Von: apa
Raphael Haaser hat die zweite österreichische Medaille bei der Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm geholt. Beim fulminanten Sieg des Schweizers Marco Odermatt im Super-G gewann der Tiroler am Freitag Silber, Bronze sicherte sich der Norweger Adrian Smiseth Sejersted (+1,15). Odermatt nahm Haaser exakt eine Sekunde ab. Vincent Kriechmayr (+1,20) belegte den vierten Platz, Stefan Babinsky (+1,30) war Sechster. Lukas Feurstein (+2,02) verpasste bei seinem WM-Debüt knapp die Top Ten.
Keiner der vier Österreicher erwischte auf dem von ÖSV-Speedcoach Sepp Brunner gesetzten Kurs einen fehlerlosen Lauf – im Gegensatz zu Odermatt. Haaser konnte nur im oberen Teil mit dem Schweizer mithalten. “Nach der Mittelstation bin ich den Hang vielleicht ein bisschen zu viel in der Gegend herumgefahren, dann vor dem Xandl-Sprung bin ich einmal bisschen zu früh am Innenski gewesen, da hat es mir die Ski auseinandergerissen”, sagte er. “Aber im Großen und Ganzen war es wieder eine solide Vorstellung.”
Odermatt gewann damit nach seinen Siegen in Abfahrt und Riesentorlauf 2023 auch in seiner dritten Disziplin eine WM-Goldmedaille. Der 27-Jährige ist der erste Schweizer Super-G-Weltmeister seit Didier Cuche 2009 in Val d’Isere. Er ist Nachfolger des Kanadiers James Crawford, der diesmal mit der Entscheidung nichts zu tun hatte und 3,41 Sekunden Rückstand ausfasste.
Kriechmayr einen Hauch hinter Podest
Für Haaser war es die zweite WM-Medaille nach Bronze in der Kombination 2023. Der 27-Jährige erlebte in Saalbach ein Wechselbad der Gefühle: Am Vortag hatte sich seine ältere Schwester Ricarda im Frauen-Super-G schwer am Knie verletzt. Ihr Kreuzbandriss wurde mittlerweile in Hochrum operativ behandelt, die Saison endete damit vorzeitig.
Kriechmayr verpasste die Bronzemedaille nur um fünf Hundertstelsekunden. Der Oberösterreicher bestritt sein erstes Rennen seit seinem Sturz in Wengen, wo er sich eine Innenbandzerrung im rechten Knie zugezogen hatte. “Vierter ist immer undankbar, aber es war einfach keine gute Fahrt”, meinte er. “Ich hätte natürlich gerne eine Medaille geholt, aber es sei, wie es sei. Dann muss ich halt bei der Abfahrt andrücken.” Die Knieverletzung sei “eine Kleinigkeit, das beeinflusst mich gar nicht”.
Babinsky meinte, er könne sich nichts vorwerfen. “Ich habe mir vorgenommen, gnadenlos zu attackieren, du musst die Bereitschaft zum Risiko haben, auch dass Fehler passieren. Es war schon eine recht coole Fahrt”, sagte der Steirer. “Odi ist ein Wahnsinn, allergrößten Respekt.”
Übrige Schweizer weiter hinten
Auf den fünften Platz fuhr der Norweger Fredrik Möller (+1,22), der Südtiroler Dominik Paris war ex aequo mit dem US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle (+1,31) Siebenter. Von den übrigen Schweizern war Stefan Rogentin (+1,68) als Neunter der beste. An Franjo von Allmen (+2,05) lief das Rennen vorbei, Alexis Monney schied aus. Nicht am Start war der Kanadier Cameron Alexander, der seit seinem Sturz im zweiten Abfahrtstraining am Donnerstag mit Knieschmerzen kämpft.
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