Von: mk
Bozen/Kalch – Am Montag ist am Bozner Landesgericht in Bozen das Beweissicherungsverfahren im Fall Alex Schwazer abgeschlossen worden, berichtet SportNews.bz. RIS-Chefermittler Giampietro Lago hat neue Beweise vorgebracht, die den Geher entlasten könnten.
Das Beweissicherungsverfahren ist damit abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft muss nun entscheiden, Anklage gegen Alex Schwazer Anklage zu erheben oder das Verfahren einzustellen. Letzteres würde bedeuten, dass der Olympiasieger unschuldig ist.
Thema ist immer noch die ominöse Urin-Probe von Schwazer, die er am 1. Jänner 2016 abgegeben hatte und in der ein erhöhter Wert an synthetischem Testosteron festgestellt worden war. Im September 2019 hatte RIS-Chefermittler Giampietro Lago am Landesgericht Bozen erklärt, dass Schwazers DNA-Dichte in der Doping-Probe einen abnormal hohen Wert besitze. Erstmals stand der Verdacht einer Manipulation im Raum.
Der Geher aus Kalch hatte seine Schuld von Anfang an bestritten und immer wieder betont, dass er Opfer eines Komplotts geworden sei.
Auch am Montag brachte Lago neue Erkenntnisse vor. Unter anderem wurde in den letzten Wochen der Urin von 37 FIDAL-Athleten getestet, deren Profil vom Alter, Gesundheitszustand und sportlicher Betätigung jenen vom Schwazer zum Zeitpunkt der Doping-Probe sehr ähnlich ist.
Das Ergebnis: Bei keiner der Testpersonen wurde dieselbe DNA-Dichte festgestellt wie bei Schwazer.
Obwohl die Möglichkeit eines Dopings auch am Montag nicht ganz ausgeschlossen werden konnte, verdichtet sich der Verdacht einer Manipulation immer mehr: Zuletzt tauchten E-Mails von ranghohen Funktionären des Internationalen Leichtathletik-Verbandes auf, in denen von einem Komplott gegen Schwazer die Rede ist. Allerdings schlummern diese noch auf einem Server in Deutschland und können zurzeit nicht geprüft werden.