Von: apa
Die Schweizer Männer haben im alpinen Ski-Weltcup den nächsten Doppelsieg eingefahren. Weltmeister Marco Odermatt setzte sich am Sonntag im Super-G in Crans-Montana vor Landsmann Alexis Monney (+0,28 Sek.) durch, Dritter war der Südtiroler Dominik Paris (+0,39). Als bestem Vertreter des ÖSV-Teams blieb Riesentorlauf-Weltmeister Raphael Haaser der vierte Platz (+0,51). Lukas Feurstein (+0,75) wurde Neunter, Andreas Ploier (+0,90) Elfter, Stefan Eichberger (+0,93) Zwölfter.
Daniel Hemetsberger (+0,98) wurde 15., Vincent Kriechmayr (+1,09) verlor als 17. in der Super-G-Wertung jede Chance auf die kleine Kristallkugel. Der Oberösterreicher liegt bei zwei ausständigen Rennen 205 Punkte hinter Odermatt, zwischen die beiden schob sich mit seinem fünften Platz Mattia Casse. Der Italiener hat allerdings 181 Punkte Rückstand auf Odermatt, dem die Kugel nur noch theoretisch zu entreißen ist. Auch im Gesamtweltcup sieht es für ihn bei 500 Punkten Vorsprung auf den Techniker Henrik Kristoffersen gut aus.
Odermatt freute sich über Erfolg für Skimarke
“Ich habe schon gestern gewusst, es war ein großer Schritt in die Richtung große Kugel, und heute natürlich noch ein größerer”, sagte der Schweizer im ORF-Interview. Am Samstag hatte er hinter seinem Landsmann Franjo von Allmen den zweiten Platz belegt, knapp 24 Stunden später feierte er seinen 45. Weltcup-Sieg und seinen achten in dieser Saison. “Ich versuche immer, Vollgas zu geben. Ich habe ein Superteam mit den Coaches, aber auch mit dem Serviceteam, mit Stöckli. Es hat heute wieder super funktioniert, es ist heute der erste Stöckli-Doppelsieg der Geschichte”, merkte Odermatt an.
“Es war, glaube ich, eine sehr gute Fahrt. Ich bin zufrieden. Ein bisschen was wäre sicher noch drinnen gewesen”, begann Haaser sein Resümee. “Es ist zwar schon viel Gelände drinnen, aber du bist von der Kurssetzung irgendwo auch limitiert, weil man einfach einen Speed braucht. Es ist sicher ausbaufähig”, sprach er die Eigenheiten der nächsten WM-Strecke 2027 an. In der Abfahrt war der Tiroler am Vortag bei einem Schweizer Triple-Erfolg nur 48. gewesen. “In der Abfahrt habe ich noch ein bisschen Arbeit vor mir”, sagte er.
Feurstein verlor nach Raketenstart Tempo
Feurstein war oben sogar schneller als Odermatt und nach der zweiten Zwischenzeit weit voraus, verlor dann in den weiteren Sektoren aber viel Zeit. “Ich habe gespürt, dass ich es oben gut erwischt habe, habe den Trieb probiert mitzunehmen, die entscheidende Linkskurve ist mir auch relativ gut geglückt”, erklärte der Vorarlberger. “Aber dann war es in dem Abschnitt schon relativ weich, dann hat es so weggeschmiert. Mit dem habe ich nicht ganz so gerechnet, dann hat es mich bei der einen Welle einen halben Meter, Meter zu weit versetzt.” Mit der Platzierung sei er aber trotzdem zufrieden.
Ploier kam nach seinem erfolgreichen Europacup-Trip nach Sarajevo – Sieg am Freitag, Dritter am Samstag – erst in der Nacht an, um auch im Weltcup an den Start gehen zu können. “Jetzt habe ich es einmal halbwegs runtergebracht”, sagte der Oberösterreicher. Nach einem Sturz 2023 in Gröden sei er in einer “Negativspirale” gefangen gewesen, “da ist es brutal schwer, dass man wieder herauskommt”. Platz elf bedeutete für den 27-Jährigen das bisher beste Weltcup-Ergebnis seiner Karriere. Für die nächste Saison will sich Ploier über die Europacup-Gesamtwertung einen Fixplatz herausfahren.
Nächste Station im Männer-Weltcup ist Kranjska Gora, wo Odermatt seinen Gesamterfolg auch rechnerisch fixieren kann. In Slowenien steht am kommenden Samstag ein Riesentorlauf und tags darauf ein Slalom auf dem Programm.
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