„Kein Foto gibt die Schönheit dieser Region wieder“

Giro delle Dolomiti erkundet die Dolomitenregion 3 Zinnen

Mittwoch, 24. Juli 2024 | 19:20 Uhr

Von: ka

Bozen – Auch wenn es am Mittwoch im Rahmen der dritten Etappe des 47. Giro delle Dolomiti kein Bergzeitfahren gab – in die Pedale wurde trotzdem ordentlich getreten. Das internationale Teilnehmerfeld ging dieses Mal von Toblach aus auf Erkundungstour und sog die Schönheit der umliegenden Bergwelt im Grenzgebiet Südtirol-Veneto mit allen Sinnen auf.

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Halbzeit beim 47. Giro delle Dolomiti! Nach den ersten beiden Etappen wurde am Mittwoch unfreiwillig ein „Ruhetag“ eingelegt. Wobei, geradelt wurde bei bewölktem Himmel und damit angenehmen Temperaturen trotzdem im äußersten Osten Südtirols und zudem auch in der Provinz Belluno – nur, dass es dieses Mal eben keinen zeitgestoppten Abschnitt gab. Die Radsportlerinnen und Radsportler fuhren ab 10 Uhr in kleineren Gruppen von der Nordic Arena in Toblach aus in Richtung Landro-See, ehe sie den Aufstieg hinauf nach Misurina in Angriff nahmen. Die meisten von ihnen ließen sich anschließend die Gelegenheit nicht entgehen, hinauf zur Auronzo-Hütte zu fahren und das einzigartige Panorama zu genießen. Nach einer Stärkung und Rast am Misurina See strampelte das Feld über den Passo Tre Croci und Cortina wieder zurück nach Schluderbach und von dort in Richtung Toblach.

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„Ich wäre heute gerne wieder auf Zeit gefahren und es ärgert mich, dass die Chrono nicht stattfinden konnte. Ansonsten liebe ich den Giro delle Dolomiti, ich bin schon das 15. Mal dabei. Besonders attraktiv finde ich immer das Stilfser Joch und den langen Anstieg auf den Jaufenpass, die heuer aber leider nicht im Programm sind. Ob ich im nächsten Jahr wieder dabei bin? Auf alle Fälle!“, sagte David Panciroli, ein Teilnehmer aus der Provinz Reggio Emilia.

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„Kein Foto gibt die Schönheit dieser Region wieder“

Bereits zum 19. Mal ist heuer der Belgier Chris Baeten dabei. „Ich liebe den Giro delle Dolomiti. Vor allem heute (am Mittwoch, Anm. d. Red.) haben wir ausreichend Zeit, um etwas zu essen, um uns mit den anderen Radlern zu unterhalten. Bei den ersten beiden Etappen hatte ich das Gefühl, dass wir ständig gepusht wurden. Das muss nicht sein, schließlich bin ich ja im Urlaub. Aber ansonsten ist es ein Traum. Die Landschaft ist unglaublich. Ich genieße es jedes Mal aufs Neue, wenn ich hier bin. Auch wenn ich 1000 Fotos knipse – kein einziges spiegelt die reelle Schönheit der Region wider“, erklärte Baeten.

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Auf Empfehlung ihres Ehemanns, der bereits mehrmals am Giro delle Dolomiti teilgenommen hat, ließ sich Sarah Höfer aus Deutschland auf das Rad-Abenteuer in den Dolomiten ein. „Mir gefällt es super gut, gerade weil es so ein familiärer Ablauf ist. Es geht nicht nur auf Leistung, Leistung und schnell. Ich liebe die Berge, ich fahre gerne in den Bergen, aber ich bin halt nicht schnell. Deshalb kann ich bei den meisten Rennen nicht mitfahren, weil ich aus der Zeit rausfalle. Das ist hier halt cool, dass man mitrollen kann, dass man sich an den Verpflegungsstationen wieder trifft. Gemeinschaftlich aus Bozen raus- und dann wieder reinzurollen, das hatte schon was“, strahlte Höfer.

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Von den Hügeln Kentuckys in die Südtiroler Dolomiten

Ebenfalls ihre Giro-Premiere gibt in diesem Jahr eine Radsportlerin, die eine extra lange Anreise auf sich nahm. Susan Tomboly kommt aus Kentucky und bestreitet zwei von fünf Etappen der Rundfahrt: „Es ist so schön hier. Ich bin es nicht gewöhnt, so lange Aufstiege zurückzulegen. Wir haben in Kentucky nicht so hohe Berge, sondern nur Hügel. Dementsprechend sind auch die Anstiege nicht so lang. Ich genieße das Event aber in vollen Zügen. Wie ich vom Giro delle Dolomiti erfahren habe? Mein Ehemann hat ihn entdeckt und hat uns dann angemeldet.“ Begeisterung pur also bei den unzähligen Hobbyfahrerinnen und -fahrern, die das Herzstück des Giro delle Dolomiti bilden.

Die diesjährige Ausgabe wird am Donnerstag mit dem vierten Teilstück fortgesetzt. Es ist die Königsetappe mit einer Länge von 137 Kilometern und 2000 Höhenmetern und führt die Radsportlerinnen und Radsportler unter anderem auf das Würzjoch.

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47. Giro delle Dolomiti (22. bis 26. Juli 2024) – die restlichen Etappen:

Etappe 4 – Würzjoch (Donnerstag, 25. Juli)

Distanz: 137 km

Höhenunterschied: 2000 m

Zeitgestoppter Abschnitt: 7,8 km/553 hm

Etappe 5 – Steinegg (Freitag, 26. Juli)

Distanz: 85 km

Höhenunterschied: 1924 m

Zeitgestoppter Abschnitt: 5,1 km/500 hm

47. Giro delle Dolomiti – Stand in der Gesamtwertung (2 von 4 Bergzeitfahren):

Herren

1. Mauricio Cuartas COL 44.31

2. Ralph Ziegaus GER +3.03

3. Eduard Rizzi ITA / Sportler Bike Team +3.35

4. Philipp Sprüssel GER +4.30

5. Moritz Egert GER / DGD Racing Team +5.19

Damen

1. Julia Jedelhauser GER / Oberdorfer Radhaus 56.21

2. Daniela Kratzer GER / Next Level Racing +4.00

3. Carola Skarabela GER / Team Alé Deutschland +7.42

4. Elisabeth Sveum NOR / Kloppa Offroad Klubb +8.35

5. Katharina Seegers GER +11.31

Bezirk: Pustertal