Von: luk
Melbourne – Jannik Sinner, die aktuelle Nummer eins der ATP-Weltrangliste, hat heute den Einzug ins Finale der Australian Open geschafft. Dort trifft der 23-jährige Südtiroler aus Sexten auf seinen stärksten Rivalen, Alexander Zverev, die Nummer zwei der Tenniswelt.
Doch statt sich ausschließlich auf den sportlichen Erfolg zu konzentrieren, steht Sinner unter medialem Druck. Die „BILD“-Zeitung spricht von einem „Doping-Schatten“, der über ihm hängt, und bezeichnet ihn sogar als „Skandal-Sinner“. Hintergrund ist ein positiver Dopingtest aus dem März 2024, bei dem das anabole Steroid Clostebol in seinem Körper nachgewiesen wurde.
Wer jedoch tiefer in den Fall eintaucht, erkennt schnell, dass Sinner kein vorsätzliches Fehlverhalten vorzuwerfen ist. Wie festgestellt wurde, ist das Steroid durch eine medizinische Salbe übertragen worden, die ein Physiotherapeut verwendet hatte. Das Mittel gelangte bei der anschließenden Behandlung unbemerkt über die Hände des Therapeuten auf Sinners Haut – eine Situation, von der der junge Tennisstar nichts wusste.
Ein weiterer Punkt, der für Sinner spricht: Die nachgewiesene Konzentration von Clostebol war derart gering, dass sie keinerlei leistungssteigernde Wirkung gehabt hätte. Diese Ansicht teilte auch die International Tennis Integrity Agency (ITIA), die Sinner in diesem Zusammenhang entlastet hat.
Trotzdem bleibt die Angelegenheit kompliziert. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat Einspruch eingelegt, sodass der Fall nun vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS erneut geprüft wird. Bis dahin verdient der 23-jährige Ausnahmesportler einen Vertrauensvorschuss – von einem „Skandal-Sinner“ kann keine Rede sein.
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