Xander Schauffele küsst den Claret Jug

Golfer Schauffele holt bei British Open zweiten Major-Titel

Sonntag, 21. Juli 2024 | 21:44 Uhr

Von: apa

Xander Schauffele hat nur zwei Monate nach seinem Premierenerfolg das zweite Golf-Major seiner Karriere gewonnen. Der 30-jährige US-Amerikaner triumphierte am Sonntag nach einem starken Finish bei den 152. British Open. Der Olympiasieger von Tokio 2021 setzte sich im Royal Troon GC in Schottland je zwei Schläge vor seinem Landsmann Billy Horschel und dem Engländer Justin Rose durch. Der Österreicher Sepp Straka klassierte sich nach Rang zwei im Vorjahr auf Position 22.

Schauffele spielte am Schlusstag eine 65er-Runde (sechs unter Par) und schob sich vom geteilten zweiten Zwischenrang noch am nach drei Umläufen führenden Horschel vorbei. Im Mai hatte er bei der PGA Championship in Louisville (Kentucky) seinen ersten Majorsieg eingefahren. Für den Sieg beim ältesten noch ausgetragenen Golfturnier der Welt erhielt der Kalifornier nicht nur 3,1 Mio. US-Dollar (2,85 Mio. Euro) Preisgeld, sondern auch den “Claret Jug”, die traditionsreiche silberne Weinkaraffe für den Sieger.

“Ich kann es nicht erwarten, daraus zu trinken”, sagte Schauffele. “Seinen Namen ausgesprochen mit dem Zusatz ‘Open Champion’ dahinter zu hören ist etwas, von dem ich sehr lange geträumt habe.” Zwischenzeitlich hatte auch sein Flight-Partner Rose auf der Schlussrunde die Führung inne. Mit einem Schlaggewinn auf dem letzten Loch gelang Schauffele aber die Entscheidung. “Er ist ein eiskalter Konkurrent, einer der besten Spieler der Welt – da war es schwer mitzuhalten”, meinte Rose.

Strakas Finalrunde war wie sein gesamtes Turnier von Aufs und Abs geprägt. Österreichs Nummer eins spielte mit vier Birdies und vier Bogeys eine Par-Runde, schob sich damit aber von Rang 33 nach Tag drei im Schlussklassement noch nach vorne. Am Ende wurde es 13 Schläge hinter dem Sieger sein zweitbestes Ergebnis bei den Open Championship und das viertbeste seiner Karriere bei einem Major. Auf die Top Ten fehlten Straka genau die vier Schläge, die er über dem Platzstandard lag.

“Im Großen und Ganzen bin ich mit mir zufrieden”, resümierte Straka sein Open-Abschneiden im Interview mit dem Fachportal “golfpost.de”. “Ich habe ziemlich gut gespielt teilweise, und teilweise leider auch nicht so gut.” Im Vorjahr hatte Straka als erster Österreicher ein Major unter den Top drei beendet. Dieser Chancen beraubte sich der in den USA lebende gebürtige Wiener diesmal bei anhaltend schwierigen Witterungsbedingungen mit Wind und Regen bereits auf der zweiten und dritten Runde.

Die Form des Weltranglisten-27. scheint zwei Wochen vor dem Olympia-Turnier im Le Golf National aber zu stimmen. “Ich freue mich darauf”, sagte Straka über seine zweiten Olympischen Spiele. Vor drei Jahren in Tokio hatte er bis zum Ende um die Medaillen mitgespielt und schließlich Rang zehn belegt. Nach einer Woche in Österreich reist die heimische Golf-Hoffnung am Sonntag nach Paris.

Tiefer Frust herrschte nach den British Open bei US-Superstar Tiger Woods und dem Weltranglistenzweiten Rory McIlroy aus Nordirland. Beide hatten nach Cut nach zwei Tagen verpasst. Woods zog nach der schwachen Leistung sofort Konsequenzen und erklärte seine Saison für beendet. An ein Karriereende denkt der 48-Jährige, der nach einem schweren Autounfall vom Februar 2021 und zahlreichen Operationen körperlich immer noch Probleme hat, aber laut eigenen Angaben noch lange nicht.