Von: apa
Österreichs Skispringerinnen beenden die nordischen Ski-WM in Trondheim ohne Einzel-Medaille. Eva Pinkelnig blieb am Freitag beim Großschanzen-Bewerb nur Platz vier. Die Konkurrenz wurde nach einem Durchgang gewertet, nachdem zu starker Wind aufgekommen war. Gold ging an die Slowenin Nika Prevc, die sich nach ihrem Sieg von der Normalschanze zur ersten Doppel-Weltmeisterin kürte. Silber gewann die Deutsche Selina Freitag, Bronze Eirin Maria Kvandal aus Norwegen.
Pinkelnig hatte nach ihrem Satz lautstark gejubelt. Ihre Führung hielt aber nur kurz, Kvandal, Freitag und schlussendlich Topfavoritin Prevc setzten sich auf die ersten Plätze. Nach dem Abbruch zu Beginn des zweiten Durchgangs fehlten Pinkelnig 7,4 Punkte auf Bronze. “Das ist der Sport, das ist voll okay. Jemand muss Vierter sein, wenn es mich trifft, ist es so. Ich hätte den ersten Sprung nicht so viel genießen sollen, sondern ein bisschen mehr Attacke. Ich bin zufrieden”, sagte die Vorarlbergerin. Sie schließe die WM, bei der sie im Silberteam und im Bronze-Mixed-Team dabei war, dennoch positiv ab. “Es sind so viele Athletinnen da, die keine Medaille mitnehmen. Ich bin happy und freue mich auf das, was kommt”.
Abbruch, aber die Richtigen auf dem Podest
Auch ihre Teamkolleginnen Lisa Eder (6.), Jacqueline Seifriedsberger (8.), Julia Mühlbacher (18.) landeten neben dem Podest. Trotzdem fiel die Bilanz von ÖSV-Cheftrainer Bernhard Metzler positiv aus. “Wir fahren mit zwei Medaillen nach Hause. Ich denke, wir können zufrieden sein”, sagte Metzler. Er haderte wie seine Athletinnen aber ein wenig mit dem Abbruch. “Die Chance wäre noch da gewesen, aber wenn man eine Grenze überschreitet, was die Sicherheit betrifft, ist es die bessere Entscheidung.” Das Toptrio habe verdient gewonnen. “Man muss sagen, dass die vorne wirklich gute Sprünge gezeigt haben, es hat da keine drei Falschen getroffen.”
Eder ärgerte sich über den Abbruch. “Ich verstehe nicht, warum man relativ schnell gesagt hat, es geht nicht.” Für sie selbst sei es in Trondheim “nicht so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich bin froh, dass wir jetzt heimfahren.” Dies gab auch die Seifriedsberger zu Protokoll, die zu den Medaillenanwärterinnen gehört hatte. “Es sind gemischte Gefühle. Zwei Medaillen sind extrem cool, die muss man erst machen. Aber es war nicht ganz so meine Schanze, ich habe mir brutal schwer getan”, meinte die Oberösterreicherin. Die Einzelbewerbe seien nicht nach Wunsch gelaufen. “Es ist nicht aufgegangen. Es war schon auch Druck da. Ich bin erleichtert, dass es vorbei ist und es für zwei Medaillen gereicht hat, auf die ich sehr stolz bin. Das ist sehr okay, da kann man sich drüber freuen.”
Prevc dominierte erneut
Zur großen Triumphatorin der Frauen-Konkurrenzen in Norwegen kürte sich Prevc. Die auch im Weltcup dominierende Slowenin siegte mit deutlichem Vorsprung auf Freitag und ist nun die erste Frau, die bei einer WM auf der Normal- und auch Großschanze Gold geholt hat. Die 19-jährige Weltcup-Seriensiegerin war erleichtert, dass sie die hohe Erwartungshaltung bravourös erfüllt hatte: “Die Woche war hart für mich. Ich kann nicht glauben, dass ich dem Druck standgehalten habe. Es ist viel um mich passiert, ich bin jetzt sehr glücklich, dass diese Hochschaubahn an Emotionen vorbei ist.”
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