Von: apa
Cornelia Hütter hat am Samstag beim Weltcup-Super-G in St. Moritz ihren zweiten Saisonsieg gefeiert. Nach dem Abfahrtserfolg in Beaver Creek gewann die ÖSV-Läuferin im Schweizer Nobel-Skiort vor Lokalmatadorin Lara Gut-Behrami (+0,18 Sek.) und der Italienerin Sofia Goggia (+0,33). Lindsey Vonn belegte bei ihrem Weltcup-Comeback nach fast sechs Jahren den starken 14. Platz. Auf Hütter fehlte der 82-fachen Weltcupsiegerin aus den USA etwas mehr als eine Sekunde (+1,18).
“Mir geht es ganz gut, es war so ein geiles Rennen heute. Am Start zu stehen war supercool”, erklärte Vonn im ORF. Eine Knie-Teilprothese ermöglichte der 40-Jährigen ein Comeback. Dieser Umstand hatte im Vorfeld für viel Aufsehen und Diskussion gesorgt.
Nach Marcel Hirscher fuhr damit auch die zweite Ski-Legende nach Jahren im sportlichen Ruhestand bei der Rückkehr direkt in die Punkte. Und Vonn verlautbarte, noch Reserven zu haben. “Ich wollte nicht so viel riskieren, ich wollte ins Ziel kommen. Ich habe alles geschafft, was ich wollte. Morgen werde ich sicher mehr Gas geben, mehr Risiko nehmen”, sagte Vonn. Dem Knie gehe es ganz gut. “Ich denke auch nicht daran, ich denke nur ans Skifahren.”
Achter Weltcupsieg für Hütter
Siegerin Hütter legte bei strahlendem Sonnenschein eine beherzte Fahrt an den Tag und fing Gut-Behrami, die sich im Schlussabschnitt den wohl entscheidenden Fehler leistete, noch ab. “Das letzte Stück bin ich taktisch echt gut gefahren, da habe ich extrem viel Speed mitgenommen. Meinen Plan habe ich nach der Besichtigung noch einmal umgestellt, nachdem ich die ersten Läuferinnen gesehen habe”, erklärte die Steirerin.
Ihr Lauf selbst habe sich gar nicht so gut angefühlt. “Aber das ist Rennfahren, es muss sich nicht immer gut anfühlen”, sagte Hütter. Für die 32-Jährige war es der achte Weltcupsieg, der fünfte in einem Super-G. Mirjam Puchner schaffte es als Neunte ebenfalls in die Top Ten.
Hütter begründete später ihre Topform. “Ich fühle mich einfach wohl und spüre einfach das, was ich spüren will. Es passt vom Material her sehr gut zusammen”, sagte sie. Hütter arbeite mit ihrem Servicemann seit “sechs, sieben Jahren” zusammen. “Der kennt mich irrsinnig gut. Wenn ich am Start stehe weiß ich, dass das von unten her funktioniert.”
Besonders angetan ist Hütter davon, dass sie auch gut improvisieren kann. “Das macht mich schon ein bisserl stolz, weil ich zu gewissen Passagen nicht so hingekommen bin wie ich mir das vorgestellt habe, aber ich nicht die Nerven geschmissen habe.”
Beeindruckt, aber nicht überrascht, hat Hütter Vonns Auftritt. “Sie war für mich eines der großen Vorbilder, als ich in den Weltcup gekommen bin. Es freut mich irrsinnig, dass sie wieder zurück ist und ich gegen sie Rennen fahren kann.” Schon in Beaver Creek habe sie gesehen, wie gut die US-Amerikanerin schon wieder drauf ist. “Das Gefühl, das sie auf den Ski hat, wird sie mit 80 auch noch haben.”
Enttäuschend lief es hingegen für die weiteren Österreicherinnen. Ariane Rädler, in der Vorwoche im Super-G von Beaver Creek noch auf Rang drei, landete nach einer verkorksten Fahrt nur auf Rang 24. Stephanie Venier und Ricarda Haaser wurden zeitgleich 19., Lisa Grill und Christina Ager teilten sich Rang 28. Am Sonntag (11.00 Uhr/live ORF1) steht in St. Moritz ein weiterer Super-G auf dem Programm.
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