Von: mho
Bozen – Bis vor wenigen Monaten war es Utopie, auch nur daran zu denken, jetzt ist es Realität: der HCB Südtirol Alperia steht im Endspiel der Erste Bank Eishockey Liga. Der Gegner steht seit gestern fest und heißt wie bereits im Jahr 2014 (als die Foxes den Titel gleich im ersten Jahr der EBEL-Zugehörigkeit gewannen) Red Bull Salzburg. Dieses Endspiel ist nach vier Jahren eine Neuauflage mit den Mozartstädtern als der große Favorit und den weißroten „Underdogs”, welche eine weitere Seite Geschichte schreiben wollen.
In der Saison 2013/14 lagen Egger & Co. immer in der oberen Tabellenhälfte, heuer hingegen starteten die Bozner vom letzten Tabellenplatz aus, welchen sie erst zu Beginn des Jahres abgegeben haben, und qualifizierten sich für die Playoffs erst im allerletzten Spiel der Qualification Round. Die Serie gegen die Red Bulls wird erstklassiges Eishockey bieten und für hohe Spannung sorgen: auf den Sieger wartet die Karl Nedwed Trophy.
Die Qualifikation für die Champions Hockey League haben die Foxes bereits sicher in der Tasche. Das Erreichen des Endspieles seitens der Salzburger hat den Weißroten die Teilnahme an dieser internationalen Meisterschaft als bestplatziertes Team der Playoffs gesichert (unabhängig von einem eventuellen Endsieg, denn die Vienna als Sieger der Regular Season und Salzburg als bestplatziertes Team in der Pick Round nach dem Tabellenführer sind bereits fix qualifiziert).
Die vorangegangenen Saisonspiele
Die vier Spiele der Regular Season zwischen Bozen und Salzburg waren bis zur Schlusssirene immer hart umkämpft und verliefen mehr als ausgeglichen: es gab je zwei Siege, einen zuhause und einen auswärts. Die Foxes gewannen in der Eisarena von Salzburg mit 2:1 und verloren das Heimspiel mit 3:2. Die Red Bull gewannen das nächste Heimspiel mit 2:1 und verloren in Bozen mit 4:3. Dieses Match vom 3. Jänner läutete den Umschwung für Bozen ein: mit den drei Punkten aus diesem Spiel – auch dank des Einsatzes von Markus Gander, welcher sich beim Abwehren eines gegnerischen Schusses am Unterkiefer verletzte – gab das Team von Coach Kai Suikkanen endlich die rote Laterne ab und begann die lange Aufholjagd Richtung Playoff.
Die Top Scorer
In den Reihen der Red Bulls spielen zwei der besten Top Scorer der Liga. John Hughes hat sich in den Playoffs als einer der Leader mit 14 Punkten (4 Tore und 10 Assists) aus 12 Spielen bestätigt. Es folgt Ryan Duncan mit 13 Punkten (6 Tore – bester Torschütze – und 7 Assists). Bei Bozen führt in dieser Wertung Mike Angelidis mit 8 Punkten (je 4 Tore bzw. Assists), ihm auf den Fersen folgen Austin Smith (7 Punkte, 3+4) und ein Verteidigerpaar „on fire”: Matt Tomassoni und Robin Gartner haben jeweils 7 Punkte erzielt, beide mit je einem Tor und sechs Assists. Bester Torschütze hingegen ist Alex Petan mit fünf Treffern.
Die Torhüter
Eines der Erfolgsgeheimnisse für den Endsieg könnte die Verfassung der zwei Goalies sein. Dies hat Bozen in den Viertel- und Halbfinalspielen mit einem blendend aufgelegten Pekka Tuokkola aufgezeigt. Der finnische Torhüter hat in 11 Spielen nur 20 Tore bei 358 abgegebenen Schüssen zugelassen, das entspricht einer fantastischen Fangquote von 94,1%. Bei den Red Bull liegt Bernhard Starkbaum an vierter Stelle dieser speziellen Rangliste mit 91% (30 kassierte Tore bei 386 abgegebenen Torschüssen).
Die Special Teams
Nach einer langen Negativserie zu Beginn der Playoffs zeigte sich das Powerplay der Bozner in den letzten Spielen stark verbessert, indem sie in Überzahl vier Tore erzielten, dies entspricht einer Trefferausbeute von 15,8% (sechs erzielte Tore bei 38 Möglichkeiten). Hier ist Salzburg mit 10 Treffern aus 46 Powerplays eindeutig besser, kassierte aber auch ein Tor: die Erfolgsquote des Teams von Coach Greg Poss liegt bei 21,7%.
Im Penalty Killing hingegen liegen die Foxes eindeutig im Vorteil: mit 90,5% haben die Weißroten ganze vier Tore in 42 Unterzahlspielen zugelassen und diese Special Teams sind eine der Stärken der Bozner. Die Red Bulls haben 7 Tore bei 35 Penalty Killings erhalten, was einem Anteil von 80% entspricht.
Das Publikum
In dieser Playoff Serie hat sich das Publikum der Eiswelle einmal mehr als der siebte Mann auf dem Eis bestätigt. Der HCB hat in dieser Finalserie mit 5.536 Zuschauern den höchsten Durchschnitt der EBEL und hält den Saisonrekord mit 7200 Zuschauern in Spiel 4 gegen die Vienna (27.680 Zuschauer in 5 Spielen). Der Durchschnitt von Salzburg liegt – bedingt auch durch ein kleineres Fassungsvermögen des Stadions – etwas tiefer: 3.051 Zuschauer pro Spiel, hier wird eine „Zuwanderung“ von weißroten Fans erwartet.
„Salzburg ist mit Sicherheit eine gute Mannschaft und die mit der höchsten Qualität”, erklärt Kapitän Alexander Egger, der 2014 den Pokal in die Höhe gestemmt hat, „aber wir sind heiß. Für den Sieg müssen wir die kleinen Dinge gut machen, die sich bietenden Chancen verwerten und in der Defensive gut und kompakt wie in den Spielen gegen die Vienna stehen. Uns ist bewusst, dass wir einen großartigen Torhüter haben und seine Leistung wird wesentlich sein. Von großer Bedeutung könnten auch die Special Teams sein: letzthin hat das Powerplay wieder besser funktioniert und wir müssen auch im Penaltykilling weiterhin effizient bleiben“.
Matt Tomassoni war bereits beim EBEL-Gewinn vor vier Jahren dabei, kehrte dieses Jahr wieder nach Bozen zurück und ist für sein zweites Finale im weißroten Trikot bereit. „Es war eine Saison mit Höhen und Tiefen”, stellt der amerikanische Verteidiger fest, „es ist aber schön in diesem Moment dabei sein zu können. Dieses Jahr ist grundverschieden von dem damaligen, wo wir immer vorne mitgemischt haben, verlaufen. Heuer sind wir von hinten gestartet, aber wir können auch auf den höchsten Platz aufsteigen. Salzburg? Ich glaube, dass sich im Vergleich zu vier Jahren wenig verändert hat, die Mannschaft ist sehr solide und besitzt jede Menge an Qualität. Wir sind aber bereit und haben bereits bewiesen, dass wir es mit jedem aufnehmen können”.
Die Serie der „best of seven” beginnt am 8. und 9. April 2018 mit Spiel 1 (Beginn um 14,00 Uhr) und Spiel 2 (Beginn um 19,20 Uhr) in der Eisarena von Salzburg (TV-Direktübertragung auf Video33). Spiel 3 und 4 folgen hingegen in der Eiswelle am 12. Und 13. April, Anpfiff ist für beide Matches um 20,20 Uhr.
Preise und Vorverkauf: https://www.hcb.net/de/preise-und-info-playoffs-finalspiele-hcb-suedtirol-alperia-vs-ec-red-bull-salzburg/
INFO: alle Plätze der Seitentribünen (A, C und G) sind nummeriert; die Plätze der Sektoren D/H und B hingegen sind nicht nummeriert.
Spieltermine Finale EBEL 2017/18
EC Red Bull Salzburg vs HCB Südtirol Alperia
Spiel 1, Eisarena Salzburg, Sonntag 8. April um 14,00 Uhr (live on Video33, Servus TV, Sky Austria)
Spiel 2, Eisarena Salzburg, Montag 9. April um 19,20 Uhr (live on Video33, Servus TV, Sky Austria)
Spiel 3, Eiswelle Bozen, Donnerstag 12. April um 20,20 Uhr
Spiel 4, Eiswelle Bozen, Freitag 13. April um 20,20 Uhr
wenn notwendig
Spiel 5, Eisarena Salzburg, Sonntag 15. April um 17,20 Uhr (live on Video33, Servus TV, Sky Austria)
Spiel 6, Eiswelle Bozen, Dienstag 17. April um 20,20 Uhr
Spiel 7, Eisarena Salzburg, Freitag 20. April um 20,20 Uhr (live on Video33, Servus TV, Sky Austria)