoffnungen liegen nicht nur auf Lokalmatadorin und Weltcup-Gesamtführenden Dorothea Wierer, die in ihrer Heimat mit dem Triumph in der Verfolgung am Sonntag einen regelrechten Biathlonhype ausgelöst hat. Auch Wierers Teamkollegin Lisa Vittozzi ist in der Südtirol Arena vor den vielen italienischen Fans für eine Medaille gut. Die 25-Jährige aus Sappada hat in dieser Saison im Einzel die Ränge 9 und 4 zu Buche stehen – die Form ist bei Vittozzi also ansteigend und vielleicht gelingt ihr ja ausgerechnet bei der Heim-WM der ganz große Wurf.
Auch Schwedens Anna Öberg, die Ukrainerin Yuliia Dzhima, Franziska Preuss aus Deutschland oder die Russin Larisa Kuklina sind in der traditionsreichsten Biathlon-Wettkampf-Form für ein Spitzenergebnis gut. Marte Olsbu Røiseland, die bei den Titelkämpfen in Antholz bereits drei Medaillen holte (zweimal Gold, einmal Bronze), könnte ihre Sammlung mit dem nächsten Spitzenresultat weiter ausbauen. Im Weltcup landete die Norwegerin im Einzel heuer aber noch nicht in den Top Ten.
Viele Unbekannte also, aber eine Sicherheit: Für Spannung bis zum Schluss ist bei der insgesamt sechsten Medaillenentscheidung im Rahmen dieser Weltmeisterschaften in der Biathlon-Wiege Antholz wieder einmal gesorgt.