Von: mk
Sexten – Jannik Sinner steht zum ersten Mal in seiner Karriere in den Top 200 der Welt. Diese Woche wird der 17-jährige Sextner im ATP-Ranking an Platz 199 geführt.
Der Südtiroler ist als einziger Spieler seines Jahrgangs 2001 in den Top 200. Im „Race to London“ seit Jahresbeginn liegt Sinner sogar auf Rang 143. Zum Vergleich, sein großes Vorbild, Andreas Seppi, ist derzeit die Nummer 76. Der Kalterer Tennisstar, der momentan wegen seiner Injektion in der Hüfte pausieren muss, stand am 17. Mai 2004 mit 20 Jahren und drei Monaten erstmals unter den Top 200 (ATP 194) der Welt. Sinner feiert hingegen in knapp einem Monat, am 18. August, seinen 18. Geburtstag. Der Pusterer liegt im „Race to Milan“ momentan auf Platz 13. Die sieben besten U21-Spieler sowie ein Wild-Card-Spieler treffen vom 5 bis zum 9. November in Mailand bei den Next Gen ATP Finals aufeinander.
Sinner spielt eine bärenstarke erste Profi-Saison. Am 1. Jänner lag der Rotschopf aus Sexten noch auf Platz 551 im ATP-Ranking, binnen sieben Monaten hat sich der beste U18-Spieler der Welt um gleich 352 Positionen verbessert. Mittlerweile hat Sinner, der diese Woche beim Challenger-Turnier im amerikanischen Binghamton aufschlägt, 259 ATP-Punkte auf dem Konto. Der 1,88 m große Pusterer hat heuer schon das Challenger von Bergamo sowie die beiden 25.000 Dollar ITF-Turniere von Trient und Santa Margherita di Pula gewonnen. Außerdem erreichte er das Finale des Challenger von Ostrava, wo er sich nur dem Polen Kamil Majchrzak geschlagen geben musste. Außerdem feierte er Ende Juni in der Qualifikation von Wimbledon sein Debüt bei einem Grand-Slam-Turnier.
Auch italienweit ist Sinner bereits ein Star. Nachdem der „Azzurro“ beim Masters 1000 der „Internazionali d’Italia“ von Rom die Pre-Qualifikation gewonnen hatte und im Hauptfeld in Runde 1 den US-Amerikaner Steve Johnson ausschaltete, begann der „Sinner-Hype“. Mittlerweile hat der Südtirol 20,2 Tausend Abonnenten auf Instagram, Mitte Mai wechselte er seinen Bekleidungssponsor und unterschrieb einen Top-Vertrag mit Nike (vorher Head). Für seine Achtelfinal-Niederlage vorige Woche beim ATP-250-Turnier in Umag kassierte der Teenager 8.815 Euro Preisgeld. Somit überschritt er die 100.000-Dollar-Preisgeld-Marke, das sind umgerechnet knapp 90.000 Euro.
Sinner ist überhaupt erst der zweite Südtiroler, der es in die Top 200 der Welt schafft. Seppi ist hier weiterhin das „Zugpferd“: Der 35 Jahre alte Kalterer steht seit 16. Juli 2007 mit Ausnahme einer Woche ununterbrochen in den Top 100 und war 2013 sogar schon die Nummer 18 der Welt. Der Pusterer Florian Allgäuer lag hingegen am 27. Juni 1999 (Sinner war noch gar nicht geboren) auf Platz 219. Viertbester Südtiroler war Alex Vittur auf Position 605 im Jahre 2004.
Der Sextner, den es bereits mit 14 Jahren ins 650 km entfernte Trainingscenter „Piatti Tennis“ nach Bordighera zog und dort von den Trainer-Assen Riccardo Piatti und Massimo Sartori (Coach von Seppi) betreut wird, will in dieser Saison noch weiter nach oben. Sinner ist zurzeit in den USA, wo er drei Challenger-Turniere hintereinander spielen wird. Diese Woche in Binghamton (New York), dann in Lexington (Kentucky) und Aptos (Kalifornien). Danach hofft Sinner, eine Wild-Card für das Masters-Turnier in Cincinnati (11. bis 18. August) zu bekommen. Ab 19. August spielt er dann die Qualifikation für die US-Open, das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres, in New York. Sinner hat also noch einiges vor.
Verena Meliss erstmals in den Top 500
Mit den 18 gewonnenen WTA-Punkten vom Halbfinaleinzug vorige Woche in Imola wird Verena Meliss am kommenden Montag vermutlich erstmals in ihrer Karriere in den Top 500 der Weltrangliste aufscheinen. Die Kalterin, die gestern ihren 22. Geburtstag feierte, verliert diese Woche zwar neun WTA-Punkte, dennoch dürfte sie aller Voraussicht nach am 29. Juli in den Top 500 sein. Ihr „Best Ranking“ war bisher Platz 521.
Die 24 Südtiroler in der Tennis-Weltrangliste (in Klammer ihre beste Platzierung – bis 22.7.2019):
ATP (15 Herren)
Andreas Seppi 18 (28.01.2013)
Jannik Sinner 199 (22.07.2019)
Florian Allgäuer 216 (27.06.1999)
Alex Vittur 605 (04.10.2004)
Andreas Fink 609 (05.03.1990)
Patrick Prader 714 (08.06.2009)
Thomas Holzer 785 (30.08.2004)
Alexander Weis 817 (12.03.2018)
Stefan Pircher 819 (02.08.1999)
Joy Vigani 901 (05.12.2016)
Martin Mair 1025 (11.11.2002)
Georg Winkler 1051 (26.11.2018)
Manfred Fellin 1194 (17.09.2018)
Moritz Trocker 1328 (01.10.2018)
Horst Rieder 1461 (27.11.2017)
WTA (neun Damen)
Karin Knapp 33 (24.08.2015)
Julia Mayr 215 (20.09.2010)
Evelyn Mayr 301 (19.07.2010)
Jasmine Angeli 308 (09.08.1999)
Verena Meliss 521 (06.05.2019)
Linda Mair 650 (15.10.2012)
Verena Hofer 667 (12.10.2018)
Evelyn Platzer 689 (15.07.1996)
Jasmin Ladurner 951 (18.04.2016)