Von: ka
Wien/Bruneck – Immer wenn die Wölfe auf Wien treffen, kommt jene Bilanz zum Vorschein, die den HCP-Fans nicht besonders gut schmeckt: gegen jeden Gegner der Liga konnte Pustertal bisher gewinnen, nicht aber gegen die Capitals. Einen einzigen Punkt – bei sieben Matches – musste Wien den Südtirolern überlassen. Heute wollen die Wölfe diese Serie beenden und mit Punkten heimkehren. Sein Debüt als Kristensen-Ersatz feiert Neuzugang Ziga Pavlin, er verteidigt an der Seite von Plastino.
Das Spiel beginnt gleich mit einem Powerplay für die Wölfe, nachdem Rotter wegen Hakens vom Eis gestellt wird. Dabei riskieren sie einen Shorthander durch Gregoire einzufangen, sind in der Folge aber mit Ahl auch zwei Mal gefährlich. Nach einem Check von Willcox muss der HCP bald darauf selbst in Unterzahl agieren, was aber souverän gelingt. Nach einer Großchance für Harju muss Brunner für zwei Minuten in die Box. Erneut gelingt den Caps fast wieder ein Shorthander (Wall), doch dann können die Wölfe anschreiben: Hannoun tankt sich auf rechts durch, passt quer auf den aufgerückten Pavlin und der Neuzugang schießt per Direktabnahme zum 0:1 ein (14. Minute). Die Hausherren versuchen daraufhin aus allen Lagen, den Puck aufs Tor zubringen, doch Sholl ist nicht zu bezwingen. Zwei Minuten vor Schluss lässt sich Wiens Bad Boy Gregoire (57 Strafminuten) bei einem Bully im Angriffsdrittel gleich zwei Mal identisch vom Linesman verwarnen und muss dadurch auf die Strafbank. Das folgende Überzahlspiel nutzen die Wölfe eiskalt: Archambault bringt die Scheibe vors Tor, und Bardaro lenkt sie vor Starkbaum entscheidend ab – 0:2 (19. Minute).
Das zweite Drittel verläuft spektakulär, mit Riesenchancen im Minutentakt auf beiden Seiten. Die besseren haben zunächst die Wölfe, Archambault (23., allein aufs Tor) und Harju (25., Onetimer) scheitern aber. Ein vermeintliches 1:2 durch Sheppard wird nach Videostudium zu Recht wegen Tormannbehinderung aberkannt (26.). Gleich darauf schickt Ege Archambault mit einem Traumpass über die Bande auf die Reise, Starkbaum stellt sich ihm in den Weg. Es gibt Penalty, den die Nummer 93 jedoch nicht verwerten kann. In der 29. Minute bedient Bradley von hinter dem Tor Sheppard und der 394-fache NHL-Spieler schießt zum 1:2 ein. Postwendend zieht Archambault nach Steilpass Roy zum wiederholten Male auf Starkbaum zu und diesmal versenkt der Topscorer der Wölfe die Scheibe im Netz – 1:3 (30.). Es vergeht wieder keine Minute, und die 3.400 in der Halle können wieder jubeln: Finkelstein überrascht mit einem gefinkelten Schuss aus spitzem Winkel Sholl, 2:3 nach 31 Minuten. Danach werden die Hausherren stärker, doch Sholl ist stets zur Stelle, und auch der HCP kontert immer wieder gefährlich, kann aber nicht weiter erhöhen.
Im Schlussabschnitt verwalten die Wölfe den knappen Vorsprung und setzen (erfolgreich) alles daran, die Gastgeber nie im Slot zum Abschluss kommen zu lassen. Mit großer taktischer Disziplin und viel Laufarbeit und Kampfgeist lassen sie dadurch keine wirklichen Chancen der Capitals mehr zu; einzig bei einem Getümmel vor dem Gehäuse kurz vor Schluss muss Sholl noch zwei Mal eingreifen (gegen Hartl und Preiser). Ahl trifft mit einem Befreiungsschlag in der Schlussminute nur die Stange des leeren Tors, und so bleibt es beim 2:3 und dem ersten Sieg des HC Pustertal gegen Wien. Vor allem bringen die Wölfe damit drei wertvolle Punkte im Kampf um Platz 10 mit nach Hause, die in der Schlussabrechnung Gold wert sein könnten.
Weiter geht es bereits am Dienstagabend in Asiago, wo im direkten Duell die Qualifikation für die Pre-Playoffs auf dem Spiel steht. Spielbeginn in Asiago ist 19:45 Uhr.