Von: bba
Bruneck – Der HC Pustertal arbeitet derzeit an mehreren Fronten. Es gilt noch die vergangene Saison abzuschließen, wenn auch sportlich schon länger der Vorhang gefallen war. Die Wölfe wären als Tabellenführer der Alps Hockey League in die Playoffs gegangen. Rückblickend bleibt ein holpriger, unkonstanter Herbst mit
Trainerentlassung, ein durchaus starker Winter mit verlorenem Finale um den „Scudetto“ hängen.
Stark haben sich die Wölfe ab Mitte Februar bis zum AHL-Playoff präsentiert, daran will man anknüpfen. Auch wenn es nicht vollkommen klar ist, wie die Saison 2020/21 ausschaut, so ist eine zukunftsträchtige Entscheidung bereits gefallen: der neue Trainer hat einen Namen – und ist im internationalen Eishockey dazu ein recht bekanntes Gesicht.
Luciano Basile kommt in die Rienzstadt. Der Eishockeyfachmann begann seine Trainerkarriere bereits in jungen Jahren und verbrachte beinahe die ganzen 90er Jahre im italienischen Eishockey. Dort hießen die Stationen Brixen, Varese, Asiago, Fiemme, Fassa. Über Spanien und Deutschland kam der heute 60-jährige nach Frankreich, wo sich seine Arbeit in 15 Jahren auf nur zwei Vereine beschränkte: zehn Jahre in Briancon und fünf Jahre bei GAP. Bei beiden benachbarten Vereinen im Südosten Frankreichs prägte die Arbeit desKanadiers eine ganze Ära – insgesamt stehen nicht weniger als drei Meistertitel, fünf Cupsiege und vier Auszeichnungen zum „Trainer des Jahres“ in Frankreich zu Buche.
Seit 2011 betreut Basile auch die spanische Nationalmannschaft. Sein Debut als Nationaltrainer feierte er ausgerechnet bei der WM 2011 in Budapest gegen Italien (0:2, Torschützen Iannone und Helfer). Inzwischen geht Basile auch hier in seine zehnte Saison.
Der dreifache Familienvater wird mit Frau und zwei Kindern in der Rienzstadt erwartet. Basile gilt als Verfechter des schnellen, aggressiven Eishockeys. Dies erfordert intensives Eislaufen und strukturiertes Forechecking.Basile dazu: „Ich habe von meinen Freunden Diego Scandella und Maurizio Mansi nur Gutes über Stadt und Leute gehört. Mir hat auch imponiert wie die Vereinsverantwortlichen beim HC Pustertal mit der aktuellen Situation im Eishockey umgehen und positiv an die zukünftigen Aufgaben herangehen. Ich freue mich auf die neue Herausforderung und meine Rückkehr nach Italien.“
Mit dem neuen Trainer geht bei den Wölfen eine größer angelegte Planung für die Zukunft einher. Die neue Arena in Bruneck mit ihren Möglichkeiten, sowie der Anspruch eines starken HCP und einer zukunftsorientierter Ausbildung, sind Ansporn für die Macher im Pustertal. Es gibt große Bestrebungen und bereits Gespräche ein sportlich nachhaltiges Konstrukt auf die Beine zu stellen. Darin könnten mehrere Vereine sowie eine neu aufgestellte Kompetenzgruppe für den sportlichen Bereich eine Rolle spielen. Fest steht, dass der ehemalige HCP-Crack Patrick Bona ein Puzzle-Teil dieser Gruppe wird.
Neben dem sportlichen Entwicklungsprozess steht die Weiterentwicklung des Vereins auf der Agenda. Das neue Stadion und die Zukunftsvision einer höheren Liga erfordern auch im organisatorischen Bereich eine weitere Professionalisierung, der sich die Macher in den nächsten Monaten verstärkt widmen werden.