Von: APA/dpa
Formel-1-Stardesigner Adrian Newey verlässt spätestens Anfang 2025 das Weltmeister-Team Red Bull. Nach tagelangen Spekulationen bestätigte der Rennstall am Mittwoch den Abschied des Briten in den ersten Monaten des kommenden Jahres. In der bis dahin verbleibenden Zeit werde Newey, der als Konstrukteur viele Weltmeister-Autos entwarf, nicht mehr als Designer für das Formel-1-Team arbeiten, teilte Red Bull mit.
In dieser Saison werde er nur noch ausgewählte Rennen an der Strecke verfolgen und sich auf den Bau des Straßen-Sportwagens RB17 konzentrieren.
Der 65-Jährige arbeitete seit 2006 für Red Bull und besaß dort noch einen Vertrag bis Ende 2025. Als Auslöser für seine Kündigung gilt der jüngste Wirbel um Teamchef Christian Horner, dem von einer früheren Red-Bull-Mitarbeiterin unangemessenes Verhalten vorgeworfen war.
Auch wegen dieser Affäre, die zum Saisonstart den Teamfrieden erheblich belastete, soll es zum Zerwürfnis zwischen Newey und Horner gekommen sein. In einer internen Untersuchung wurde der Teamchef zwar entlastet, die thailändischen Red-Bull-Mehrheitseigentümer hielten an ihm fest. Der Vater von Red-Bull-Topstar Max Verstappen hatte sich zuvor öffentlich gegen Horner gestellt. Wegen des Machtkampfs soll sich Newey zum vorzeitigen Abschied entschieden haben.
Offen blieb zunächst, ob Newey ein weiteres Engagement in der Formel 1 anstrebt. In der Vergangenheit soll er mehrfach Angebote von Ferrari ausgeschlagen haben, die Scuderia soll weiter um ihn werben. Auch Aston Martin und Mercedes sind angeblich an einer Verpflichtung von Newey interessiert.
Der Top-Designer arbeitet seit Jahrzehnten in der Rennserie. Die von ihm entworfenen Autos bei Stationen wie Williams, McLaren und Red Bull waren die Basis für zahlreiche Rennsiege und Titel. Hinter Sebastian Vettels vier WM-Triumphen von 2010 bis 2013 wie auch der aktuellen Titelserie von Max Verstappen ist Newey einer der wichtigsten Köpfe.
Der Weggang von Newey könnte bei Red Bull nun zu neuen Verwerfungen führen, auch wenn er zuletzt schon viele Aufgaben im Team abgegeben hatte. Der Verlust des Top-Konstrukteurs könnte auch dem vor allem von Mercedes umworbenen Verstappen über einen Wechsel nachdenken lassen.