Von: luk
Meran – Auf dem Brunnenplatz in Obermais wird bald eine Skate-Rampe stehen. Als temporäre Installation soll sie Autofahrer davon abhalten, im Halteverbot zu parken. Die hölzerne Rampe wird von rund 20 Jugendlichen gebaut, die seit gestern an einem von Jugendtreff und Metamorphosis Meran organisierten Workshop teilnehmen. Unterstützt werden die jungen Obermaiser dabei von der geschützten Werkstatt im Pastor Angelicus, von der Tischlerei Teutsch&Mahlknecht sowie von einem gambischen und einem guineischen Helfer aus dem Meraner Flüchtlingsheim.
Die Idee, eine Skaterampe am Brunnenplatz aufzustellen, ist aus einem Visionsworkshop entstanden, den Metamorphosis im Mai dieses Jahres mit rund 30 Obermaiser Erwachsenen und Jugendlichen veranstaltet hatte. Anlass dafür waren die Klagen der Bevölkerung über die vielen wild geparkten Fahrzeuge auf dem Platz. Die Installation soll den Zugang zum Brunnenplatz erschweren. Ihr Standort wurde mit den Standbetreibern des Bauernmarktes abgesprochen. In die hölzerne Skate-Rampe werden Sitzflächen integriert, die den Passanten Gelegenheit zum Verweilen bieten sollen. Eine weitere Sitzgelegenheit – ebenfalls aus Holz – soll im Bereich vor der Sparkasse montiert werden. Wie es heute bei der Vorstellung des Workshops hieß, soll der Brunnenplatz als öffentlicher Raum den Menschen zurückgegeben werden. Dazu müsse dieser öffentliche Raum aber auch wieder eine Funktion bekommen und belebt werden.
Das EU-Projekt Metamorphosis, an dem sich Meran mit weiteren sechs europäischen Städten beteiligt, sei eine Gelegenheit, Stadtplanung einmal auszuprobieren, ohne gleich große Geldsummen in die Hand zu nehmen oder bleibende Strukturen zu schaffen. Ergebnis des Visionsworkshops im Mai war eine ganze Liste von Vorschlägen, wie der von Autos verstellte Brunnenplatz zu neuem Leben erweckt werden könnte. Das Metamorphosis-Team wird alle diese Ideen als Teil seiner Projektdokumentation an die Stadtregierung weiterleiten. „Viele Anregungen können wir als Metamorphosis Meran nicht umsetzen, weil sie Eingriffe in die Verkehrsregelung bedeuten oder mit hohen Kosten verbunden sind“, erklärt dazu Monica Carmen von der Projektgruppe. „Die Idee mit der Skate-Rampe, die von den Jugendlichen stammt, war hingegen sofort realisierbar.“
Der Wunsch der Obermaiser Jugendlichen nach einer Skate-Möglichkeit im Viertel stößt auch beim Obermaiser Stadtviertelrat auf Gehör. Er hat beschlossen, den Sonderbeitrag aus dem Gemeindehaushalt für Obermais in der Höhe von 15.000 Euro in eine permanente Skate-Rampe im Schulhof hinter dem Platz zu investieren. Einen entsprechenden Vorschlag habe man bereits im Rathaus hinterlegt, teilte Barbara Wielander vom Obermaiser Stadtviertelrat heute auf der Pressekonferenz mit. Bis Freitag dieser Woche soll die Skate-Rampe des Jugendtreffs fertiggestellt sein. Im Anschluss an den Workshop ist ein kleines Einweihungsfest geplant, kündigte die Jugendarbeiterin Ulli Volgger an. Wie lange genau die Rampe auf dem Brunnenplatz bleiben wird, ist noch nicht entschieden. „Wir können die Installation bis Jahresende auf dem Platz stehen lassen.
Wie lange sie tatsächlich dort bleibt, wird auch davon abhängen, wie die Obermaiser auf das Experiment reagieren“, erklärte Projektleiter Philip Kleewein.