Von: mk
Wolkenstein – Am Samstag, den 17. Juni 2017 findet die achte Auflage des HERO Südtirol Dolomites mit Start und Ziel in Wolkenstein statt. Der Mountainbikemarathon rund um den Sellastock und den Langkofel gehört erneut zur UCI Marathons Series, dem Weltcup der Langstreckenrennen. Unter den 4017 Teilnehmern aus 45 Nationen befinden sich viele Weltklasseathleten, so auch die drei Erstplatzierten der letztjährigen Ausgabe. Die Damen starten um 7.10 Uhr, die Herren um 7.20 Uhr.
Die Marathonstrecke führt durch Gröden, Alta Badia, Arabba, das Fassatal und die Seiser Alm. Sie misst 86 km und weist einen Höhenunterschied von 4.500 Metern auf. Der kurze Parcours ist 60 km lang, die Teilnehmer müssen einen Höhenunterschied von 3200 Metern bewältigen. Die Ankunft der Sieger ist um 10.45 Uhr (60 km), bzw. 11.45 Uhr (86 km) vorgesehen.
Die Topfavoriten bei den Herren
Zu den Topfavoriten bei den Herren gehören die drei Erstplatzierten von 2016: Leonardo Leon Hector Paez aus Kolumbien, Markus Kaufmann aus Deutschland und Daniele Mensi aus Italien. Paez ist mit vier Siegen Rekordhalter des HERO. Bei der WM 2015 in Gröden errang der 34-jährige Ausnahmeathlet hinter Alban Lakata (AUT) und Christoph Sauser (SUI) die Bronzemedaille.
„Der Parcours ist wie geschaffen für meine Körpereigenschaften“, sagt Paez. Dies bezeugen auch seine vier Siege, drei davon hintereinander (2012, 2013, 2014). „Derzeit bin ich aber nicht in Bestform, weil ich letzthin krank war. Bis zum Rennen möchte ich mich wieder erholen. Ich weiß, dass ich über gute Bergsteigerqualitäten verfüge, ausdauernd und zäh bin, um lange und schwierige Anstiege zu meistern. Deshalb bin ich zuversichtlich und komme ich mit einer gewissen Gelassenheit nach Gröden.
Ziel des Vorjahrszweiten und zweifachen Deutschen Marathonmeisters, Markus Kaufmann, ist es hingegen wieder ein Podestplatz beim HERO zu erobern.
„Die Strecke und der Höhenunterschied des HERO liegen mir besonders. In Gröden habe ich mit einem 6. Platz auch mein bisher bestes WM-Ergebnis erzielt. Deshalb hoffe ich auch heuer aufs Podest zu steigen. Ich habe Respekt vor dem Rennen, weil es sehr extrem ist; Angst, aber auch Vorfreude. Ich hatte ein schwaches Frühjahr, die Saison war bisher eher durchwachsen, weil ich mir zu viel vorgenommen habe. Zuletzt war ich zwei Wochen lang beim Höhentraining in Livigno, und das hat mir gut getan.
Daniele Mensi hat in dieser Saison bereits mit zwei Marathonsiegen aufhorchen lassen. Der 28-Jährige aus Vicenza möchte sein gutes Ergebnis vom Vorjahr (dritter Platz) zumindest wiederholen
„Ich will es nicht verschreien, aber ich peile heuer einen besseren Platz als im Vorjahr an. Meine Vorbereitung habe ich so ausgelegt, dass ich ab Mitte Juni in Form komme. Nach dem HERO findet die WM in Deutschland statt, dann ein Alpine Cup-Rennen in Frankreich und die Italienmeisterschaft. Zudem möchte ich mich für die WM in Deutschland qualifizieren. Der Alpencup in Schladming hat mir dazu gedient, meine Kondition zu verbessern.“
Ein weiterer Favorit auf den HERO-Sieg ist der Schweizer Urs Huber. 2014 war er in Gröden Zweiter. 2016 hat er gemeinsam mit Karl Platt (GER) das Etappenrennen Cape Epic in Südafrika gewonnen. Italien ist mit den Marathonspezialisten Juri Ragnoli (2. 2011), Luca Ronchi, Cristian Cominelli und Tony Longo vertreten. Der Schweizer Arnaud Rapillard, die Belgier Frans Claes und Sebastien Carabin kommen ebenso für einen Spitzenplatz in Frage wie die Franzosen Rémi Laffont und Vincent Arnaud, Sieger der MB Race Culture Vélo. Am Start sind auch der WM-Elfte von Gröden und Transalp-Sieger Daniel Geismayr aus Österreich sowie Jochen Käß aus Deutschland (Sechster 2016).
Die Topfavoriten bei den Damen
Bei den Damen stechen die Namen von Kathrin Schwing (D), HERO Siegerin 2011 und 2012, der Polin Michalina Ziolkowska (Zweite 2014 und 2016), dann der letztjährigen Drittplatzierten Maria Cristina Nisi aus Italien sowie ihrer Landsfrauen, den mehrfachen italienischen XCO- und Marathonmeisterinnen Annabella Stropparo und Elena Gaddoni (2. 2013) hervor. Aus Österreichisch kommt die Ausdauerspezialistin Verena Krenslehner (2. 2012).
„Weil der HERO erfahrungsgemäß schnell angegangen wird, ist es wichtig von Beginn an mitzugehen“, sagt Katrin Schwing. „Obwohl junge Fahrerinnen nach vorne drängen, bin ich zuversichtlich unter die Top fünf zu kommen. Ein Podestplatz wäre natürlich sensationell“, so die Zweifachsiegerin aus Deutschland.
Siege in der Nationenwertung
Bisher wurden sieben Ausgaben des HERO Südtirol Dolomites ausgetragen. In der Nationenwertung führt Kolumbien mit vier Siegen vor Italien und Deutschland mit je drei. Es folgen Großbritannien mit zwei sowie Norwegen und Österreich mit je einem Sieg.
Bei den Herren ist Leonardo Paez mit vier Siegen der absolute Rekordhalter. Je einen Sieg haben Klaus Fontana (2011), Mirko Celestino (2012) und Alban Lakata (HERO-Weltmeister 2015) errungen.
Bei den Damen teilen sich Sally Bigham und Katrin Schwing mit je zwei Siegen die erste Position. Die Britin hat 2013 und 2016 gewonnen, die Deutsche 2011 und 2012. Jeweils einmal Gold geholt haben Anna Ferrari (2011), Elisabeth Brandau (D/2014) und Gunn-Rita Dahle Flesja (NOR/WM 2015).
Über den HERO
Der HERO wurde 2010 ins Leben gerufen. Bei der ersten Ausgabe waren 400 Teilnehmer am Start. Diese Zahl hat sich in nur vier Jahren verzehnfacht. Das Limit liegt derzeit bei 4000 Athleten plus Jahreszahl. 2015 hat der HERO die UCI Mountainbike Marathon Weltmeisterschaft organsiert. Die Strecken messen 86 km/4500 hm und 60 km/3200 hm. Die Teilnehmer müssen insgesamt vier Pässe bewältigen (Grödnerjoch, Campolongopass, Pordoijoch, Mahlknechtjoch (Sellapass auf der kurzen Strecke). OK-Chef ist Gerhard Vanzi, Rennleiter ex-Skirennläufer Peter Runggaldier.
Programm: www.herodolomites.com