Von: ka
Wolkenstein – Das Finale des mit 40.000 Dollar dotierten “Raiffeisen ITF Val Gardena Südtirol” könnte sinnbildlicher kaum sein: Die 16-jährige Amerikanerin Tyra Grant, ein Symbol der aufstrebenden Tennisjugend, fordert die erfahrene 27-jährige Kanadierin Stacey Fung heraus. Elf Jahre trennen die beiden Finalistinnen – eine Kluft, die das Match nicht nur sportlich, sondern auch narrativ besonders macht.
Grant, Tochter des ehemaligen Basketball-Profis Tyrone Grant, wuchs in Italien auf und gilt schon jetzt als Hoffnungsträgerin der nächsten Tennisgeneration. Ihre Fähigkeiten hat sie einst in der renommierten Piatti Tennis Academy geschärft, wo sie auch der heutigen Nummer 1 der Herren – unserem Jannik Sinner – begegnete. Im gestrigen Halbfinale bewies die junge Amerikanerin erneut ihre mentale Stärke: Gegen die slowakische WTA-erfahrene Viktória Hrunčáková (26), die mit 14 Einzel- und sieben Doppeltiteln sowie 2,7 Millionen Dollar Preisgeld in ihrer Karriere eine enorme Reputation besitzt, gewann Grant nach einer beeindruckenden Leistung mit 7:5 und 7:6 (2). Dass sie ihre Nerven in entscheidenden Momenten bewahren konnte, spricht für eine Reife, die weit über ihr Alter hinausgeht.
Auf der anderen Seite im Finale steht Stacey Fung, die kanadische Konstanz in Person. Acht Einzel- und drei Doppeltitel hat die 27-Jährige auf der ITF-Tour errungen, doch in Wolkenstein will sie endlich wieder einen großen Moment feiern. Im Halbfinale gegen die israelische Nummer 231 der Welt, Lina Glushko (24), setzte Fung auf ihre Erfahrung und entschied das enge Match nach zwei Tiebreaks mit 7:6(5), 7:6(3) für sich. Die Partie, die von starken Aufschlägen und nur wenigen Breaks geprägt war, zog sich über zweieinhalb Stunden – ein Beweis für die Zähigkeit beider Spielerinnen.
Mit einem Altersunterschied von elf Jahren könnte das morgige Finale um 10 Uhr mehr als nur sportlich bedeutsam sein. Hier treffen zwei völlig verschiedene Karrierestufen aufeinander: Grant, das aufstrebende Talent, das noch am Anfang ihrer Laufbahn steht, und Fung, die erfahrene Akteurin, die ihre Position auf der Tour festigen möchte.
Im bereits gestern ausgespielten Doppel-Finale setzte sich das polnisch-schwedische Duo Martyna Kubka und Lisa Zaar souverän gegen Carolina Kuhl (Deutschland) und Mia Ristić (Serbien) durch. Mit einem klaren 6:3, 6:0-Sieg bestätigten sie ihre Favoritenrolle. Die neuen Doppel-Champs gaben in den drei Spielen zum Turniersieg insgesamt nur 11 Games ab. Ein beeindruckender Lauf. Die Tenniswelt blickt gespannt nach Wolkenstein: Dieses Finale zwischen der jungen Wilden und der routinierten Veteranin verspricht nicht nur Hochspannung, sondern könnte auch ein Vorgeschmack auf die Zukunft des Damentennis sein.
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