Von: luk
Paris – Hartumkämpfter Sieg für Jannik Sinner bei den French Open in Paris. Der 19-jährige Sextner setzte sich am Montagnachmittag zum Auftakt des zweiten Grand-Slam-Turniers des Jahres gegen den Franzosen Pierre-Hugues Herbert (ATP 85), nach abgewehrtem Matchball im vierten Satz, mit 6:1, 4:6, 6:7(4), 7:5, 6:4 durch.
Sinner, Nummer 19 der Welt, hatte das bisher einzige Duell gegen den Franzosen im Vorjahr in Köln noch klar mit 6:3, 6:1 gewonnen. Der Weltranglisten-85. Herbert ist ein erfahrener Spieler und hat heuer schon das Finale von Marseille erreicht, dort aber gegen Medvedev verloren. Sinner zeigte heute einmal mehr sein Kämpferherz: Zuerst wehrte er im vierten Satz einen Matchball ab, nach 3:32 Stunden Spielzeit machte Sinner dann seinen ersten Fünfsatz-Sieg perfekt. Herbert machte Sinner heute das Leben schwer. Der Gröden-Champion von 2018 zeigte phasenweise ein ganz starkes Tennis.
Für Sinner begann das Match nach Wunsch. Im ersten Satz nahm er Herbert drei Mal den Service ab und verwandelte nach gerade einmal 22 Minuten Spielzeit seinen ersten Satzball zum klaren 6:1. Danach fand der Franzose immer besser ins Match und ging im zweiten Spielabschnitt mit 2:1 in Führung, Sinner konterte aber prompt mit dem Rebreak. Im siebten Game sicherte sich Herbert dann das nächste Break zum 4:3. Beim Stande von 5:3 vergab der Weltranglisten-85. auf Aufschlag von Sinner seinen ersten Satzball, auf eigenem Service machte er aber den Sack zum 6:4 zu.
Herbert zeigte jetzt ein feines Tennis und zog im dritten Satz gleich auf 5:2 davon. Der Pusterer gab sich aber noch nicht geschlagen, verkürzte mit einem Rebreak auf 3:5 und wenig später holte er das nächste Break zum 5:5. Anschließend brachten sowohl Sinner als auch Herbert ihre Aufschläge durch. Im Tiebreak führte der Schützling von Riccardo Piatti schon mit 4:3, Herbert holte dann aber vier Punkte in Folge zum 7:4.
Nun war Sinner mächtig unter Druck. Beim Stande von 3:4 lag der Südtiroler mit 0:40 hinten, Sinner wehrte aber alle drei Breakbälle ab. Die Nummer 19 der Welt musste dann zwei weitere Breakchancen annullieren, ehe er zum 4:4 ausglich. Wenig später musste der „Azzurro“ beim 4:5 sogar einen Matchball abwehren, dann stellte er auf 5:5. Sinner zeigte einmal mehr seine Nervenstärke, nahm Herbert den Aufschlag ab und machte auf eigenem Service den Sack zum 7:5 zu. Somit musste dieses hochspannende Match im fünften Satz entschieden werden.
Herbert war geschockt, Sinner nutzte diesen Moment aus und holte sich im Eröffnungsgame das Break zum 1:0. Der Sextner erhöhte auf 2:0, diesen Vorsprung ließ er sich dann nicht mehr nehmen. Herbert versuchte zwar, Sinner doch noch zu breaken, der Südtiroler machte aber so gut wie keine Fehler mehr. Nach über dreieinhalb Stunden fiel die Entscheidung: Sinner verwandelte seinen ersten Matchball zum 6:4-Endstand.
Ein hartes Stück Arbeit für Sinner, der in Runde 2 auf Landsmann Gianluca Mager trifft. Die Nummer 84 des ATP-Rankings schaltete heute den deutschen Lucky Loser Peter Gojowczyk in vier Sätzen aus. Sinner und Mager spielten bisher noch nie gegeneinander.
Seppi spielt morgen gegen Auger-Aliassime
Am morgigen Dienstag feiert hingegen Andreas Seppi sein Debüt. Der 37-jährige Kalterer trifft in Runde 1 auf den Kanadier Felix Auger-Aliassime, Nummer 21 der Welt. Beide Spieler standen sich noch nie gegenüber.