Von: mk
Bozen – Vier packende Rennen, ein knackiges Rahmenprogramm, technische Verbesserungen und zwei ladinische Täler im Ausnahmezustand: Das verspricht der Alpine Skiweltcup, der vom 20. bis zum 23. Dezember zunächst auf der Grödner Saslong, dann auf der Gran Risa in Alta Badia gastiert. Die beiden sportlichen Großereignisse, die jedes Jahr Tausende Skifans vor Ort anlocken und ein Millionenpublikum vor die Fernsehschirme fesseln, wurden am Donnerstag in der Noisteria in Bozen der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die große Südtiroler Ski-Party beginnt am Freitag, 20. Dezember traditionsgemäß mit dem Super-G (Startzeit 11.45 Uhr). Exakt 24 Stunden später werden die besten Skifahrer der Welt bei der klassischen Abfahrt über Kamelbuckel, Ciaslat-Wiesen und die anderen Schlüsselstellen der Saslong jagen. Gleich im Anschluss übersiedelt der Weltcup-Tross nach Alta Badia, wo auf der Gran Risa am Sonntag, 22. Dezember Riesentorlauf Nummer eins nach der Ära Marcel Hirscher auf dem Programm steht (10.00 und 13.00 Uhr). Abgeschlossen wird das Südtiroler Weltcupwochenende am Montag, 23. Dezember mit dem Parallel-Riesentorlauf (18.15 Uhr).
Bleibt das sportliche Programm im Wesentlichen unverändert, so präsentierten die beiden Veranstalter beim Medientermin in Bozen trotzdem zahlreiche Neuigkeiten. So wird beispielsweise in Gröden beim Super-G der Start verlegt. „Derzeit befindet er sich oberhalb des Sochers Sessellifts. Wir werden ihn auf gleicher Höhe belassen, allerdings weiter in Richtung Langkofel verlegen. Diese Änderung macht den Start und damit verbunden auch die TV-Bilder spektakulärer. Außerdem kommt diese Neuerung nicht nur dem Super-G zugute, sondern auch einer möglichen Sprintabfahrt mit zwei Durchgängen. Über deren Einführung wird ja seit geraumer Zeit diskutiert und möglicherweise in Zukunft Realität“, sagte Rainer Senoner, Präsident des Saslong Classic Club.
Senoner berichtete auch von großen Investitionen, die entlang der Rennstrecke getätigt wurden. „Die Liftgesellschaft Saslong SpA hat etwa neue Schneekanonen installieren lassen. Diese hochmodernen Anlagen des Südtiroler Topunternehmens Demaclenko können in derselben Zeitspanne 30 Prozent mehr Schnee produzieren. Zudem wurden die meisten A-Netze und Gleitplanen ausgetauscht.“
Neuer Qualifikationsmodus in Alta Badia
Größte sportliche Neuerung in Alta Badia ist ein völlig neuer Qualifikationsmodus für den Parallel-Riesentorlauf am Montagabend. „Auf einer Parallel-Strecke treten die Skifahrer in zwei Durchgängen gegeneinander an. Die Summe der Rennzeiten bestimmt die Startplätze beim Finale des Parallel-Riesenslaloms der besten 16 Qualifizierten. Die Qualifikationen beginnen um 15.00 Uhr, während das Finale um 18.15 Uhr ebenfalls auf den sogenannten ‚Katzenbuckeln‘ und somit auf dem letzten Abschnitt der Gran Risa-Piste stattfindet“, erklärte Andy Varallo, Präsident von Skiworldcup Alta Badia. In diesem Fall präsentiert sich Alta Badia als bahnbrechend in einer neuen, nun eigenständigen Ski-Disziplin mit eigenem Kristallpokal. Die Disziplin wird außerdem in das Programm der Weltmeisterschaft in Cortina 2021 aufgenommen.
Als weiteres Highlight präsentierte Varallo die LEITNER Ropeways VIP Lounge: „Hier dürfen sich die Gäste auf vollkommene Augenblicke, die der Gourmetküche gewidmet sind, freuen. Die Lounge befindet sich auf der Dachterrasse des Gebäudes vor der Gran-Risa-Piste. Hier besteht die Möglichkeit, den Rennen beizuwohnen und einige ruhige Stunden zu verbringen, z.B. bei einem guten Glas Wein, das mit den von erstklassigen Gourmetköchen zubereiteten Gerichten bestens harmoniert.“
Nicht nur Spitzensport vom Feinsten – das Rahmenprogramm lässt keine Wünsche offen
Großen Wert legen beide Veranstaltungsorte seit vielen Jahren nicht nur auf absoluten Spitzensport, sondern auf ein buntes Rahmenprogramm. So werden in Gröden am Freitagabend die WM-Helden von 1970 gefeiert. Die „1970 World Ski Championship Anniversary Party“, für die noch Tickets zu haben sind, beginnt um 19.30 Uhr im VIP-Zelt Saslounge im Saslong-Stadion mit Skigrößen wie Bernhard Russi, Patrick Russel, Michèle Jacot, Ingrid Lafforgue, Annerösli Zryd, Annemarie Moser-Pröll, Florence Steurer-Penz, Dumeng Giovanoli, Karl Cordin und der Südtiroler Ski-Legende Gustav Thöni. Am Dossesplatz in St. Christina wird am Freitag und Samstag Südtirol 1 On Tour seine Zelte aufschlagen. Die Saslonch Hütte und Lisa’s Alm locken Skifans mit Live Streaming, Köstlichkeiten und After Party mit Live Musik an. „Es gibt auch eine neue Merchandising-Kollektion der Marke ‚VIST‘, sowie ein neues Maskottchen mit dem Namen Camy“, so Senoner, der auch auf die Ausstellung „50 Jahre WM“ in der Saslounge mit Tafeln des Tourismusvereins St. Christina vom Ticket Point bis zum Zielareal verwies. Weltcupluft schnuppern werden hingegen 120 Kinder im Rahmen des Vitalini Speed Contest.
Ebenso umfangreich ist das Rahmenprogramm in Alta Badia. So beginnt der zweite Durchgang des Riesentorlaufs auf der Gran-Risa-Piste nach der nunmehr traditionellen Vorstellung der italienischen Kunstflugstaffel Frecce Tricolori um 12.30 Uhr über dem Zielbereich des Riesenslaloms in Alta Badia. Am Montag, 23. Dezember geht das Programm bereits um 7.15 Uhr mit SunRisa los, der vorzeitigen Öffnung der Liftanlagen und einem umfangreichen Frühstück in einigen Berghütten in Alta Badia. Die Veranstaltung ist für alle Skibegeisterten und Liebhaber von italienischen Spitzenprodukten zugänglich. „Kulinarisch voll auf ihre Kosten kommen die Skifans in der Red Bull Energy Lounge, wo sie Lifestyle, Sport und Adrenalin hautnah bei den Sportlern erleben. Um Traditionen und die ladinische Kultur geht es hingegen in Les Viles von Blizzard-Tecnica”, berichtete Varallo.
Der Sport bleibt im Mittelpunkt
Bei allem Rummel und Trubel, der rund um die Südtiroler Wintersport-Events herrscht: Herzstück des Alpinen Weltcup-Wochenendes bleiben die vier Rennen, die längst zu den weltweiten Klassikern zählen: Super-G und Abfahrt auf der Grödner Saslong am Freitag, 20. und Samstag, 21. Dezember, sowie Riesentorlauf und Parallel-Riesentorlauf auf der Gran Risa in Alta Badia am Sonntag, 22. und Montag, 23. Dezember. Dabei werden die Nachfolger der Vorjahressieger Aksel Lund Svindal (Norwegen/Super-G), Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen/Abfahrt) und des Österreichers Marcel Hirscher gesucht, der im vergangenen Jahr Riesentorlauf und Parallel-Riesentorlauf für sich entschied. Von diesen drei Topstars werden Svindal und Hirscher nach ihrem Rücktritt höchstens als Zuschauer mit von der Partie sein.