Von: mk
St. Christina – Auf der legendären Saslong und der Ciampinoi-3-Piste sollen zum zweiten Mal nach 1970 Alpine Skiweltmeisterschaften stattfinden. Gröden möchte in siebeneinhalb Jahren Ressourcen schonende Titelkämpfe ausrichten und will dabei auf bereits bestehende Pisten und vorwiegend vorhandene Infrastrukturen zurückgreifen. Vor kurzem wurde ein Dossier an den italienischen Wintersportverband FISI übergeben, dessen Vorstand am 9. September zwischen Gröden und dem zweiten Kandidaten Sestriere auswählen wird. Danach kann der Sieger dieser Vorwahl auf nationaler Ebene seine offizielle Kandidatur beim internationalen Skiverband FIS einreichen.
Der Skisport hat in Gröden eine lange Tradition. Sie geht bis an die Anfänge des 20. Jahrhunderts zurück, als die ersten Skitouristen in das Dolomitental kamen. Aber auch sportlich ist Gröden seit den 1960er Jahren ein Fixpunkt im internationalen Kalender. Jahr für Jahr ist die Saslong Schauplatz zweier Rennen in den schnellen Disziplinen, die am 17. und 18. Dezember 2021 bereits zum 54. Mal stattfinden werden und damit weltweit zu den renommiertesten Veranstaltungen im Skisport zählen. Absoluter Höhepunkt in der mehr als 50-jährigen Geschichte waren die Ski-Weltmeisterschaften 1970 – ein Meilenstein für Gröden, für Südtirol und nicht zuletzt den italienischen Wintersport.
Seither hat sich viel verändert – die Leidenschaft und die Begeisterung für Spitzenleistungen im Skirennsport, die das Grödner Organisationskomitee vom Saslong Classic Club auch in seinem Leitbild mit dem Slogan „Passion and Performance“ fest verankert hat, sind nach fünf Jahrzehnten genauso groß wie damals. Und deshalb ist es dem Weltcupkomitee nun ein großes Anliegen, zum zweiten Mal nach 1970 ein Großereignis rund um die legendäre Saslong auszurichten.
Die Vision einer Alpinen Ski-WM in Gröden werde von vielen Menschen und Institutionen mitgetragen. So stehe die politische Führung der Autonomen Provinz Bozen und der drei Grödner Gemeinden mit großer Überzeugung hinter dem mutigen Projekt, welches auch in der Tourismuswirtschaft Grödens absolute Befürworter hat. „Noch viel wichtiger ist aber die große Unterstützung in weiten Teilen der Bevölkerung in Gröden und auch darüber hinaus. Mit großer Begeisterung stehen viele Menschen der Idee Alpine Ski-Weltmeisterschaften 2029 gegenüber und möchten aktiv an einem internationalen Sport-Fest der Superlative mitwirken“, ist Rainer Senoner, Präsident des Saslong Classic Club, fest überzeugt.
Die Titelkämpfe sollen nachhaltig sein, weshalb die Rennen auf bereits bestehenden Pisten durchgeführt und vorwiegend vorhandene Infrastrukturen genutzt werden. „Es sollen Weltmeisterschaften werden, die den herausragenden Grödner Sportlerinnen und Sportlern die Möglichkeit geben, eine Heim-WM aktiv mitzuerleben. Ein innovatives Sportereignis, das neue Impulse setzt und die Jugend des Tals dazu animiert, Skisport zu betreiben. Und nicht zuletzt ein nachhaltiges Großevent, das neue Arbeitsplätze schafft und die lokalen Wirtschaftskreisläufe ankurbelt“, so Senoner, der mit seinem Team, den politischen Entscheidern und nicht zuletzt der Bevölkerung Grödens mit großer Spannung auf die Entscheidung des italienischen Wintersportverbandes am Donnerstag, 9. September wartet.