Von: mk
Antholz – Der Antholzer See ist am Freitag und Samstag zum Schauplatz einer noch nie dagewesenen sportlichen Leistung geworden, bei der gleich zwei Weltrekorde gebrochen worden sind. Genauer gesagt wurden die neuen Rekorde im See selbst aufgestellt. Die kroatische Athletin Valentina Cafolla wagte sich unter die Eisschicht und stellte ihr Können im Apnoetauchen unter Beweis.
Am Freitag stand der Tauchgang mit der Monoflosse auf dem Programm: Die 24-Jährige legte dabei die unglaubliche Distanz von 140 Meter zurück. Damit übertraf sie die Länge von 126 Metern der Japanerin Yasuko Ozeki, die wenige Tage zuvor den von Cafolla selbst aufgestellten Rekord von 125 Metern aus dem Jahr 2017 um einen Meter nach oben korrigiert hatte.
Am Samstag tauchte die junge Kroatin dann erneut in das eisige Wasser des Sees – diesmal mit den traditionellen langblättrigen Flossen. Dabei erreichte sie einen neuen Rekord, der offiziell auf 80 Meter festgelegt worden war. Zum ersten Mal wurden damit zwei Untereisrekorde in einer Bergregion an einem Wochenende aufgestellt.
Beim Apnoetauchen oder Freitauchen atmet der Taucher oder die Taucherin vor dem Abtauchen ein und nutzt im Gegensatz zum Gerätetauchen für den Tauchgang nur diesen einen Atemzug.
Das Erlernen und Trainieren des Apnoetauchens ermöglicht den Übenden eine völlig neue Qualität des Körpererlebens. Allerdings gibt es auch Gefahren: Ohne Übung ist es kaum möglich, den Atemreiz über einen längeren Zeitraum zu unterdrücken. Bei gezieltem Training ist die Tauchdauer dagegen hauptsächlich durch den Sauerstoffgehalt des Blutes begrenzt. Fällt der Sauerstoff-Partialdruck unter eine individuelle Grenze, wird der Taucher ohnmächtig.
Ausgerüstet wurde Cafolla von der ligurischen Seacsub AG, einem Unternehmen mit Sitz in San Colombano Certenoli in der Provinz Genua. Mit der Leistung wollte die Athletin nicht nur zeigen, dass es möglich ist, über sich selbst hinauszuwachsen, sondern ihr liegen auch Umwelt- und Klimaschutz am Herzen. Im Rahmen der Aktion weist sie auf die zunehmend wärmer werdenden Temperaturen und die schmelzenden Permafrostschichten auf dem Planeten hin.