Von: luk
Der Gsiesertal Lauf, der zweitwichtigste Skimarathon Italiens und eine wichtige Euroloppet-Etappe, an dem auch schon hochkarätige Legenden des Langlaufs wie Bjørn Dæhlie und Ole Einar Bjørndalen teilgenommen haben, hat mit den ersten Rennen begonnen. Heute war im Südtiroler Gsiesertal der Auftakt des zweitägigen Rennprogramms, das an diesem Wochenende zum 35. Mal stattfindet und bei dem die Athleten heute das CT-Rennen bestritten haben.
Die Rennstrecken waren 30 bzw. 42 km lang, auf der 42 km-Distanz triumphierte der Olympiasieger des Teams Futura Evgenj Dementiev (1:52.52) vor Francesco Ferrari (1:54.26) und Simone Bosin (1.54.42). Bei den Frauen wurde Antonella Confortola (2:19.25) weit hinter Franziska Müller (2:16.23) nur zweite, aber ihr eigentliches Rennen ist das morgige in FT. Dritte wurde Chiara Caminada (2:22).
Auf der 30 km-Strecke waren die Italiener ganz groß dabei mit Riccardo Mich (1:19.02), gefolgt von Lorenzo Busin (1:19.05) und Manuel Amhof (1:19.11); bei den Frauen hingegen erreichte eine ungläubige Federica Simeoni (1:41.14) den ersten Platz vor Ester Valle (1:45.09) und Melina Mayer (1:53.20) aus der Schweiz. Das schöne, vollkommen verschneite Südtiroler Tal gab das Startzeichen zum Rennen auf perfekt präparierten Strecken und bei idyllischen Rennbedingungen. Ein Rennen zwischen St. Martin/Gsies, Pichl, Taisten und St. Magdalena, aus reiner Freude an der körperlichen Anstrengung und um die lobenswerte Arbeit der 450 freiwilligen Helfer und Helferinnen, die an der Organisation beteiligt waren, am eigenen Leib zu erfahren.
Das Rennen startete sofort ohne Verzug, obwohl der Schnee wegen der Luftfeuchtigkeit etwas langsam war, mit Dementiev in der kleinen Gruppe an der Spitze, auch wenn er hier noch etwas zurück lag, nämlich auf dem sechsten Platz. Zwischen Innerpichl und St. Magdalena ging der Russe in Führung, hängte alle anderen ab und fuhr einsam durchs Ziel: „Ein super Rennen sowohl wegen der Wetter- als auch wegen der Streckenbedingungen. Für mich war es das erste Mal hier im Gsiesertal, aber ich werde bestimmt wiederkommen.“ Dementiev lief den anderen auf den Steigungen davon und ließ die Italiener weit hinter sich, die sich um den zweiten und dritten Platz schlugen, wobei beide „ebenbürtig“ in St. Magdalena ankamen, Francesco Ferrari aber am Ende kurz vor Simone Bosin über die Ziellinie fuhr. Ferrari legte ein gutes Rennen hin, war immer in der Spitzengruppe und schaffte es, sich vom vierten auf den dritten und am Ende auf den zweiten Platz vorzuarbeiten.
Franziska Müller legte hingegen ein einsames Rennen hin, mit Ausnahme des Abschnitts bei Taisten, wo Confortola ein wenig aufholte, womit die Situation genau spiegelverkehrt im Vergleich zum letzten Jahr war, auch wenn damals das Rennen über 30 km ging: „Ich freue mich sehr, das Rennen war wirklich nicht leicht, aber hier verschafft es einem doch immer wieder Genugtuung.“ Zweite wurde Antonella Confortola, aber wie schon gesagt, wird sie morgen beim Italien Cup die Spitzenfavoritin sein: „Meine Arme haben nicht mitgespielt, ich hatte Schwierigkeiten bei der Steigung und musste den Schaden begrenzen. Es ist schön hier bei all diesen Leuten dabei zu sein“. Dritte wurde Chiara Caminada, die noch nie im Skatingstil und zum ersten Mal jetzt im Klassikstil das Siegertreppchen bestiegen hat.
Spannend war auch das 30 km-Rennen mit einem „klugen“ Riccardo Mich, der sich für die kurze Strecke entschieden hatte und damit nicht gegen den harten Konkurrenten Dementiev antreten musste, trotz seiner guten Kondition und einer guten Platzierung an der „schicksalsträchtigen“ Gabelung. Zufrieden war auch Lorenzo Busin, der gegen Ende ein wenig abgehängt wurde, es aber trotzdem schaffte, den zweiten Platz zu erringen; Amhof, der Dritter wurde, legte eine „linearere“ Leistung hin, genau wie die Siegerin über 30 km bei den Frauen, Federica Simeoni, die von Anfang bis Ende in Führung war und halb ungläubig, halb berauscht ins Ziel lief: „Ich wusste nicht, dass ich Erste war, es war eine Überraschung, als ich den Siegerkranz erhielt, ich kann gar nicht sagen, wie zufrieden ich bin!“ Das 30 km-Rennen der Frauen war das Rennen der unerwarteten Überraschungen, denn auch Ester Valle errang einen überraschenden zweiten Platz, während die Schweizerin Melina Mayer den dritten Platz errang und einige Minuten brauchte, um sich vor Freude wieder einzukriegen.
Am Ende des Tages gab es noch einen weiteren Erfolg mit dem Mini-Gsieser mit vielen Kindern und Jugendlichen auf den Skiern.
Morgen geht es weiter im Skatingstil über dieselben Distanzen, 30 und 42 km, und dann werden die Rennen auch live von 9.20 bis 11.00 Uhr auf Rai Sport übertragen.
Informationen: www.valcasies.com
30 km CT Men
1. Mich Riccardo Team Futura 1:19.02,6; 2. Busin Lorenzo Sci Club Val Biois 1:19.05,1; 3. Amhof Manuel I-Niederdorf 1:19.11,3; 4. Tanel Matteo Team Trentino Robinson 1:19.26,1; 5. Völz Christian D-Isny 1:19.26,3; 6. Lentsch Urban Team Tiroler Oberland 1:19.26,5; 7. Kargruber Reinhard Team Futura 1:19.27,1; 8. Niederkofler Christian Team Futura 1:21.14,8; 9. Doppelreiter Martin Skimarathon Team Aus. 1:21.15,3; 10. Waidelich Benjamin Rossignol Racingteam 1:21.18,4
30 km CT Ladies
1. Simeoni Federica Sport Auer Obertilli 1:41.14,4; 2. Valle Ester U.S. Aldo Moro Paluzza 1:45.09,8; 3. Mayer Melina Scardanal Bonaduz 1:53.20,7; 4. Stoll Brigitte Rg 5v Loipe 1:53.48,6; 5. Milazzi-Reitner Monika Sport Union Klagenfurt 1:56.05,4; 6. Nebel Antje Xc-Ski.De A|N Skimar. 1:56.19,2; 7. Andersen Nina Kuhmo-Ski 1:57.23,8; 8. Rees Lay Holly Gb-Dalry Edinburgh 1:59.13,6; 9. Mariani Silvia Vasabroke Poiana 2:01.53,2; 10. Hofer Barbara Wsv Neustift Nordisch 2:02.09,5
42 km CT Men
1. Dementiev Eugeny Team Futura 1:52.52,0; 2. Ferrari Francesco Team Trentino Robinson 1:54.26,9; 3. Bosin Simone Team Futura 1:54.42,6; 4. Rohde Florian Atomic/Leki Nordic T.. 1:55.16,8; 5. Conti Tiziano I-Tesero (TN) 1:55.19,7; 6. Frasnelli Loris Team Trentino Robinson 1:56.25,6; 7. Bormolini Thomas Team Trentino Robinson 1:56.26,8; 8. Paredi Simone GS Esercito 1:56.35,3; 9. Bormolini Nicolas Team Trentino Robinson 1:58.49,3; 10. Carrara Bruno Team Futura 1:58.49,6
42 km CT Ladies
1. Müller Franziska Team Forever Nordic 2:16.23,7; 2. Confortola Antonella Sci Nordico Sportful 2:19.25,5; 3. Caminada Chiara I-Brienno 2:22.00,1; 4. Tanner Petra Skimarathon Team Aus. 2:30.57,8; 5. Forstner Renate Tsv Rosenheim 2:35.06,7; 6. Monteleone Marzia Us Dolomitica Predazzo 2:48.55,1; 7. Hoppe Greta Sc Rosenheim 2:50.35,2; 8. Paluselli Lara I-Tesero 2:55.09,8; 9. Nones Rita G.S.Castello di Fiemme 2:57.20,3; 10. Varesco Gaia U.S Stella Alpina 2:59.35,3