Von: mk
Lana/Niederdorf – Bei der Tour of the Alps 2022, die vom 18. bis 22. April über die Bühne geht, könnte die Entscheidung um den Gesamtsieg auf Südtiroler Boden fallen. Nach dem Auftakt im Trentino und vor dem großen Finale in Osttirol, ist die nördlichste Provinz Italiens Schauplatz der zweiten und dritten Etappe. Während Lana erstmals als Start- bzw. Zielort fungiert, handelt es sich bei Niederdorf um eine Rückkehr in die Tour of the Alps-Landkarte: In der Pusterer Gemeinde war nämlich 2017 der Startschuss zur Rundfahrt gefallen.
Im Vorjahr wurde die Tour of the Alps in der Eisacktaler Stadt Brixen eröffnet. Heuer rückt Südtirol beim grenzüberschreitenden Etappenrennen in den drei Euregio-Gebieten erst etwas später, im Rahmen der zweiten und dritten Etappe, ins Rampenlicht. Mit Blick auf die Gesamtwertung könnten diese beiden Teilstücke jedoch von entscheidender Bedeutung sein.
Die erste Etappe der Tour of the Alps 2022 (18. bis 22. April) wird komplett auf Trentiner Boden gefahren. Im Rahmen des zweiten Teilstücks erreicht das Fahrerfeld erstmals Südtirol – hier stehen mehrere Anstiege auf dem Programm, bei denen die Favoriten um das Grüne Melinda-Trikot gleich gefordert sind.
Die zweite Etappe wird am Dienstag, 19. April ausgetragen und beginnt in Primiero/San Martino di Castrozza im Trentino. Das Ziel befindet sich in der Südtiroler Gemeinde Lana, die erstmals als Etappenort der Tour of the Alps fungiert.
Die zweite Etappe über 154,1 Kilometer hat es vom Start weg in sich: Gleich nach Beginn wartet ein über 20 Kilometer langer Anstieg zum Rollepass, der mit 1.984 Metern den höchsten Punkt der TotA 2022 darstellt. Anschließend gelangen die Teilnehmer über das Fleimstal nach Südtirol, wo sie über einen 15,3 Kilometer langen Anstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von 6,5 Prozent hoch zum Mendelpass müssen. Danach steht ein etwas einfacherer Anstieg hoch zum Gampenpass auf dem Programm, ehe eine 18 Kilometer lange Abfahrt nach Lana folgt. Im Etappenfinish müssen die Fahrer eine letzte, leicht ansteigende Schleife über drei Kilometer absolvieren, an deren Ende sich die Ziellinie in Lana befindet.
„Wir freuen uns, die Tour of the Alps erstmals in Lana begrüßen zu dürfen. Dank der ausgezeichneten Lage sind wir bei Radsportlern, die nach einfachen Strecken im Flachen oder anspruchsvolleren Routen mit mittleren bis hohen Schwierigkeitsgrad suchen, seit jeher sehr beliebt“, kommentiert die Präsidentin des Tourismusvereins Lana und Umgebung, Sabina Schwienbacher Frei. Bei der Rundfahrt würden die vielen Radsport-Fans aus aller Welt „ein enorm vielseitiges Gebiet inmitten einer tollen Landschaft zu Gesicht bekommen, in dem von frühlingshaften Temperaturen im Tal bis hin zu schneebedeckten Alpengipfeln in den Bergen alles dabei ist.“
Die dritte Etappe am Mittwoch, 20. April startet im Etschtal und endet nach 154,6 Kilometern in Niederdorf im Hochpustertal. Der erste Teil dieses Teilstücks, das ausschließlich auf Südtiroler Boden ausgetragen wird, verläuft recht flach und führt über Bozen ins Eisacktal nach Klausen. Im Örtchen Feldthurns gibt’s einen Zwischensprint, ehe der Startort der TotA 2021, Brixen, sowie das Pustertal erreicht werden. Im Pustertal geht’s gleich zur Sache: Die Teilnehmer müssen einen kurzen, aber anspruchsvollen Anstieg (6,1 Kilometer lang, acht Prozent steil) über Vintl nach Terenten hinter sich bringen, wo es die ersten Bergpunkte des Tages zu holen gibt. Danach folgt eine Abfahrt nach Bruneck, ehe der Furkelpass im Gadertal wartet. Der wohl schwierigste Anstieg der diesjährigen Rundfahrt wird über St. Vigil in Enneberg erreicht und ist etwa 7,9 Kilometer lang. Während die Rampe eine durchschnittliche Steigung von 7,6 Prozent aufweist, haben es besonders die letzten vier Kilometer in sich: Hier beträgt die Steigung nämlich um die zehn Prozent. Nach der Bergwertung am Furkelpass fehlen noch etwa 24 Kilometer bis zum Ziel in Niederdorf. Zunächst führt eine Abfahrt das Fahrerfeld auf die Pustertaler Staatsstraße, ehe die letzten zehn Kilometer nach Niederdorf leicht bergauf verlaufen.
Der Präsident des Tourismusvereins Niederdorf, Hubert Trenker, ist mit der Austragung von großen Bike-Veranstaltungen bestens vertraut: „In Niederdorf sind anlässlich des Südtirol Dolomiti Superbike Jahr für Jahr aufs Neue unzählige Mountainbike-Asse zu Gast. 2017 machte die Tour of the Alps bereits einmal bei uns Halt – wir geben heuer natürlich erneut unser Bestes und werden die besten Radprofis der Welt mit gleich offenen Armen begrüßen, wie vor fünf Jahren. Events wie die TotA steigern den Bekanntheitsgrad von ganz Südtirol. Es wäre toll, wenn es zahlreiche Amateursportler im Anschluss an die Rundfahrt ihren Profis gleichmachen und ebenfalls nach Niederdorf kommen.“
Die vierte Etappe der Tour of the Alps am Donnerstag, 21. April wird in Niederdorf gestartet und endet nach 142,4 Kilometern im Osttiroler Örtchen Kals am Großglockner. Der erste Teil dieses Teilstücks, ein recht flacher Streckenabschnitt bis nach Innichen, geht in Südtirol über die Bühne.