Ein Kolumbianer dominiert in den italienischen Alpen

Jedelhauser und Cuartas mit dem perfekten Giro delle Dolomiti

Freitag, 26. Juli 2024 | 17:12 Uhr

Von: luk

Bozen – Der 47. Giro delle Dolomiti wurde von zwei Personen dominiert. Bei den Damen war es die Deutsche Julia Jedelhauser, die auch bei der fünften Etappe im Bergzeitfahren von Blumau nach Steinegg unschlagbar war. Bei den Herren machte es ihr der Kolumbianer Mauricio Cuartas nach: Mit Etappensiegen auf allen vier Chrono-Strecken des Giro delle Dolomiti kürten sie sich am Freitag beim feierlichen Abschluss zu würdigen Gesamtsiegern.

Für Julia Jedelhauser ist es der dritte Gesamtsieg nach den Ausgaben von 2021 und 2023. Die Deutsche aus dem bayrischen Marktobersdorf ist mit dem Sieg am Freitag seit neun Etappen ungeschlagen. Der Giro delle Dolomiti liegt und gefällt ihr: „Die Formel macht den Giro delle Dolomiti einzigartig. Es ist für alle etwas dabei. Für mich läuft es so gut, weil die zeitgestoppten Abschnitte nur bergauf sind. Da habe ich meine Stärken“. Am Freitag war die 36-Jährige mit einer Zeit von 18.19 Minuten beim Bergzeitfahren von Blumau nach Steinegg einmal mehr eine Klasse für sich.

Mehr als zweieinhalb Minuten Vorsprung arbeitete Jedelhauser auf der 5,1 Kilometer langen und mit 500 Höhenmetern bestückten Serpentinenstraße auf die zweitplatzierte Deutsche Daniela Kratzer (20.55 Minuten) heraus. Die 38-Jährige aus dem bayrischen Karlsfeld belegte diesen Platz bei jeder Etappe. Auf dem dritten Rang landete die Norwegerin Elisabeth Sveum (22.17 Minuten). Auf das tiefste Treppchen des Podiums war bis dahin immer die Münchnerin Carola Skarabela gestiegen, die am Samstag ihren 43. Geburtstag feiern wird. Dieses Mal landete sie an Position vier. Dafür gehört Skarabela der dritte Platz im Gesamtklassement, gefolgt von Sveum und der Deutschen Katharina Seegers.

Ein Kolumbianer dominiert in den italienischen Alpen

Gleich dominant wie Jedelhauser war Mauricio Cuartas beim 47. Giro delle Dolomiti unterwegs. Auch der Kolumbianer gewann jedes Bergzeitfahren. Für ihn war es im Unterschied zur deutschen Gesamtsiegerin aber die erste Teilnahme bei der Radrundfahrt in den italienischen Alpen. „Mir hat es hier beim Giro delle Dolomiti sehr gut gefallen, vor allem, weil ich mit meinem Vater und meiner Schwester immer gemeinsam fahren konnte. Nur im zeitgestoppten Abschnitt habe ich mich dann verausgabt. Dass es so gut gelaufen ist, freut mich sehr. Es ist ein toller Abschluss für eine gelungene Woche“.

Auf den Serpentinen von Blumau nach Steinegg drückte der 28-Jährige aus Medellín trotz seines großen Vorsprungs im Gesamtklassement wieder mit voller Kraft in die Pedale und überquerte die Ziellinie nach 14.53 Minuten, genau eineinhalb Minuten vor Eduard Rizzi (16.23 Minuten). Der Sarner war bislang bei jeder Etappe auf Platz drei gelandet, zum Abschluss gelang es ihm aber, den Deutschen Ralph Ziegaus (16.26 Minuten) um drei Sekunden hinter sich zu lassen. In der Gesamtwertung bleibt Ziegaus dafür auf dem zweiten Platz, gefolgt von Rizzi und den beiden Deutschen Philipp Sprüssel und Moritz Egert.

Große Abschlussfeier und zufriedene Veranstalter

Nach dem Bergzeitfahren ging es für den Giro-Tross weiter durch das Eggental bis zum Karersee. Von dort wurde der Nigerpass in Angriff genommen, ehe es über Tiers zurück zum Ziel bei der Messe Bozen ging. Beim logistischen Zentrum des Giro delle Dolomiti stand am frühen Nachmittag der feierliche Abschluss auf dem Programm. Nach der Siegerehrung saßen die über 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch stundenlang beisammen und ließen die Rad-Woche Revue passieren.

Zufriedene Gesichter gab es nicht nur bei den Radsportlerinnen und Radsportlern, sondern auch bei den Veranstaltern vom ASD Giro delle Dolomiti. „Wir sind alle sehr zufrieden. Alle Etappen sind reibungslos verlaufen, niemand hat sich verletzt. Ein kleiner Dorn im Auge ist das abgesagte Bergzeitfahren vom Mittwoch. Im Großen und Ganzen haben wir aber nur positive Reaktionen von den Teilnehmern erhalten“, sagte Ravanelli nach der letzten Etappe. „Dieser 47. Giro delle Dolomiti wird wieder in die Geschichte dieses historischen Radrennens eingehen. Dafür möchte ich mich bei allen Sponsoren, Helfern und Beteiligten bedanken, ohne die das alles niemals möglich gewesen wäre. Auch den öffentlichen Ämtern, den Sicherheitskräften und den Einsatzkräften gilt unser aufrichtiger Dank.“

 

 

47. Giro delle Dolomiti – Ergebnisse Etappe 5:

Top-5 Herren

1. Mauricio Cuartas COL 14.53 Minuten

2. Eduard Rizzi ITA / Sportler Bike Team 16.23

3. Ralph Ziegaus GER 16.26

4. Jonas Leefmann GER 16.52

5. Philipp Sprüssel GER 17.01

 

Top-5 Damen

1. Julia Jedelhauser GER / Oberdorfer Radhaus 18.19 Minuten

2. Daniela Kratzer GER / Next Level Racing 20.55

3. Elisabeth Sveum NOR / Kloppa Offroad Klubb 22.17

4. Carola Skarabela GER / Team Alé Deutschland 22.22

5. Johanna Wenisch AUT/Radclub Dynamo Neubau 22.24

 

 

47. Giro delle Dolomiti (22. bis 26. Juli 2024) – Gesamtwertung:

Herren

1. Mauricio Cuartas COL 1:22.32 Stunden

2. Ralph Ziegaus GER +6.04 Minuten

3. Eduard Rizzi ITA / Sportler Bike Team +6.52

4. Philipp Sprüssel GER +9.08

5. Moritz Egert GER / DGD Racing Team +10.26

 

Damen

1. Julia Jedelhauser GER / Oberdorfer Radhaus 1:43.07 Stunden

2. Daniela Kratzer GER / Next Level Racing +9.40 Minuten

3. Carola Skarabela GER / Team Alé Deutschland +15.17

4. Elisabeth Sveum NOR / Kloppa Offroad Klubb +18.03

5. Katharina Seegers GER +23.06

 

Bezirk: Bozen